Kittels Traumtor als Türöffner
Der FC Ingolstadt gewinnt gegen Darmstadt mit 3:0 und sichert sich die Relegation. Sogar der direkte Klassenerhalt ist weiterhin möglich. Tomas Oral lobt die Mentalität des Teams.
Der SV Darmstadt hatte bei Tomas Oral im Vorfeld für großes Kopfzerbrechen gesorgt. „Richtig Respekt“ habe er vor der Aufgabe gehabt, sagte der Trainer des FC Ingolstadt. Doch seine Mannschaft ist derzeit nicht zu stoppen, nahm auch diese Hürde souverän mit 3:0 und hat das erste Etappenziel seiner Mission Klassenerhalt erreicht.
Da der 1. FC Magdeburg bei Union Berlin mit 0:3 unterlag, ist dem FCI bei fünf Zählern Vorsprung der Relegationsplatz nicht mehr zu nehmen. Sogar der direkte Klassenerhalt ist weiterhin möglich. Zwei Punkte beträgt der Rückstand auf den Tabellen-15. SV Sandhausen, der gestern überraschend mit 0:3 gegen Bielefeld unterlag. Während der FCI am letzten Spieltag beim 1. FC Heidenheim gastiert, tritt Sandhausen bei Jahn Regensburg an. „Wir haben es nicht in unserer eigenen Hand, müssen unsere Hausaufgabe machen und schauen, was passiert“, meinte Tomas Oral, der seit seinem Amtsantritt in sechs Spielen 16 Punkte geholt hat. „Wir wollten in den vergangenen Wochen irgendwie versuchen, ein Endspiel zu haben, um die Liga halten zu können. Eines haben wir, vielleicht auch drei.“
FC Ingolstadt: Lezcano und Kutschke erhöhen
Die Relegation gesichert haben sich die Schanzer gestern durch den letztendlich souveränen 3:0-Erfolg gegen Darmstadt. Lediglich in der Anfangsphase hatte der FCI Probleme, als Serdar Dursun über das Tor schoss (6.) und Tobias Kempe den Außenpfosten anvisierte (18.). Aluminium verhinderte zunächst auch eine Ingolstädter Führung, als Fabian Holland den Ball an die eigene Latte beförderte. Der „Türöffner“ für den FCI, wie es Oral, nannte, war das 1:0 durch Sonny Kittel (21.), der einen Freistoß aus 25 Metern unter die Latte zirkelte. Ein Tor, welches man in der 2. Liga nicht alltäglich zu sehen bekommt und das nur besonders begabten Kickern gelingt. Der Torschütze nannte den Treffer „einen der schönsten“ seiner Karriere. Ein Standard führte kurz vor der Pause auch zum zweiten Ingolstädter Treffer. Björn Paulsen verlängerte eine Ecke von Kittel auf Lezcano, der ungehindert einköpfte (45.).
Als Stefan Kutschke nach einem glänzenden Zuspiel von Paulo Otavio auf 3:0 erhöhte (55.), war die Partie zugunsten des FCI entschieden. Kutschke hätte noch ein weiteres Tor nachlegen können, traf jedoch das Außennetz (74.). Für Darmstadt hätte Niklas Stark, der an den Querbalken köpfte, verkürzen können (65.). Doch der FCI ließ auch im dritten Spiel nacheinander kein Gegentor zu und gewann das vierte Spiel in Folge. „Wir sind sehr stabil“, meinte Kapitän Almog Cohen und stellte die Mentalität des Teams heraus. „Früher haben wir uns zu sehr auf unsere fußballerischen Qualitäten verlassen“, meinte er. „Inzwischen kommen bei uns Leidenschaft und Kampf zuerst. Wenn man diese Eigenschaften einbringt, kommt irgendwann auch die Qualität zum Tragen.“
Relegationsgegner wäre der SV Wehen-Wiesbaden
Auch Tomas Oral lobte die Mannschaft in höchsten Tönen. „Ich durfte das Team jetzt vier Wochen kennenlernen und habe keine Sekunde an Mentalität und Charakter gezweifelt.“ Überhaupt müsse vor seiner Zeit einiges schiefgelaufen sein. „Die Mannschaft hat eine gute individuelle Qualität. Es war nicht normal, wo sie in der Tabelle stand.“
Jetzt ist zumindest der Relegationsplatz gesichert. Gegner wäre der SV Wehen-Wiesbaden, der seit Samstag als Tabellendritter der 3. Liga feststeht. Noch aber ist für den FCI die Möglichkeit gegeben, den Entscheidungsspielen aus dem Weg zu gehen.
FC Ingolstadt 04 Tschauner – Neumann, Paulsen, Mavraj, Paulo Otavio – Kerschbaumer (62. Pledl), Cohen, Gaus, Kittel (82. Krauße) – Lezcano (88. C. Sahin), Kutschke Darmstadt 98 Heuer Fernandes – P. Herrmann, Höhn, Mat. Wittek, Holland – Y. Stark (77. Wurtz), Pálsson – Heller, T. Kempe (59. C. Moritz), Marvin Mehlem – Dursun (46. Platte)
Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) – Zuschauer 10190 Tore 1:0 Kittel (21.), 2:0 Lezcano (45.), 3:0 Kutschke (55.).
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