Der Südschlager zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern eröffnet am Freitagabend den 24. Spieltag der Bundesliga. Bereits die Tabellensituation beider Teams sorgt für reichlich Brisanz. Nach dem Unentschieden der Bayern im Spitzenduell gegen Leverkusen war die Meisterschaft für viele bereits entschieden. Mit einem Sieg in Stuttgart könnte die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany nun einen weiteren großen Schritt in Richtung Titelgewinn machen. Der Vorsprung zum Vorjahresmeister beträgt acht Punkte.
Sollte die Mannschaft aus Leverkusen, die am Samstag gegen den Europa-League-Achtelfinalisten Eintracht Frankfurt spielt, erneut Punkte liegen lassen, dürfte das Titelrennen endgültig entschieden sein. Sollte der FC Bayern allerdings verlieren und Leverkusen gewinnen, käme zumindest noch einmal etwas Spannung auf. In der vergangenen Saison konnte der VfB das Heimspiel mit 3:1 gewinnen.
Ein Sieg der Bayern dürfte die Meisterschaft endgültig entscheiden
Ob der VfB dies wiederholen kann, ist jedoch mehr als fraglich. Die Schwaben drohen nach den schwachen Auftritten in den vergangenen Wochen den Anschluss an die Champions-League-Plätze weiter zu verlieren. Am vergangenen Wochenende kam der Vize-Meister der vergangenen Saison in Hoffenheim über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus und belegt nach 23 Spielen den siebten Tabellenplatz. Gehapert hatte es vor allem an einer mangelnden Effizienz vor dem Tor.
Diese dürfte die Mannschaft von Sebastian Hoeneß gegen den Rekordmeister allerdings dringend benötigen. Bayern stellt, trotz vieler Kritik, in der laufenden Saison statistisch die beste Verteidigung der Liga und kassierte bisher nur 19 Gegentore. Verstärkt hatte die Defensive zuletzt ausgerechnet der ehemalige VfB-Spieler Hiroki Ito. Der Innenverteidiger, der vergangene Saison maßgeblich zum Erfolg der Schwaben beitrug, wechselte im vergangenen Sommer für rund 23 Millionen Euro an die Säbener Straße. In einem Vorbereitungsspiel zog sich der Innenverteidiger jedoch einen Bruch des Mittelfußes zu und war zu einer langen Pause gezwungen, verpasste den Großteil der Saison.
Im Playoff-Hinspiel der Champions League in Glasgow feierte der 25-Jährige sein Comeback und konnte erste Pflichtspielminuten im Trikot der Bayern sammeln. Im Topspiel gegen Leverkusen stand der Japaner bereits in der Startelf und überzeugte. Am vergangenen Wochenende traf er beim 4:0-Erfolg der Bayern gegen Eintracht Frankfurt zum zwischenzeitlichen 2:0. Trainer Kompany gab sich zufrieden: „Er hat in ganz wenig Zeit gezeigt, dass er in Zukunft für unseren Verein ein sehr wertvoller Spieler sein wird.“ Am Freitag wird Ito nun zum ersten Mal an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren. Der Empfang ungewiss.
Im zentralen Mittelfeld kommt es zum Duell der deutschen Zukunftshoffnungen
Auch trotz des erfreulichen Comebacks der Sommerverpflichtung kann Kompany nicht auf seine gesamte Mannschaft zurückgreifen. Fehlen wird dem FC Bayern Joshua Kimmich. Wie der Belgier am Freitag auf der Pressekonferenz mitteilte, würde Kimmich nicht mit nach Stuttgart reisen. Der Nationalmannschaftskapitän laboriert an einer Sehnenreizung im Oberschenkel. Kompany zeigte sich dennoch entspannt: „Wir werden das mit unserem Kader lösen und totales Vertrauen in die Jungs haben, die spielen müssen.“ Die Kimmich-Lücke schließen könnten Leon Goretzka oder der wiedergenesen Aleksandar Pavlović. Auch er fehlte zuletzt im Training. Kompany teilte nun allerdings mit, das er „fit“ sei für das Spiel am Freitagabend.
Im zentralen Mittelfeld wird Pavlović, sollte sich an seinem Gesundheitszustand nichts mehr ändern, auf seinen Nationalmannschaftskollegen Angelo Stiller treffen. Es ist das Duell der beiden Zukunftshoffnungen im deutschen Mittelfeld. Sie sollen die Lücke der zurückgetretenen Toni Kroos und Ilkay Gündogan füllen. Bereits im vergangenen September konnten die beiden Mittelfeldstrategen in der Nations League gegen Ungarn und die Niederlande als Doppelsechs überzeugen.
Stiller und Hoeneß arbeiteten bereits in der Bayern-Jugend zusammen
Sowohl Pavlović als auch Stiller sind gebürtige Münchner und durchliefen die Jugendmannschaften des FC Bayern. Anders als Pavlović, dem unter Thomas Tuchel den Sprung zu den Profis gelang, konnte sich Stiller beim FC Bayern nie durchsetzen. Er folgte seinem Jugendtrainer Sebastian Hoeneß über Hoffenheim zum VfB Stuttgart, wo er zum Denker und Lenker des Stuttgarter Spiels und zum Nationalspieler reifte. In eineinhalb Jahren könnten sie nun gemeinsam das Herzstück der Mannschaft von Julian Nagelsmann bei der Weltmeisterschaft in den USA bilden.
Bevor sie ihre fußballerische Klasse in wenigen Wochen wieder gemeinsam im DFB-Trikot zeigen dürfen, werden sie sich am Freitag allerdings mit ihren Vereinen gegenüber stehen. Anpfiff in Stuttgart ist um 20.30 Uhr.
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