Zu harmlos in der Offensive
Der FC Ingolstadt kommt im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Chemnitzer FC über ein 1:1-Remis nicht hinaus. Warum Angreifer Fatih Kaya gleich zweimal im Mittelpunkt dieser Partie steht
Nachdem 5:1-Kantersieg vor der Länderspielpause in Großaspach hat der FC Ingolstadt am Samstag einen Rückschlag hinnehmen müssen. Zuhause kamen die Schanzer gegen den Tabellenvorletzten Chemnitzer FC nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Damit wartet der FCI seit fünf Heimpartien auf einen Sieg. Vor allem das inkonsequente Offensivspiel sorgte dafür, dass die Oberbayern gegen Chemnitz nicht dreifach punkteten.
Fatih Kaya startete auf der Außenbahn für den gelbgesperrten Marcus Gaus. Dies war zugleich die einzige Änderung, die Trainer Jeff Saibene bei seiner Startelf im Vergleich zur vorangegangenen Begegnung vornahm. Kaya sollte eine Hauptrolle in diesem Match zuteil werden. In der 21. Minute hatte der Ingolstädter zunächst Glück, dass ihn Schiedsrichter Marcel Gasteier nicht mit der Roten Karte vom Platz schickte. Bei einem Zweikampf traf Kaya seinen Gegenspieler Tarsis Bonga mit dem gestreckten Bein auf der Brust.
„Ich habe ihn nicht gesehen und nur zum Ball geschaut. Der Schiedsrichter hätte Rot zeigen können. Es war sehr kollegial, dass Bonga sofort aufgestanden ist und dem Schiedsrichter auch signalisiert hat, dass es keine Absicht war“, berichtete Kaya. Für FCI-Innenverteidiger Tobias Schröck war es indes eine „50:50-Entscheidung des Schiedsrichters“.
Offensiv gelang den Schanzern wenig. Immer wieder agierte die Mannschaft zu zögerlich oder zu ungenau beim letzten Pass. In der 36. Minute erzielte Kaya aber dennoch die Führung. Nach Vorarbeit von Dennis Eckert Ayensa und Stefan Kutschke traf er sehenswert per Direktabnahme aus 20 Metern. Den besseren Start in Durchgang zwei erwischte jedoch der Chemnitzer FC. „Die Mannschaft hat nach dem Wiederanpfiff komplett den Faden verloren. Wir standen zu tief, waren zu passiv und hatten dann keinen Zugriff mehr auf das Spiel des Gegners“, erklärte Saibene den Auftritt seiner Schützlinge unmittelbar nachdem Pausenpfiff. Die Hausherren zogen sich (zu) weit zurück und überließen den Gästen das Geschehen. Erst der Ausgleich nach rund einer Stunde weckte den Zweitliga-Absteiger auf. Nach einem Einwurf von Gordon Büch wurde Erik Tallig von keinem Ingolstädter gestört. Sein Schuss aus 20 Metern prallte von die Unterkante der Latte ins Gehäuse und brachte das bis dahin blasse Chemnitz wieder zurück in diese Partie. Der FCI hatte im Anschluss durchaus Chancen zum Sieg. Zweimal scheiterte Stefan Kutschke (79./88.) am Chemnitzer Torwart Jakub Jakubov. Maximilian Thalhammers Schuss in der Nachspielzeit ging nur knapp vorbei.
Insgesamt war es aber gerade in Sachen Offensive zu wenig, was die Einheimischen den 5551 Zuschauern im Audi-Sportpark anboten. „Wir bringen die Bälle nicht an den Mann. Wir müssen das noch mehr trainieren. Gerade im Offensivspiel macht das den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen, guten oder sehr guten Mannschaft aus“, resümierte Saibene. Auch Torschütze Kaya stimmte in diese Worte mit ein: „Wir sind heute nicht zufrieden. Wir wollten dieses Spiel gewinnen. Als Mannschaft spielen wir die letzten Bälle zu schlampig. Es ist schon besser geworden, aber wir müssen das weiter verbessern.“ Die Möglichkeit dazu hat der FCI bereits am kommenden Samstag beim nächsten Heimspiel gegen Preußen Münster.
FC Ingolstadt 04: Buntic – Heinloth, Antonitsch, T. Schröck, Büch – Elva (66. Wolfram), Krauße, Thalhammer, Kaya (65. Beister) – D. Eckert (81. Bilbija), Kutschke.
Chemnitzer FC: J. Jakubov – Itter, Hoheneder, Reddemann, Milde – Campulka (74. Velkov), D. Bohl – Bonga, Tallig (78. Tuma), Garcia (88. Awuku) – Hosiner.
Tore: 1:0 Kaya (36.), 1:1 Tallig (61.). – Schiedsrichter: Marcel Gasteier (Weisel). – Zuschauer: 5551.
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