Die Aufgabe klingt auch dieses Jahr simpel, ist aber alles andere als das: Der Kader für das Managerspiel soll zusammengestellt werden – und das Geld reicht einfach nicht, um sich alle Transferwünsche zu erfüllen. Alles also wie im echten Leben. Welche sieben goldenen Regeln bei der Zusammenstellung eines Kaders zu beachten sind, haben wir an anderer Stelle schon mal veröffentlicht. .
Hier soll es nun darum gehen, welche Geheimtipps und Schnäppchen es für das Managerspiel gibt. Der Einfachheit halber orientieren wir uns bei den Preisen am Kicker-Managerspiel, letztlich sind die Tipps aber auch für andere Managerspiele wie Kickbase oder Comunio relevant.
TOR
Patrick Drewes (2 Millionen, VfL Bochum)
Der 31-jährige Torwart kam vor der Saison vom Karlsruher SC zum VfL Bochum und ist neuer Stammkeeper. Mit einem Marktwert von 2,0 Millionen ist er die günstigste Nummer eins der Liga. Zwar sind die Ersatz-Keeper in Bochum alles andere als billig - die bisherige Stammkraft Manuel Riemann kostet 1,8 Millionen, die neue Nummer zwei Timo Horn sogar 2,4 Millionen - doch wenn man etwas auf Risiko und darauf setzt, dass Drewes sich nicht verletzt oder seinen Stammplatz verliert, lässt sich hier Geld sparen.
Florian Müller (0,8 Millionen, SC Freiburg)
Das Freiburger Torwartpaket dürfte auch in dieser Saison zu den beliebtesten der aktuellen Saison gehören. Mit insgesamt 3,9 Millionen bekommt man ein leistungsstarkes Gesamtensemble mit einer stabilen Abwehr. Weil Stammtorwart Noah Atubolu aber derzeit verletzt ausfällt, spielt erstmal Florian Müller. Der 26-Jährige hat für Mainz, den VfB Stuttgart und Freiburg bislang 122 Spiele in der Bundesliga gemacht.
ABWEHR
Max Rosenfelder (0,5 Millionen, SC Freiburg)
Der 21-jährige Innenverteidiger ist im niedrigen Preissegment ein Pflichtkauf. Nur 0,5 Millionen Euro werden für ihn fällig. Wegen der Verletzung von Matthias Ginter und einer starken Vorbereitung hat sich Rosenfelder seinen Platz in der SC-Defensive schon gesichert und kam auch im Pokalspiel in Osnabrück zum Einsatz. Weil SC-Trainer Julian Schuster zuletzt auch öfter mit Dreierkette spielte und dort drei Innenverteidiger gebraucht werden, dürfte Rosenfelder auch in der Bundesliga erstmal spielen.
Bruno Ogbus (0,5 Mio., SC Freiburg)
Und noch ein Freiburger, und nochmal zum Mindestpreis: Auch der Schweizer Bruno Ogbus ist schwer zu empfehlen. Der flexible Defensivspieler, der sowohl als Innen- als auch als rechter Außenverteidiger spielen kann, profitiert ebenfalls vom Trainerwechsel in Freiburg und sammelte in der Vorbereitung viel Spielzeit. Auch er kam im Pokal gegen Osnabrück zum Einsatz und bereitete von der rechten Außenbahn aus sogar ein Tor vor.
Fabio Chiarodia (1 Mio., Borussia Mönchengladbach)
Der Deutsch-Italiener gilt seit Jahren als eines der größten Talente in der Bundesliga. Ein Beleg dafür: Für die italienische U19-Nationalmannschaft absolvierte er bereits 21 Spiele. Eigentlich gilt seit Jahren nicht als die Frage, ob Chiarodia, der vor einem Jahr von Werder zu Gladbach wechselte, seinen Durchbruch schafft - sondern nur, wann das geschieht. Gut möglich, dass in dieser Saison die Zeit dafür reif ist. Chiarodia stand im Pokal gegen Aue in der Startelf, musste mit einer wohl leichteren Verletzung ausgewechselt werden.
Fin Stevens (1 Mio., FC St. Pauli)
Auch der Aufsteiger aus Hamburg setzt auf eine Dreierkette - und dafür braucht es flexible Schienenspieler. Ein solcher scheint der 21-jährige Waliser zu sein, der vor der Saison aus Brentford verpflichtet wurde. Trainer Blessin setzt auf den Mann, der sowohl in der Zentrale als auch auf der Außenbahn spielen kann. Im Pokal stand Stevens schonmal in der Startelf.
MITTELFELD
Viggo Gebel (0,8 Mio., RB Leipzig)
Beim 16-Jährigen überschlagen sich gerade alle mit Lob. RB-Coach Marco Rose bezeichnete den Teenager als „eine Entdeckung der Vorbereitung“ und ließ in auf der USA-Tour der Sachsen immer wieder ran. Die Bild bezeichnet den offensiven Mittelfeldspieler, der seit der U11 im Verein ist, als „Super-Teenager“. Die Belohnung: Klub und Spieler haben sich auf eine Verlängerung des ohnehin noch bis 2026 gültigen Vertrags geeinigt. Zurecht, wie Rose befindet: „Er hat es in der Vorbereitung sensationell gemacht, ein Leipziger Junge, den wir dabei behalten werden, er hat sich qualifiziert für den Kader.“ Auch im ein oder anderen Manager-Kader dürfte man Gebel wiederfinden.
