FC Ingolstadt geht in Meppen baden
Der FC Ingolstadt verliert bei Schlusslicht SV Meppen mit 0:2. Nach einem frühen Rückstand sind die Schanzer überlegen, agieren jedoch einfallslos. Auch 16 Ecken bringen kein Erfolgserlebnis.
Dennis Eckert Ayensa hatte im Vorfeld von einem „fiesen Spiel“ gesprochen. Von eisiger Kälte in einem Abendspiel gegen einen unangenehmen Gegner. Dazu kam dann auch noch Dauerregen, der weit vor dem Spiel eingesetzt hatte und die 90 Minuten über anhielt. Der SV Meppen – Tabellenschlusslicht der 3. Liga – kam mit den widrigen Bedingungen besser zurecht und gewann verdient mit 2:0. Der FC Ingolstadt hingegen wurde seinen eigenen Ansprüchen, eine Spitzenmannschaft zu sein, nicht gerecht.
Nach einem frühen Rückstand erarbeiteten sich die Gäste zwar klare Feldvorteile und kamen zu 16 (!) Ecken, doch agierten sie zu umständlich und einfallslos und kamen kaum zu Chancen. „Wir haben viel versucht, aber uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, sagte FCI-Kapitän Stefan Kutschke hinterher. „Wir haben uns keine Chancen herausgespielt. Das war nicht gut von uns.“ Unterschätzt habe man den Gegner nicht. „Unser Trainer hat uns gewarnt, dass das Tabellenbild Meppen nicht gerecht wird.“ Die Emsländer hatten zuvor erst sechs Zähler gesammelt, aber coronabedingt drei Partien weniger ausgetragen als der Großteil der Konkurrenten.
FC Ingolstadt verschläft den Beginn
Oral schickte die gleiche Startelf wie beim jüngsten 3:1-Erfolg beim FC Bayern München II ins Rennen. Also auch den 18-jährigen Merlin Röhl, der erneut im zentralen Mittelfeld auflief. Der FCI-Trainer hatte gefordert, an die jüngste Leistung anzuknüpfen. Nicht mit auf den Weg wird er seinem Team gegeben haben, erneut den Beginn zu verschlafen. Gingen die „kleinen Bayern“ bereits nach drei Minuten in Führung, benötigte Meppen diesmal lediglich vier. Tobias Schröck ließ sich den Ball abluchsen, René Guder passte nach innen, wo Luka Tankulic zum 1:0 einschob. Der FCI, der mir einem Sieg Tabellenführer hätte werden können, hatte im Anschluss mehr vom Spiel. Allerdings gelang es zunächst nicht, klare Torchancen herauszuspielen. Als harmlos einzuordnen sind ein Schuss von Jonatan Kotzke, der noch geblockt wurde (8.), und ein Schlenzer von Röhl, der in den Armen von SVM-Torhüter Erik Domaschke landete. Der Gastgeber schaltete schnell um und agierte zielstrebiger. Der insgesamt unsichere Nico Antonitsch konnte Valdet Rama nicht stoppen. Der Stürmer – früher beim FCI aktiv – umkurvte auch Fabijan Buntic und traf zum 2:0 (23.). Nun war Ingolstadt gefordert und hätte durchaus verkürzen können. Einen Kopfball von Elva lenkte Domaschke über den Querbalken (28.), ein Schuss von Gaus strich knapp am Pfosten vorbei (31.). Auf der Gegenseite musste Buntic bei Kontern hellwach sein, um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern (40., 43.).
FC Ingolstadt fehlt die Durchschlagskraft
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich eine Partie, die etwas an Handball erinnerte. Meppen igelte sich in der eigenen Hälfte ein und konzentrierte sich allein auf die Defensive. Die Ingolstädter hatten den Ball, schoben ihn den eigenen Reihen hin und her. Gefährlich wurden sie dabei selten. 16 Ecken – meist von Marc Stendera getreten – blieben wirkungslos. Auch der erneut eingewechselte Eckert Ayensa konnte keine Wende mehr herbeiführen, hatte aber immerhin die beste FCI-Chance im zweiten Durchgang (77.). Somit konnte sich der vom Dauerregen durchnässte Meppener Trainer Torsten Frings am Ende über drei Punkte freuen. „Wir haben geschlossen richtig gut verteidigt und auf Umschaltmöglichkeiten gewartet. Wir sind sehr zufrieden“, sagte er. (sb)
SV Meppen Domaschke – Osée, Puttkammer, Bünning, Amin – Guder, Egerer, Andermatt, Rama (79. Krüger) – Tankulic (86. Al-Hazaimeh), Düker (66. Tattermusch)
FC Ingolstadt 04 Buntic – Heinloth, Antonitsch (56. D. Eckert), Schröck, Gaus – Stendera, Kotzke, Röhl (73. Niskanen) – Elva, Kutschke, Bilbija (85. Beister).
Schiedsrichter Thorben Siewer (Drolshagen) – Tore 1:0 Tankulic (4.), 2:0 Rama (24.).
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