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Gelb-Ärger: Harry Kane fehlt wohl bei Bayerns Meisterball

FC Bayern

Viel Statistik und ein wenig Frust nach Bayerns Sieg gegen Mainz

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    Frust nach Gelb: Harry Kane fehlt in einer Woche bei der mutmaßlichen Meisterkür gesperrt.
    Frust nach Gelb: Harry Kane fehlt in einer Woche bei der mutmaßlichen Meisterkür gesperrt. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Die moderne Datenerfassung ist ein wundervolles Werkzeug. Vor allem für Verlierer. Sieger benötigen keine Statistiken. Wer gewinnt, hat immer recht. Bo Henriksen zählte am Samstagnachmittag nicht zu den Gewinnern. Der Trainer des FSV Mainz hatte mit seiner Mannschaft 0:3 verloren. Es war für den neutralen Beobachter eine Partie, die durch die Nullzudreiigkeit einen gerechten Ausgang fand. Das aber sah Henriksen anders. Nicht etwa, dass seine Mannschaft den Sieg verdient gehabt hätte, aber 0:3? Das gebe die Statistik ja nun wirklich nicht her. Er argumentierte mit den sogenannten Expected Goals. Also, wie viele Tore eine Mannschaft aller Wahrscheinlichkeit nach aus den sich ihr ergebenen Torchancen erzielt. Siehe da, der Mann hatte recht. Der statistische Wert lag für die Bayern nach der Partie lediglich bei 1,10 Toren. Die Mainzer hätten 0,67 Treffer erzielen sollen. Ist natürlich beides nicht so leicht zu bewerkstelligen, weshalb am Ende mit Auf- und Abrundung ein 1:1 hätte stehen können. Zumindest, wenn man es mit Henriksen hält.

    Der argumentierte, dass es nahezu unmöglich gewesen sei, in München zu gewinnen. „Bayern war heute sehr effizient. Wenn sie das so machen, dann verliert jede Mannschaft hier.“ So aber macht es der FC Bayern eben nicht immer. Vor allem in Mailand freut man sich darüber. Allerdings war es eben auch nicht so, dass die Münchner aus einer Chance drei Treffer erzielt haben, wie es die Statistik manch einen vielleicht glauben lässt. Den drei Toren durch Leroy Sané, Michael Olise und Eric Dier standen auch noch zwei weitere Pfostentreffer Sanés gegenüber und so war Serge Gnabry kaum zu widersprechen, als er nach dem Spiel sagte: „Wir hätten noch das eine oder andere Tor mehr machen können.“ Fußball ist ja auch deswegen so ein wundervolles Spiel, weil es zwei konträre Meinungen geben kann – die jeweils zutreffen.

    Michael Olise und Leroy Sané entscheiden die Partie für den FC Bayern

    In wenigen Tagen (oder Wochen) wird es kaum unterschiedliche Meinungen geben, ob der FC Bayern die Meisterschaft der Saison 2024/25 verdient hat. Die Münchner sind die beste Mannschaft der Liga und bewiesen das auch wieder beim 3:0-Erfolg gegen Mainz. Die in Schlaglichtern wunderbar aufspielenden Leroy Sané und Michael Olise ließen diesmal sogar den blassen Harry Kane vergessen. Der brachte sich eher unfreiwillig in Erinnerung, als er kurz vor der Halbzeitpause die Gelbe Karte sah. Der Stürmer gab nach einem Foulpfiff von Schiedsrichter Bastian Dankert nach einem Zweikampf mit dem Mainzer Jonathan Burkardt den Ball nicht sofort her. Und Dankert zückte dafür Gelb. Es war Kanes fünfte Verwarnung, weshalb er kommenden Samstag in Leipzig fehlen wird.

    Eine Pause, die Kane nervt. Schließlich kann sich seine Mannschaft schon mit einem Punkt die Meisterschaft sichern (extreme mathematische Ereignisse außer Acht gelassen, darum kann sich Bo Henriksen kümmern). „Unglücklicherweise kommen manchmal Leute in die Allianz-Arena und versuchen, sich selbst einen Namen zu machen“, kritisierte Kane Schiedsrichter Dankert recht offen. Verständlich ist der Zorn freilich auch, schließlich stand der Angreifer noch nie bei einem Titelgewinn auf dem Feld. Genau genommen, hat er schlicht noch keinen einzigen Titel gewonnen. „Es ist ein bisschen meine Geschichte“, sagte Kane das weite Feld des britischen Humors bedienend.

    Auch das aber ist nur eine Randgeschichte auf dem Weg zur 34. Meisterschaft für den FC Bayern. Es wird die letzte von Thomas Müller als Spieler der Münchner sein. Gegen Mainz stand er zum 500. Mal in einem Ligaspiel für die Münchner auf dem Platz. Ein Meilenstein. Aber: „Du spielst nicht für Meilensteine. Es geht darum, was du auf dem Platz machst“, so der 35-Jährige. Auf dem Platz schoss seine Mannschaft den Ball dreimal ins Tor, die Mainzer trafen gar nicht. Auch das ist Fußball: sehr einfach.

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