Keine Geschenke zu verteilen
Marcel Gaus kehrt mit dem FC Ingolstadt in seine Heimat zurück. Was der gebürtige Düsseldorfer vom Spiel bei der Fortuna erwartet und was seinen Ex-Verein besonders macht
Dass ein Fußballer im schnelllebigen Profigeschäft auf einen Ex-Verein trifft, ist generell nichts Außergewöhnliches. Für Marcel Gaus stellt die Partie des FC Ingolstadt bei Fortuna Düsseldorf aber zweifellos ein spezielles Spiel dar. Gaus ist gebürtiger Düsseldorfer, spielte in der Jugend für den Verein und machte bei der Fortuna seine ersten Schritte als Profi.
Wenn am morgigen Sonntag um 13.30 Uhr die Partie angepfiffen wird, werden die Familien von Gaus und seiner Frau sowie zahlreiche Bekannte im Stadion sitzen. „Der größte Teil unseres Freundeskreises kommt von dort. Viele Karten musste ich nicht besorgen, da die meisten ohnehin welche haben“, sagt Gaus, der vor der Saison vom 1. FC Kaiserslautern zu den Schanzern wechselte, schmunzelnd.
Seine Laufbahn als Profi hat für Gaus einst bei der Fortuna begonnen. Aus der A-Jugend schaffte er 2008 den Sprung in die zweite Mannschaft, spielte dann für die Profis zunächst in der 3. Liga und dann zwei Spielzeiten in der 2. Liga, in denen er es immerhin auf 36 Einsätze brachte. „Richtiger Stammspieler war ich allerdings nie“, sagt Gaus, der damals noch als Mittelstürmer eingesetzt wurde. Er habe dann ein offenes Gespräch mit Trainer Norbert Meier geführt, der ihm signalisierte, „dass ich ein wichtiger Spieler bin, der von der Bank kommt.“ Allerdings, so Gaus weiter, brauche man als 21-Jähriger Spielpraxis, daher sei er einen anderen Weg gegangen. „Der Prophet ist im eigenen Land nichts wert. Als Spieler, der aus der eigenen Jugend kommt, genießt man eine andere Wertschätzung als externe Spieler.“ Gaus verlies 2011 die Fortuna. Über die Stationen FSV Frankfurt und Kaiserslautern gelangte er schließlich zum FC Ingolstadt. Schrittweise veränderten sich nicht nur die Vereine, sondern auch Gaus´ Position. Er wurde vom Stürmer erst zum Linksaußen, später zum Linksverteidiger umfunktioniert, „Mittlerweile ist mir die Position egal, ich arrangiere mich mit meiner Rolle“, sagt Gaus.
Hinten links in der Viererkette wird der 28-Jährige auch morgen auflaufen, wenn die Schanzer beim Tabellenführer auflaufen. „Das wird ein richtig geiles Spiel, die Atmosphäre wird sehr gut sein“, weiß Gaus. „Die Begeisterungsfähigkeit in Düsseldorf ist riesig. Wenn es gut läuft, sieht man überall Fahnen, die ganze Stadt steht hinter dem Verein.“ Verunsicherung bei der Fortuna, die zuletzt dreimal hintereinander verlor, erwartet Gaus nicht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mannschaft auf Ergebnishalten spielt. Sie wird wuchtvoll und energisch aus der Kabine kommen und einen Schritt Richtung Aufstieg machen wollen.“ Der FCI habe etwas dagegen, Geschenke an die Fortuna will der gebürtige Düsseldorfer nicht verteilen. „Am schönsten ist es, selbst zu gewinnen. Ich freue mich, wenn Fortuna am Ende aufsteigt, da bin ich ehrlich. Am Sonntag aber wollen wir die Punkte.“
Mit einem eigenen Erfolg und einer Niederlage von Holstein Kiel gegen Nürnberg am Montag könnten die Schanzer am nächsten Spieltag mit einem Heimsieg gegen Kiel bis auf einen Punkt an Platz drei heranrücken. Rechenspiele, die Gaus nicht interessieren. „Wir haben es nicht in der eigenen Hand. Da mehrere Teams vor uns sind, macht es keinen Sinn darauf zu schauen, wie die anderen spielen.“ Zu viele Chancen habe man in dieser Saison liegengelassen. „Wenn die Möglichkeit da war, heranzukommen, haben wir sie nicht genutzt“, hadert Gaus.
Zunächst gilt seine Vorfreude der Rückkehr in die Heimat. „Düsseldorf ist die schönste Stadt Deutschlands“, sagt Gaus, „wir sehen unseren Lebensmittelpunkt nach der Karriere dort.“
Sechs Verträge laufen aus Der FCI steht vor einem kleinen Umbruch. Während der Kontrakt mit Stefan Lex nicht verlängert wird, stehen bei vier weiteren Spielern Fragezeichen. Bei Alfredo Morales und Moritz Hartmann scheint die Tendenz Richtung Abschied zu gehen. Offen ist die Lage bei Tobias Levels und Max Christiansen. Als sicher gilt der Abgang von Patrick Ebert, der erst im Winter kam und enttäuschte.
Mögliche Aufstellung Nyland – Levels, Schröck, Matip, Gaus – Cohen, Träsch – Pledl, Kittel, Leipertz – Lezcano
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