Klare Ansage trotz 3:0-Sieg gegen Uerdingen
FC Ingolstadt gewinnt beim Mitaufstiegs-Konkurrenten KFC Uerdingen mit 3:0. Dennoch zeigt sich Jeff Saibene nach der Begegnung überaus unzufrieden. Was der Cheftrainer der Schanzer bei seiner Mannschaft kritisiert
Mit 3:0 beim Aufstiegs-Mitkonkurrenten KFC Uerdingen gewonnen, nach fünf Spieltagen weiter ungeschlagen und „ganz nebenbei“ auch noch die Tabellenführung in der 3. Liga verteidigt. Eigentlich hätte Jeff Saibene gute Gründe gehabt, nach der Partie in der Düsseldorfer „Merkur Spiel-Arena“ über das ganze Gesicht zu strahlen. Doch der Cheftrainer des FC Ingolstadt war weit davon entfernt, in etwaige Jubel-Orgien auszubrechen oder Lobeshymnen auf seine Mannschaft anzustimmen. Ganz im Gegenteil.
„Das Einzige, was heute gestimmt hat, war das Ergebnis“, erklärte Saibene mit säuerlichem Gesichtsausdruck. „Was mein Team abgeliefert hat, war weit weg von einer guten Leistung“, schimpfte der 50-Jährige und legte sogar nach: „Gerade in Ballbesitz war es eine Katastrophe. Wir haben nahezu jeden zweiten Ball verloren und haben keine Ruhe in unser Spiel gebracht. Zudem ist der finale Pass speziell im zweiten Durchgang so gut wie nie angekommen. So kann man einfach nicht Fußball spielen.“
Rumms, das saß! Dass seine Schützlinge am Ende dennoch ihren vierten dreifachen Punktgewinn im fünften Saisonspiel einfahren konnten, lag freilich auch daran, dass der selbst ernannte Aufstiegsfavorit aus Uerdingen seiner Rolle während der gesamten Dauer dieser Partie bis auf ganz wenige Ausnahmen überhaupt nicht gerecht wurde. In der Offensive agierte die Truppe von Coach Heiko Vogel regelrecht indisponiert, so dass die Hintermannschaft der Schanzer größtenteils wenige Probleme hatte das Geschehen vom eigenen Kasten fern zu halten. Hinzu kam, dass sich die Hausherren auch in der eigenen Hälfte immer wieder haarsträubende Fehler leisteten. Wie beispielsweise in der dritten Minute, als Boubacar Barry unter Bedrängnis den Ball verlor und dieser bei Caniggio Elva landete. Der Neuzugang des FCI, der erstmals in dieser Spielzeit in der Anfangs-Formation stand, fackelte nicht lange und traf aus 16 Metern zur Führung. „Dieser frühe Gegentreffer hat den Ingolstädtern natürlich komplett in die Karten gespielt“, wusste auch KFC-Routinier Jan Kirchhoff. Vor der spärlichen Kulisse von 2600 Zuschauern musste FCI-Schlussmann Fabijan Buntic im ersten Durchgang kein einziges Mal eingreifen, da sich das Geschehen vor allem zwischen den beiden Strafräumen abspielte. Aber auch die Gäste, bei denen der Ex-Uerdinger Maximilian Beister zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, agierten in ihren Offensiv-Bemühungen viel zu umständlich und fehlerhaft, um Chancen zu kreieren.
Auch wenn die Einheimischen nach Wiederbeginn immer mehr die Initiative übernahmen, waren es die Oberbayern, die in der Schlussphase die Vorentscheidung zunächst verpassten (Kutschke 76./Beister 83.). Hätte Buntic in der 90. Minute bei einem 14-Meter-Schuss von Franck Evina nicht großartig reagiert, wären seine Vorderleute am Ende doch noch mit langen Gesichtern dagestanden. So aber machten auf der Gegenseite der eingewechselte Fatih Kaya (90.+1) und Kutschke (90.+2) mit ihren Treffern in der Nachspielzeit alles klar.
KFC Uerdingen: Königshofer – Dorda, Maxsö, Konrad, Bittroff – Kirchhoff (80. Pflücke), Mbom – B. Barry (56. Grimaldi), Gündüz (75. Kinsombi), R. Rodriguez – Evina.
FC Ingolstadt 04: Buntic – Kurzweg, Paulsen, Kotzke, Gaus – Sussek (59. Beister), Thalhammer, Krauße, Wolfram (62. Diawusie) Kutschke, Elva (71. Kaya).
Tore: 0:1 Elva (3.), 0:2 Kaya (90.+1), 0:3 Kutschke (90.+2). – Schiedsrichter: Sören Storks (Velen). – Zuschauer: 2658.
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