Ha! Ho! Heja heja he! Ha! Ho! Heja heja he! So beginnt ein Klassiker des deutschen Fußball-Liedguts. Franz Beckenbauer und Kollegen sangen dieses Schlager-Juwel und ließen es vor der Fußball-WM 1974 auf Vinyl pressen. Die erste echte Textzeile gab dem Hit den Namen: Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt.
Ob er die Welt regiert, mag etwas hoch gegriffen sein. Zumindest in Deutschland kommt an erster Stelle der Fußball, gefolgt von Fußball und schließlich Fußball. Dass das nicht nur gefühlt so ist, unterstreicht eine veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung McKinsey&Company. Der Profifußball ist in Deutschland längst ein „Wachstumsmotor der deutschen Volkswirtschaft“.
Der deutsche Staat hat für die vergangene Saison 2023/24 Steuereinnahmen in Höhe von 4,6 Milliarden Euro aus dem deutschen Profifußball erzielt. Berechnet werden dabei nicht nur die Steuern und Abgaben der 36 Profiklubs. In die McKinsey-Studie fließen auch die Steuereinnahmen aus Bereichen wie TV-Sendern, Sponsoren oder der Gastronomie ein, die mit dem Profifußball zu tun haben.
Das Fußball-System generiert 147.000 Vollzeit-Stellen
Die McKinsey-Studie zum deutschen Profifußball wird alle fünf Jahre veröffentlicht. Der Kick-Betrieb brachte mehr Steuereinnahmen als etwa an Kosten für die Bundespolizei (4,2 Milliarden Euro) im Bundeshaushalt veranschlagt wurden. Na bitte, endlich mal kein Herumgejammer aus der deutschen Wirtschaft. Der Profifußball erzielte in der Saison 2023/2024 eine Wertschöpfung von 14,2 Milliarden Euro. In diesem System gab es rund 147.000 Vollzeit-Arbeitsstellen. Dabei entstehen lediglich zehn Prozent dieser Arbeitsplätze im Kerngeschäft der professionellen Kicker, während der Rest in den angrenzenden Bereichen liegt.
Zum ersten Mal seit 2010 untersuchte McKinsey nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs. In einer repräsentativen Umfrage gaben 41 Prozent der Befragten an, dass die Fußball-Bundesliga für sie ein „bedeutender Lebensinhalt“ ist. Zum Vergleich: Die Kirchen kamen in dieser Umfrage nur auf zwölf Prozent. Ob das nun gut oder schlecht ist für dieses Land, mag jeder selbst beurteilen.
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