Probleme mit den Kellerkindern
Der FC Ingolstadt 04 lässt dem Unentschieden gegen Schlusslicht Sandhausen eine Niederlage gegen Erzgebirge Aue folgen.
Der FC Ingolstadt tut sich offenbar gegen die Kellerkinder der zweiten Fußball-Bundesliga schwer. Am Sonntag kamen die Schanzer gegen Schlusslicht Sandhausen nicht über ein 1:1 hinaus, gestern folgte eine Niederlage gegen Erzgebirge Aue (15.). Vor 4305 enttäuschten Zuschauern im Audi Sportpark zeigten die Hausherren eine mäßige Vorstellung und verloren nicht unverdient mit 1:2.
Trainer Tomas Oral hatte überraschend seine Startelf umgebaut. Für Manuel Schäffler spielte in der Sturmspitze Moritz Hartmann und in der Viererkette ersetzte Marino Biliskov den angeschlagenen Ralph Gunesch. Mit der Aktion „Ohne Stimme – 12:12 – keine Stimmung“ gegen die Deutsche Fußball-Liga schwiegen die Fans beider Lager in den ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden und so plätscherte die Partie auch dahin. Der FC Ingolstadt tat sich vom Anpfiff weg schwer gegen defensiv gutstehende Erzgebirgler. Viel zu behäbig waren die Aktionen der Schanzer, bei denen nur Christian Eigler einen guten Eindruck hinterließ. Allerdings musste er als zurückgezogene Spitze zu weite Wege gehen, um wirklich für Gefahr zu sorgen.
Trainer Oral, der seine Mannschaft über das gesamte Spiel als die bessere Mannschaft sah, bemängelte, dass sie die Dominanz nicht ansatzweise in Erfolg umsetzen konnte und dazu in der Abwehr auch noch unaufmerksam war. So wie in der 20. Minute, als Jan Hochscheidt einen Freistoß in den Ingolstädter Strafraum schlug und Marc Hensel, der von André Mijatovic nicht attackiert wurde, zum 1:0 für Aue traf.
Danach schien es, als würden die Schanzer aufzuwachen. Beinahe wäre Andreas Schäfer der frühe Ausgleich gelungen (29.), doch Aues Keeper Stephan Flauder konnte Schäfers verunglückte Flanke gerade noch über seinen Kasten lenken. So musste kurz vor der Pause ein Elfmeter herhalten, damit die Schanzer ausgleichen konnten. Christian Eigler hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt (43.) und sein Schuss landete an der Hand von Kevin Schlitte. Schiedsrichter Daniel Siebert zeigte sofort auf den Punkt und Ingolstadts Kapitän Stefan Leitl sorgte für den 1:1-Pausenstand.
In der zweiten Halbzeit zeigte der FC Ingolstadt mehr Zug in seinen Aktionen und hatte leichte Feldvorteile. Durch eine weitere Unachtsamkeit (60.) bestraften sich die Schanzer dann in der 60. Minute aber selbst. Jakub Sylvestr konnte im Strafraum ungehindert auf Jan Hochscheidt spielen, der Ramazan Özcan im Schanzer Tor zum 1:2 überwand.
„Es ist nun zum wiederholten Mal vorgekommen, dass wir den Gegnerspieler laufen lassen – da müssen wir kritische Worte finden und Tacheles reden“, kündige Oral nach der Partie an. Nach der Führung zog sich Aue weit in die eigene Hälfte zurück. Ingolstadt hatte nun zwar mehr vom Spiel, waren aber im Angriff zu ideenlos, um den Abwehrriegel der Erzgebirgler zu knacken. Die beste Möglichkeit zum erneuten Ausgleich vergab Caiuby (73.), als er nach einer Flanke von Moritz Hartmann aus fünf Metern einen Gegner anschoss. Über Umwege landete der Ball schließlich im Tor, doch Schiedsrichter Siebert gab den Treffer wegen eines unnötigen Fouls von Schäffler nicht.
FC Ingolstadt 04: Özcan – da Costa, Mijatovic, Biliskov, Schäfer (68. Uludag) – Groß, Matip (81. Knasmüllner) – Leitl, Caiuby – Eigler (68. Schäffler), Hartmann. – Zuschauer: 4305. – Tore: 0:1 Hensel (19.), 1:1 Leitl (44./Handelfmeter), 1:2 Hochscheidt (60.).
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