Spiel gegen die Schweiz hat gezeigt: Löw hat seine Zeit nicht genutzt
Joachim Löw will eine Mannschaft entwickeln - dabei ist das gar nicht seine ursprüngliche Aufgabe. Er könnte es sich selbst viel leichter machen.
Der Bundestrainer legt großen Wert darauf, dass derzeit für die Nationalmannschaft nicht die Ergebnisse im Vordergrund stehen, sondern die Entwicklung des Teams. Unerfreulicherweise sind allerdings die Ergebnisse besser als die Entwicklung. Unentschieden gegen Spanien und die Schweiz sind immerhin passable Resultate.
Schlechter ist es um den fußballerischen Fortschritt der Mannschaft bestellt. Löw hat sich nach der verkorksten WM 2018 Zeit ausbedungen. Er bekam sie vom Verband zugestanden. Bislang aber ist kaum zu erkennen, dass Löw sie sinnvoll genutzt hätte. Es fehlt an Automatismen in der Defensive und Offensive, die unabhängig von eigenem oder gegnerischem Personal abgespult werden können.
Warum spielt Jogi Löw mit einer Dreierkette?
Gegen die Schweiz ließ Löw zum wiederholten Male eine defensive Dreierkette spielen. Dabei mangelt es dem deutschen Fußball ganz offensichtlich an herausragenden Innenverteidigern. Im Mittelfeld erhält Löw dagegen bald mit Kroos, Gündogan, Kimmich, Goretzka und Havertz ein Überangebot ausgezeichneter Gestalter. Statt Schwächen halb gar zu kaschieren, sollte Löw Stärken stärken.
Dazu gehört es auch, die besten Spieler einzuladen – und nicht jene, von denen es in fernerer Zukunft erwartet wird. Selbstverständlich müssen auch junge Akteure die Chance bekommen, Erfahrungen zu sammeln. Letztlich aber ist die Nationalmannschaft kein Ausbildungsbetrieb, sondern Aushängeschild des deutschen Fußballs. So jedenfalls versteht sie sich selbst.
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Für mich ist dieser Trainer absolut überbewertet und längst überfällig. Mit Brasilien war es ein bisschen wie mit den Bayern: zu der Zeit hatten wir einfach die besten Spieler der Welt und wahrscheinlich hätte das jeder andere Trainer auch gewinnen können. Was davor und besonders auch danach kam war mehr Murks und peinlich, ob nun die verzockten Finals und Halbfinals 2008 gegen Spanien, 2010 gegen Spanien, 2012 gegen Italien und 2016 gegen Frankreich. Wohlgemerkt mit dem besten Spielerpotential der Welt. Zuletzt dann das WM aus in der Vorrunde und 6 Auftritte bei der Nationsligue ohne Sieg. Ich verstehe auch den DFB nicht der diesem Trainer r den Vertrag VOR und nicht nach der WM um vier Jahre verlängert und der bis heute nicht versteht, dass ein "Neuanfang" mit einem Trainer der 16 Jahre im Amt ist irgendwie nicht zusammengeht. Das ist eigentlich nur noch peinlich.
Eigentlich sollte die Nationalmannschaft kein Versuchscamp oder Fußball schule sein; aber Testen hin, Testen her, es waren pomadige Spiele. Wenn das System so weiter läuft wird sich ein Russland wiederholen. Löw hätte nach Brasilien nur noch Vorträge halten sollen.
Bitte nicht falsch verstehen, Löw hat große Verdienste und hat auch 2006 die praktische Arbeit für Klinsmann gemacht, aber leider ist er „überreif“. Wahrscheinlich gibt es beim Fußball wie in der Politik keine Alternative und alle beim DFB sind froh, dass es ihn und einen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz gibt.
Fazit: Das schönste an den Spielen war die neue Perücke von Jogy.