Kein einziges Mal hat sich ein Arbeitsminister beim Profifußball bedankt. Blüm, Riester, von der Leyen, Heil - eine oder einer hätte ja mal mit der Dienst-Limousine bei der Deutschen Fußball Liga vorfahren können, den Bodyguard einen Blumenstrauß aus dem Kofferraum holen lassen und dann dem Liga-Boss aufrichtig übermitteln: „Danke.“ Danke, dass sich der Profifußball so verdient macht um einen prosperierenden Arbeitsmarkt. Da wurden mehr Arbeitsplätze geschaffen als in Katar zum Bau der WM-Stadien - und ein paar sind sogar besser bezahlt.
Spielerberater beispielsweise. Braucht gesamtwirtschaftlich kein Mensch. Das Geld, das die Berater einstreichen, ließe sich ja auch für Spieler ausgeben, in die Infrastruktur eines Vereins stecken oder man könnte es - verrückte Idee - dem Amateursport zuführen. Ist natürlich Unfug. Mit wem sollten die Berater sonst telefonieren, wenn nicht mit Managern und Sportdirektoren. Wenn sie keine Spieler auf dem Markt positionieren können, was denn sonst? Fischsemmeln? Binnen kürzester Zeit würden die Preise in die Höhe schießen. Die sind schon gut im Fußballgeschäft aufgehoben.
Berufe, die es nicht zwingend braucht
Genauso wie Datenanalysten oder Sportjournalisten. Kaum ein anderer Berufsbereich, in dem es nützlich ist, Ecken zu zählen - außer man arbeitet im Würfeldesign. Partien nachzuerzählen und darauf zu verweisen, warum es logisch war, dass das Spiel genauso ausgegangen ist: eher unsympathisch. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen: Wettanbieter, Personal-Trainer etc. Über die Jahre hat sich der Bodyguard einen festen Platz im Fußball erkämpft. Wer Star ist, möchte auch beschützt werden. Wie beispielsweise Lionel Messi. Der hat seit Jahren denselben Personenschützer. Doch seine Zeit ist nun vorbei. Die US-Liga setzt auf ihr eigenes Personal. Für Yassine Cheuko ist Schluss.
Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Andernfalls würde sie Cheuko mit einem nonchalanten Tritt zersplittern lassen. Jose Mourinho hat nach dem vergangenen Pokalspiel dem gegnerischen Trainer an die Nase gegriffen. Mourinho droht nun eine lange Strafe. Möglicherweise sieht er danach den Punkt gekommen, Cheuko anzuheuern. Um sich vor sich selbst zu schützen.
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