Wie Walpurgis die Schanzer wieder in die Erfolgsspur bringen will
Maik Walpurgis hat am Montagnachmittag seine erste Einheit als Trainer des FC Ingolstadt geleitet. Wie er die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur führen will.
Das öffentliche Interesse war groß, als Maik Walpurgis gestern um 16.08 Uhr zu seiner ersten Trainingseinheit beim FC Ingolstadt bat. Vier Fotografen, drei Kamerateams, einige schreibende Journalisten und knapp über 30 Anhänger des Bundesligisten trotzten der klirrenden Kälte.
Die Fans begrüßten den neuen FCI-Trainer mit zartem Applaus, als er mit der Mannschaft den Rasen betrat. „Ich wusste gar nicht, dass das für mich war“, sagte Walpurgis, als er sich nach der Einheit den Fragen der Medienvertreter stellte. Seine erste Übungseinheit zuvor hatte knapp eineinhalb Stunden gedauert. Walpurgis ließ kurze Pässe und Pressing auf engstem Raum üben. Auch Flanken und Torschüsse standen auf dem Programm. „Die Motivation bei der Mannschaft ist zu 100 Prozent da. Konzentration und Fokus sind vorhanden“, so Walpurgis. Erst am Vormittag war der neue Trainer von Hannover zurück in den Süden geflogen, da er noch einige Dinge in seiner alten Heimat regeln musste. Danach stellte er sich den Mitarbeitern der Geschäftsstelle vor und führte erste Einzelgespräche mit Spielern. In den nächsten Tagen werden weitere folgen. Walpurgis: „Ich werde mich mit jedem Spieler austauschen, über seine Vergangenheit und Zukunft sprechen. Ich will wissen, was jeder vorhat und wo er seine Stärken sieht.“
Walpurgis ist bewusst, dass er zunächst nicht nur als Fußballlehrer, sondern auch als Psychologe gefragt ist. Die lange Zeit ohne Sieg hat am Selbstbewusstsein des Teams genagt. „Die Mannschaft soll einen Reset machen“, fordert Walpurgis. „Es geht darum, dass die Jungs frei spielen und das genießen, auch wenn sie zuletzt keine Erfolgserlebnisse hatten. Wir starten in gewisser Weise bei Null, das ist eine große Chance.“
14 Feldspieler und vier Torhüter standen dem 43-Jährigen gestern Nachmittag zur Verfügung. Während Keeper Örjan Nyland bereits von seiner Länderspielreise mit Norwegen zurück in Ingolstadt ist, fehlten Markus Suttner, Lukas Hinterseer, Marcel Tisserand, Almog Cohen und Mathew Leckie, die noch für ihre Nationalmannschaften im Einsatz sind. Vor der wichtigen Partie am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim SV Darmstadt 98 stehen somit nur wenige Einheiten mit dem kompletten Kader zur Verfügung. „Es ist eine Herausforderung, alles in so kurzer Zeit zu bewältigen“, sagte Walpurgis. „Wir wollen die Einheiten nutzen, um unsere Spielidee zu vermitteln. Es geht um eine gute Organisation gegen den Ball, aber auch Mut in eigenem Ballbesitz. Das sind die Basics“. Darüber hinaus will Walpurgis „fußballerisch Dinge verändern“.
Während seines ersten Trainings gab Walpurgis lautstarke Kommandos und ließ die Spieler immer wieder in einem Kreis zusammenkommen. Auch sein Assistent Ovid Hajou griff regelmäßig ein und erklärte Übungen. Dritter Mann im Trainerteam ist Michael Henke, dem Walpurgis eine große Bedeutung beimisst. „Er ist mit seiner Erfahrung und Ausstrahlung enorm wichtig für mich.“
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