Jakub Kaminski (1,6 Millionen, VfL Wolfsburg)
Noch ein Gewinner der Vorbereitung, diesmal vom VfL Wolfsburg: Vor zwei Jahren kam der polnische Außenstürmer Jakub Kaminski zum VfL Wolfsburg. Die zehn Millionen Euro Ablöse konnte der damals 20-Jährige bislang nicht rechtfertigen. Das sieht nun anders aus: In den Testspielen kam der mittlerweile 22-Jährige zuverlässig zum Einsatz und hatte seinen Anteil am Spielgeschehen. Trainer Ralph Hasenhüttl setzt auf „Kuba“: „Die Chancen, die er da jetzt kriegt, die nutzt er super, das muss ich sagen. Er hat auch in seiner Persönlichkeit eine Entwicklung genommen. Genau diese Jungs brauchen wir.“
Lennard Maloney (2 Millionen, 1. FC Heidenheim)
Auf der Suche nach einem ultra-zuverlässigen defensiven Mittelfeldspieler? Dann ist Maloney auch fast ein Pflichtkauf. Der US-Amerikaner ist Teil der stabilen Defensiv-Achse des 1. FC Heidenheim. Der 24-Jährige war schon in der vergangenen Saison absoluter Stammspieler und wurde von Trainer Frank Schmidt nun sogar zum neuen stellvertretendem Kapitän ernannt. Eine Investition, die sicher angelegt ist.
Leo Scienza (1,4 Millionen,1.FC Heidenheim)
Noch ein Heidenheimer: Leo Scienza war in der vergangenen Saison der beste Spieler der 3. Liga, für den SSV Ulm sammelte er 12 Tore und 15 Vorlagen. Der Brasilianer ist ein Edeltechniker, stark bei Standards und hat sich auch beim FCH schon einen Stammplatz erarbeitet. Klar ist die Umstellung groß. Aber wenn in ein paar Wochen alle von diesem Scienza reden sollten - sagt nicht, ihr hättet nichts gewusst.
Armindo Sieb (1,7 Mio., FSV Mainz)
Beim Offensivspieler nutzte der FC Bayern seine Rückkaufoption: Nach starken Leistungen in Fürth kaufte der Rekordmeister den 21-Jährigen zurück und verlieh ihn postwendend an den FSV Mainz. Großes Plus für Sieb: Sein etatmäßiger Konkurrent Brajan Gruda wechselte erst kürzlich nach Brighton, so dass die Tür für die Mainzer Startelf nun offen steht.
Bence Dardai (0,7 Millionen, VfL Wolfsburg)
Noch ein Spieler fürs kleine Geld: Der Sohn des langjährigen Hertha-Trainers war im Wolfsburger Mittelfeld in der Vorbereitung ein Dauergast, kostet nur unwesentlich mehr als das Minimum von 0,5 Millionen Euro. Deswegen auch schon so was wie ein Pflichtkauf.
STURM
Max Moerstadt (1 Million, TSG Hoffenheim)
Bei der Frage, welches TSG-Talent als nächstes den Sprung schaffen kann, sind sich alle Beobacher einig: Max Moerstedt. Der 18-Jährige hat bisher alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: U17-Welt- und Europameister mit Deutschland, Deutscher U19-Meister und DFB-Pokalsieger, U19-Bundesliga-Torschützenkönig mit der TSG Hoffenheim. Nicht wenige trauen dem 1,94-Meter-Mittelstürmer zu, wie zuletzt Nationalspieler Beier durchzustarten.
Morgan Guilavogui (1,5 Millionen, FC St. Pauli)
Auch St. Pauli hat einen Gewinner der Vorbereitung - und der hört auf den Namen Morgan Guilavogui. In den Testspielen, vor allem beim 3:0 gegen Euro-League-Sieger Bergamo, war der aus Lens ausgeliehene Angreifer mit seiner Schnelligkeit der vielleicht auffälligste Spieler der Hamburger. Für den Preis stellt er kein Risiko dar.
Myron Boadu (1,7 Mio., VfL Bochum)
Hat der VfL Bochum hier einen bislang weit unterschätzten Transfercoup gelandet? Für den Niederländer Myron Boadu zahlte der AS Monaco vor drei Jahren noch 17 Millionen Euro an Alkmaar. Im Fürstentum lief es bislang nicht so gut, die Qualiäten des 23-Jährigen scheinen aber unbestritten zu sein. Das sieht man auch in Bochum so, wo man sich eine Kaufoption in Höhe von zehn Millionen Euro für den Angreifer gesichert hat. Das wäre viel Geld - zeigt aber auch, welches Potential man sich bei Boadu ausrechnet. Für den überschaubaren Preis ist Boadu auf jeden Fall eine interessante Aktie.