Vorfreude überwiegt
2. Liga Tobias Levels trifft heute Abend mit dem FC Ingolstadt auf seinen Ex-Verein Fortuna Düsseldorf. Dort wurde er vergangenes Jahr aussortiert. Was der Defensivspieler über das Wiedersehen sagt und wie es bei ihm weitergeht
Ingolstadt Tobias Levels weinte am letzten Spieltag der vergangenen Saison bitterlich. Nach drei Jahren und 75 Einsätzen bei Fortuna Düsseldorf wurde er verabschiedet. Sein Vertrag wurde nach einer ereignisreichen Zeit mit dem Aufstieg in die Bundesliga (2012) und dem direkten Wiederabstieg vom Verein nicht verlängert.
Levels wäre wohl gerne geblieben und verbrachte anschließend die wohl schwierigste Zeit seiner Karriere. Der 28-Jährige fand keinen neuen Verein und war zu Beginn der laufenden Saison arbeitslos. Erst im November vergangenen Jahres unterschrieb er beim FC Ingolstadt einen neuen Vertrag. Just im Spiel bei Fortuna Düsseldorf hatte sich Danny da Costa schlimm verletzt. Die Schanzer brauchten Ersatz auf der Rechtsverteidigerposition und fanden ihn in Levels.
„Seine Verpflichtung hat für uns Sinn gemacht, wir sind mit ihm zufrieden“, sagt Trainer Ralph Hasenhüttl knapp ein halbes Jahr später über die Verpflichtung des Defensivspielers. Auch Levels, der erstmals als Spieler das Rheinland verließ, fühlt sich wohl. „Ingolstadt ist eine schöne kleine Stadt“, sagt er, „zudem herrschen ein tolles Klima in der Mannschaft und im Umfeld“.
Über das unschöne Ende seiner Zeit in Düsseldorf will Levels vor dem heutigen Spiel (18.30) des FC Ingolstadt gegen die Fortuna „kein negatives Wort“ verlieren, wie er sagt. „Die Freude ist einfach groß, die Jungs wieder zu sehen.“
Levels wird trotz eines schmerzhaften Blutergusses, den er sich vergangene Woche beim 1:0-Sieg des FCI in Heidenheim zuzog, heute auflaufen können. „Ich bin jeden Tag in Behandlung“, sagt er, „aber das ist nichts, was mich umhaut.“
Kampfkraft wird auch von den Schanzern im Aufeinandertreffen mit dem Tabellensiebten gefragt sein. „Düsseldorf ist bisher sicher hinter den Erwartungen zurückgeblieben“, sagt Levels, „das Team will aber sicher einen positiven Abschluss der Saison und wird heiß auf die Partie sein“.
Auch Ralph Hasenhüttl warnt vor dem Gegner: „Düsseldorf hat eine starke Mannschaft, die ich weiter oben in der Tabelle erwartet hätte.“ Das war im Hinspiel noch der Fall. Beim 0:0 traf der Zweite Düsseldorf auf den Tabellenführer Ingolstadt. Inzwischen befinden sich nur noch die Schanzer im Aufstiegsrennen und können mit einem Sieg bei derzeit sechs Punkten Vorsprung auf den Dritten SV Darmstadt 98 einen großen Schritt Richtung Bundesliga machen.
Kein Spieler im derzeitigen Kader des FC Ingolstadt verfügt im Übrigen über mehr Bundesligaerfahrung als Tobias Levels. Für Borussia Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf absolvierte der 28-Jährige insgesamt 102 Partien im Oberhaus.
Durch seinen Erfahrungsschatz ist Levels im harten Geschäft Fußball abgehärtet. Wie er reagiert habe, als er jüngst zweimal die Bank drücken musste, als ihm als rechter Verteidiger einmal Robert Bauer und ein andermal Konstantin Engel vorgezogen wurde? „Ich bin mit den Jahren relativ locker geworden“, sagt Levels. „Der Trainer trifft die Entscheidung und muss mir keine Erklärung geben.“
Ebenfalls mitentscheiden wird Hasenhüttl, ob es für Levels nach der Saison in Ingolstadt weitergeht. Der Vertrag läuft aus. „Wir stehen mit dem Verein in Kontakt“, sagt Levels, „aber die Gespräche stehen erst am Anfang.“ Levels wird auf einen besseren Ausgang hoffen, als zuletzt in Düsseldorf.
Sorgenkind: Der FC Ingolstadt muss voraussichtlich auf Linksverteidiger Danilo Soares (Zehenprellung) verzichten. Für ihn dürfte Konstantin Engel trotz eines Nasenbeinbruches mit Maske spielen. Als „keine Option“ bezeichnet Hasenhüttl den Dänen Leon Jessen.
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