Langes Zittern nach Röhls Premierentor
Der FC Ingolstadt besiegt Hansa Rostock mit 1:0 und klettert auf den zweiten Platz. Das Tor des Tages erzielt ein 18-Jähriger, von dem Tomas Oral große Stücke hält. In der Nachspielzeit haben die Schanzer das Glück auf ihrer Seite.
Tomas Oral hatte wohl eine Vorahnung gehabt. Der Trainer des FC Ingolstadt hatte in höchsten Tönen von Merlin Röhl geschwärmt und angekündigt, dass das 18-jährige Talent „uns noch viel Freude bereiten wird“. Prompt rechtfertigte Röhl das Lob, schoss in seinem vierten Profieinsatz sein erstes Tor und verhalf dem FCI zu einem 1:0-Erfolg gegen Hansa Rostock. Die Schanzer waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, benötigten am Ende aber auch eine gehörige Portion Glück.
„Die Mannschaft hat 90 Minuten sehr gut gearbeitet“, sagte Oral, „wir hätten das zweite Tor nachlegen müssen. Somit blieb es ein offenes Spiel und bis zum Schluss sehr eng.“ Oral hatte seine Startelf im Gegensatz zum 1:1 gegen den VfB Lübeck auf zwei Positionen verändert. Filip Bilbija und Ilmari Niskanen saßen draußen, für sie begannen Robin Krauße und Dennis Eckert Ayensa. Der Angreifer stand erstmals in dieser Saison in der Startelf und stürmte an der Seite von Stefan Kutschke. Da das vorige FCI-Spiel beim FSV Zwickau coronabedingt abgesagt worden war, hatten die Schanzer eineinhalb Wochen Pause. Rostock indes verlor am Sonntag daheim gegen Meppen (0:2), was die zweite Pleite am Stück bedeutete. Auch der FCI ging zuletzt zweimal nicht als Sieger vom Platz, was beide Teams unter Zugzwang setzte.
FC Ingolstadt: Merlin Röhl erzielt die Führung
Während auf dem Rasen in der Anfangsphase wenig passierte, kochten außerhalb die Emotionen hoch. Die Verantwortlichen der Gäste wollten zweimal einen Elfmeter gesehen haben, zweimal blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Martin Thomsen lag dabei jeweils richtig. Zum einen war das Foul von Robin Krauße an Korbinian Vollmann knapp außerhalb des Sechzehners (8.). Wenig später hatte Krauße Pascal Breier von hinten den Ball weggespitzelt, erst danach gab es einen Kontakt (11.).
Es blieb hektisch, jede Schiedsrichterentscheidung wurde von beiden Seiten diskutiert. Oral peitschte von der Seitenlinie lautstark an, forderte Pressing von seinem Team. Zu klaren Möglichkeiten kamen beide Teams erst einmal nicht, ehe die Ingolstädter in der ersten Halbzeit eine fulminante Schlussphase hinlegten. Eckert Ayensa eilte einem langen Ball von Marcel Gaus Richtung Eckfahne hinterher und fand mit seiner Flanke Röhl. Der 18-Jährige nahm den Ball volley und traf flach ins Eck (39.).
FC Ingolstadt lässt Chancen liegen
Die Schanzer hätten zur Pause sogar höher führen müssen. Erst scheiterte Eckert Ayensa nach feinem Zuspiel von Kutschke an Hansa-Keeper Markus Kolke (41.). Dann schoss Thomas Keller aus sechs Metern Kolke an (43.). Direkt nach Wiederanpfiff hätte der FCI erneut nachlegen können, doch Eckert Ayensa traf zweimal den Ball nicht richtig (46.). Die Möglichkeit zum Ausgleich bot sich Rostock bei einem zentralen Freistoß aus 17 Metern, den Omladic über den Querbalken schoss (67.). Auch der FCI hatte weitere Chancen zur Vorentscheidung. Nach einem Freistoß von Robin Krauße kam erneut Eckert Ayensa zum Abschluss, verfehlte aber das Tor (72.).
Somit stand es nur 1:0, der FCI musste gehörig zittern und hatte in der sechsminütigen Nachspielzeit mächtig Glück. Keller klärte nach einem Schuss von Nico Neidhart vor der Linie (90.+3), Korbinian Vollmann traf die Latte (90.+4).
Damit ist der FCI Tabellenzweiter. Am Samstag geht es im letzten Spiel des Jahres nach Saarbrücken.
FC Ingolstadt 04 Buntic – Heinloth, Antonitsch, Keller, Gaus – Elva (90.+2 Kotzke), M. Stendera (71. Bilbija), Krauße, Röhl - Kutschke (80. Niskanen), Eckert Ayensa
Hansa Rostock Kolke – Neidhart, Riedel, Sonnenberg (46. Rother), Roßbach – Vollmann, Daedlow, B.B. Bahn, Omladic – Verhoek, Breier (56. Litka (67. Herzog))
Schiedsrichter Martin Thomsen (Kleve) Tor 1:0 Röhl (38.).
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