Es ist ein Name, der die Fans des FC Bayern an einige der bittersten Niederlagen ihres Teams erinnert: Inzaghi. Filippo, genannt Pippo, war zu Beginn des Jahrtausends das menschgewordene Kryptonit für den deutschen Rekordmeister. Wenn der FCB auf den AC Mailand traf – und das war des Öfteren der Fall in dieser Zeit – schien es nahezu eine Garantie für Tore des im Abseits geborenen Stürmers zu geben. Wenn für das Team von Trainer Vincent Kompany am Dienstag (21 Uhr, PrimeVideo) das Viertelfinale der Champions League ansteht, geht es erneut gegen ein Team aus Mailand – und erneut wird ein Inzaghi eine tragende Rolle spielen. Auch wenn es diesmal Inter statt AC ist. Der Trainer der Mannschaft aus der Lombardei ist Simone Inzaghi, er ist der jüngere Bruder von Filippo.
Im Elternhaus der Inzaghis in Piacenza spielte der Fußball die Hauptrolle, wie sich Papa Giancarlo einst erinnerte. Geschenke für seine Söhne seien deswegen denkbar einfach gewesen: „Ich habe ihnen immer nur Fußbälle geschenkt. Sie wollten nur Bälle.“ Um den Schaden zu begrenzen, den das Kicken im Familien-Wohnzimmer verursachte, seien die Brüder kreativ geworden. Aus Socken und Klebeband bastelten sie sich einen provisorischen Ball und kickten stundenlang heimlich im Zimmer unter dem Dach.
Ein Länderspiel bestritt Simone zusammen mit seinem Bruder Filippo
Auf dem Feld stand Simone, der wie sein Bruder als Stürmer spielte, im Schatten des Bruders, der mehrmals Meister und 2006 sogar Weltmeister wurde. Immerhin: eines seiner drei Länderspiele bestritt er 2003 zusammen mit seinem Bruder. Mit Lazio Rom feierte er in der Saison 1999/2000 das Double aus Meisterschaft und Pokalsieger, konnte danach aber nie mehr an diese Spielzeit anknüpfen und war bei den Hauptstädtern in der Folge meist Ersatzspieler.
Die große Karriere scheint Simone Inzaghi als Trainer gefunden zu haben. Direkt nach seinem Ende als Spieler startete er als Jugendtrainer bei Lazio Rom und gewann mit seinem Team erstmals seit 35 Jahren wieder die A-Juniorenmeisterschaft. Die Biancocelesti gaben ihm 2016 die Chance als Cheftrainer. Den Klub führte er überraschend zum Pokalsieg und machte ihn zur Spitzenmannschaft. Inter Mailand verpflichtete ihn zur Saison 2021/22. Mit Inter wurde der 49-Jährige vergangene Saison Meister, gewann bereits dreimal den Pokal und ist aktuell wieder auf Kurs in Richtung Scudetto. Als Trainer steht der große Bruder übrigens deutlich im Schatten von Simone: Pippo trainiert aktuell den Zweitligisten Pisa.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden