FC Ingolstadt beim 0:3 in Dresden auf verlorenem Posten
Der FC Ingolstadt 04 muss sich Dynamo Dresden im Aufsteiger-Duell mit 0:3 geschlagen geben. Cheftrainer Roberto Pätzold schickt bei seinem Profi-Debüt zahlreiche junge Akteure ins Rennen.
Der FC Ingolstadt 04 ist mit einer bitteren Niederlage in die neue Spielzeit der 2. Bundesliga gestartet. Im Aufsteiger-Duell mit Dynamo Dresden hatten die Schanzer mit 0:3 das Nachsehen.
Roberto Pätzold, der sein Profi-Debüt als Trainer feierte, war vor dem Anpfiff gezwungen, eine Startelf regelrecht zusammenzubasteln. Denn dem FCI fehlten insgesamt acht Akteure, darunter die erfahrenen Tobias Schröck, Marcel Gaus und Canaggia Elva. Der 21-jährige Maximilian Neuberger aus der U21 kam deshalb überraschend zu seinem Premieren-Einsatz bei den Profis. Zudem standen Jalen Hawkins, Merlin Röhl, Filip Bilbija, Thomas Keller und Dennis Eckert Ayensa erstmals in einem Zweitliga-Match auf dem Rasen.
Rund 150 FCI-Anhänger sind in Dresden dabei
Unter diesen Voraussetzungen ließ sich der FCI vor den 7102 Zuschauern (darunter rund 150 Anhänger aus Ingolstadt) im Rudolf-Harbig-Stadion von Beginn tief in die eigene Hälfte drängen. „Wir waren von den Dresdner Angriffen sichtlich beeindruckt und haben uns, entgegen unserem Vorhaben, hinten reindrängen lassen“, bilanzierte Pätzold die ersten 20 Minuten dieser Partie. Doch die Ingolstädter Defensive stand mit Ausnahme des Schussversuchs von Ransford Königsdörffer, die Keeper Fabijan Buntic zu einer Parade zwang, überaus passabel.
Die ersten Nadelstiche setzten die Gäste durch Abschlüsse von Dennis Eckert Ayensa (28.) und Filip Bilbija (29.). Doch die Gastgeber waren nun am Drücker. Brandon Borrello (35.) traf den Pfosten und den Kopfball von Tim Knipping nach einer Flanke von Morris Schröter konnte Buntic nur mit Mühe und Not über die Latte lenken (37.). Die Hausherren hatten nun den Ingolstädter Schwachpunkt ausgemacht: die Flügelpositionen. Sämtliche Aktionen leitete Dresden über die Außenbahnen ein, worauf die Defensive der Schanzer keine Antworten fand. Die logische Konsequenz: Nach einer maßgerechten Flanke von Schröter war es der ehemalige Stürmer der JFG Neuburg, Christoph Daferner, der seine Mannschaft verdient in Führung brachte (41.).
Trainer Roberto Pätzold reagiert in der Halbzeitpause
Zur Halbzeitpause reagierte Pätzold: Für den gelbverwarnten Hawkins sollte der erfahrene Maximilian Beister für mehr Druck in der Offensive sorgen. Ein Plan, der bereits wenige Minuten nach Wiederbeginn beinahe aufgegangen wäre: Eine schöne Flanke von Beister fand den Kapitän Stefan Kutschke, dessen Kopfball jedoch knapp über das Quergebälk ging (50.). Für den FCI-Chefcoach war diese verpasste Chance auch der Knackpunkt für den weiteren Spielverlauf: „Zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir vieles korrigiert und hätten zum Ausgleich kommen können. Das 2:0 war dann allerdings ein erheblicher Nackenschlag.“
Dresdens Christoph Daferner steht erneut goldrichtig
In der 56. Minute erhöhte Dynamo erneut durch Daferner, der bei einem Abstauber goldrichtig stand, auf 2:0. Panagiotis Vlachodimos hatte zuvor gleich drei Ingolstädter Abwehrspieler wie Slalomstangen stehen lassen. Und auch beim entscheidenden dritten Treffer der Dresdner machte die FCI-Defensive eine schlechte Figur. Heinz Mörschel durfte in der Ingolstädter Hälfte ungestört zum Solo ansetzen und an Thomas Keller vorbeiziehen. Mit seinem Flachschuss ließ er Buntic letztlich keine Chance. Mit dem 3:0 waren die Oberbayern am Ende sogar noch gut bedient, da Philipp Hosiner auch noch den Pfosten traf (60.).
Damit startet der FC Ingolstadt schmerzlich in die neue Saison. Pätzold musste sich nach dem Schlusspfiff auch gleich der Frage stellen, warum er derart viele junge und unerfahrene Spieler auf den Platz geschickt hatte – zumal mit Nico Antonitsch (100 Drittliga-Partien) und Rico Preißinger (24 Zweitliga- sowie 113 Drittliga-Einsätze) durchaus routinierte Profis im Kader gestanden waren. „Ich habe die Spieler aufgestellt, von denen ich überzeugt war, dass sie uns den Erfolg bringen. So verfahren wir auch weiter“, erklärte Pätzold.
Dynamo Dresden: Broll – Schröter, Sollbauer, Knipping, Löwe – Herrmann (57. Mörschel), Y. Stark, Kade (73. Will) – Königsdörffer (46. Wlachodimos), Daferner (77. Sohm), Borrello (58. Hosiner).
FC Ingolstadt 04: Buntic – Heinloth, Neuberger, Keller, Franke – Hawkins (46. Beister), Röhl (82. Antonitsch), M. Stendera (68. Preißinger), Bilbija – Kutschke (86. Krupa), Eckert Ayensa (68. Kaya).
Tore: 1:0 Daferner (41.), 2:0 Daferner (56.), 3:0 Mörschel (67.). – Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin). – Zuschauer: 7102.
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