Das Promi-Paar war einfach zu finden. Immer da, wo sich die meisten Kameraleute und Fotografen am Dressurviereck beim Messe-Turnier „Pferd International“ in München scharten, waren Thomas und Lisa Müller nicht weit. Thomas Müller, jetzt nicht mehr als aktiver Fußballstar des FC Bayern München, sondern in seiner Funktion als leidenschaftlicher Pferdezüchter, seine Frau Lisa als mittlerweile eine der besten Dressurreiterinnen Bayerns. Ob die Ehe der Müllers derzeit noch Bestand hat, wie es allgemein um den internen Haussegen steht und ob an den mannigfaltigen Trennungsgerüchten der letzten Wochen etwas dran ist, gab das Paar auch hier nicht preis. Immerhin aber war es seit Langem der erste gemeinsame Auftritt der beiden. Bei den Saison-Abschlussfeiern des FC Bayern und der Verabschiedung ihres Mannes im Stadion war Lisa Müller nicht zugegen, was für viele Spekulationen gesorgt hatte. Entsprechend bemüht waren beide, vor den Fans und den Fernsehkameras in München-Riem den Fokus auf den Sport und die Zucht zu legen.
Waren sie bei Nachfragen nach ihrem Beziehungsstatus eher kurz angebunden, sprach der gut gelaunte Thomas Müller umso lieber über seinen Hengst „Erste Sahne“ vom eigenen Gestüt Gut Wettlkam – und über seine Zusammenarbeit mit dem niederbayerischen Zuchthof Wadenspanner. „Sportlichkeit gepaart mit Nervenstärke und Vererberqualitäten“, schwärmte der Fußballer am Mikrofon in der Dressurarena fachkundig über seinen sechsjährigen Junghengst. Parallel dazu überzeugte Müllers Ehefrau mit Erfolgen auf eigenen Pferden in den hochklassigen Dressurprüfungen. Darunter einen Sieg im Drei-Sterne-Grand-Prix-Special auf Gut Wettlkam‘s Zonik Hit OLD. Dazu kam mit Zonik Hit ein zweiter Platz im Drei-Sterne-Grand Prix und mit D´avie FRH ein fünfter Platz im Fünf-Sterne-Grand-Prix-Special, ergänzt um einen fünften Platz in der Drei-Sterne-S-Einlaufprüfung mit Dantino.
Jessica von Bredow-Wendl siegt zweimal mit Daleras Nachfolger Diallo
Doch bei aller Müller-Mania, die noch größere Aufmerksamkeit der Fans an den vier Turniertagen, sportlich zumindest, galt der zweifachen Dressur-Olympiasiegerin von Paris, Jessica von Bredow-Werndl. Sie hatte nach den Olympischen Spielen ihre 18-jährige Spitzenstute Dalera in den Ruhestand verabschiedet. Und während diese nun Mutterfreuden entgegensieht, präsentierte die 39-Jährige von Bredow-Werndl in München Daleras potenziellen Nachfolger auf internationaler Bühne, den zehnjährigen Wallach Diallo. Anfang des Jahres erst hatte die frisch gekürte bayerische Olympia-Botschafterin das von Uta Gräf bis auf Grand-Prix-Niveau ausgebildete Pferd übernommen. In München präsentierten sich von Bredow-Werndl und Diallo bereits als eingespieltes Team. Souverän gewann die Aubenhausenerin mit ihrem neuen Partner sowohl den Fünf-Sterne-Grand-Prix wie auch den -Special. Die jeweils zweiten Plätze gingen an den Schweden Patrick Kittel und seine Stute Dante´s Herzchen.
Totilas-Tochter Tabledance überzeugt mit Evelyn Eger in der Dressur-Kür
Zumindest einmal ließ die Olympiasiegerin auch ihrem Bruder Benjamin Werndl den Vortritt. Er gewann die Einlaufprüfung der „Derby Stars von Morgen“ auf Quick Decision – vor seiner Schwester mit Got it BB und Sellina Söder, der Tochter des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, mit Vita di Lusso auf Rang drei. Klein, aber fein war das Starterfeld in der Fünf-Sterne-Dressur-Kür, die Evelyn Eger (Osnabrück) mit der Totilas-Tochter Tabledance zu Melodien eines Shakira-Madleys gewann. Als Publikumsliebling entpuppte sich hier allerdings der eindrucksvolle wie bewegungsstarke, elfjährige Fuchshengst Springbank II, den Yara Reichert vom Landgestüt Landshut zu den dynamischen Beats der Rockgruppe Queen vorstellte.
Vielseitigkeits-Olympiasieger Michael Jung gewinnt zweimal im Springparcours
Im Springparcours von München dominierte ebenfalls ein Olympiasieger. Dass Michael Jung nicht nur in der Vielseitigkeit ein Garant für schnelle und fehlerfreie Ritte ist, sondern sich auch auf Gras im klassischen Hindernisparcours wohlfühlt, unterstrich er in Riem – mit einem Sieg im CSI-Drei-Sterne-Springen am Freitag und im Großen Preis von Bayern. Beide Male mit dem 14-jährigen Albright GJB. Mit dem schnellsten fehlerfreien Ritt im Stechen setzte sich Jung am Sonntag in der mit 56.800 Euro höchstdotierten Prüfung durch und sorgte so für den letzten sportlichen Höhepunkt des viertägigen Pferdefestivals, das wieder Tausende Zuschauer anzog.
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