
Der Druck auf Tuchel steigt nach dem Kane-Coup und dem Supercup-Flop

Der Trainer ist mit einer enormen Machtfülle ausgestattet – seine sportliche Bilanz ist bislang enttäuschend. Der Kane-Transfer könnte schnell zum Bumerang werden.
Das Drehbuch für diesen Samstagabend stand aus Sicht des FC Bayern fest: Endlich war Harry Kane, der Wunschstürmer, der Heilsbringer, die neue beste Neun, da. Der sollte nach zwölf titellosen Jahren in Tottenham gleich in seinem ersten Spiel das schaffen, was ihm in London nie gelungen war, und einen Titel holen. Zugleich sollte ein Sieg im Supercup gegen Leipzig unter Beweis stellen, wovon sich gleich mehrere internationale TV-Teams (viele aus England) überzeugen wollten: Mit Kane ist der FC Bayern ein Anwärter auf den Champions-League-Titel.
Es kam anders. Der FC Bayern zeigte im ersten Pflichtspiel der neuen Saison das Gesicht, das auch schon in der vergangenen Spielzeit seine Fans erschaudern ließ: offensiv mit fahrlässiger Chancenverwertung, defensiv mit eklatanten Schwächen. Trainer Thomas Tuchel wirkte nach Abpfiff konsterniert, sah seine Mannschaft auf einem anderen Weg. Schließlich sei die Vorbereitung gut gelaufen, auch die Trainingsleistungen seien gut gewesen: "Die Diskrepanz ist einfach viel zu groß – riesengroß."

Tuchel hat beim FC Bayern einen Punkteschnitt von 1,54 – nur wenige sind schlechter
Groß ist auch die Diskrepanz zu dem, was sich die Bayern von Tuchel erwartet haben – und was sie bisher bekommen haben. 13 Pflichtspiele hat der 49-Jährige seit seinem Amtsantritt in München absolviert. Sein Punkteschnitt liegt bei nur 1,54 Zählern – nur wenige Bayern-Trainer haben eine schlechtere Bilanz.
Tuchel, der bisher auf jeder seiner Stationen sofort sportlichen Erfolg hatte, scheint bei den Bayern noch nicht durchgedrungen zu sein mit seinen Vorstellungen – und das, obwohl er mit einer Machtfülle ausgestattet ist wie wenige Trainer zuvor. Der Transfer von Kane war natürlich nicht nur der Wunsch von Tuchel, sondern das Ergebnis des von Uli Hoeneß geleiteten Ausschuss Sport – dennoch erhöht ein 100 Millionen schwerer Transfer auch den Druck auf Tuchel, nun liefern zu müssen.
Tuchel zeigte sich nach dem Leipzig-Spiel erneut fassungslos und ratlos, konnte sich die Leistung seines Teams nicht erklären. Er sollte aber schnell Antworten finden – durch den Kane-Coup und die deftige Pleite gegen Leipzig ist der Druck merkbar angestiegen.
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Gut - der Supercup ist ja nun wirklich keine echte Trophäe. Aber ich als Laie muß einfach sagen: Leipzig war überlegen und hat verdient gewonnen. Ob die Niederlage (alleine) dem Torwart des FCB geschuldet war - das sollen die Experten beurteilen.
Der FCB muss das Torwart-Problem dringendst lösen d.h. kurzfristig in einen erstklassigen Torwart investieren sonst sind die 100 Kane-Millionen nicht mal die Hälfte wert und da kann weder Kane noch Tuchel etwas dafür, denn dies ist ein überfälliges Management-Problem.