Warum der Mythos Wimbledon bröckelt
Viele Tennisstars fehlen in London, andere lassen ihre gute Kinderstube vermissen. Immerhin auf den Regen ist in England Verlass.
Immerhin auf den Regen ist Verlass. Tag für Tag tröpfelt es in London, mal mehr, mal weniger. Wie zu erwarten. Nässe gehört zu England wie der Fünf-Uhr-Tee. Aufwärmen von innen bei diesem ganzen Schmuddelwetter. Für Rasen mag all der Regen ein Geschenk sein, wodurch es nur logisch ist, dass ein Tennisturnier auf diesem Belag in London stattfindet. Wimbledon ist das älteste, bekannteste und am besten dotierte Turnier der Welt. Damit das so bleibt, braucht es Besonderheiten und Traditionen. Erdbeeren mit Sahne, lange Schlangen für die letzten Tickets und natürlich die besten Spielerinnen und Spieler der Welt.
Bei Wimbledon fehlen die Besten der Welt
Wobei es da schon aufhört mit der Verlässlichkeit. Weil sich zum einen einige verletzt haben, die Veranstalter zum anderen alle russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten wegen des Kriegs in der Ukraine ausgeschlossen haben. So fehlt die Nummer eins Medwedew, zudem die Nummer zwei Zverev, der allerdings wegen einer Verletzung. Und zu allem Überfluss endet das ersehnte Comeback von Serena Williams nach nur einem Spiel.
Wie steht es denn da um die Unterhaltung der kritischen Briten? Und der Königsfamilie, die in der royalen Box doch nicht sitzt, um irgendwen Tennis spielen zu sehen. Da sollten es schon die Besten sein. Und dann laufen sie noch Gefahr, angespuckt zu werden. Tennis-Rüpel Nick Kyrgios hat mal wieder seinen Mund nicht im Griff. Er legte sich mit dem Publikum an, Spucken inklusive. Selbst in Wimbledon verrohen die Sitten. Gut, dass sich einer das alles erst gar nicht live vor Ort anschauen muss. Boris Becker ist vom Turnier ausgesperrt – weil er nur wenige Kilometer entfernt eingesperrt ist.
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