Immer wieder leuchten im Fußball zuverlässig dieselben Protagonisten auf – etwa Rudi Völler oder Uli Hoeneß, der mit dem FC Bayern den Bösewicht der Bundesliga gibt.
Verlässlichkeit erzeugt Geborgenheit. Darum meide den öffentlichen Personennah- und -fernverkehr, wer auf der Suche nach heimeligen Gefühlen ist. Der Gang ins Stadion oder zumindest vor den Bildschirm bedingt viel eher seelische Wärme. Sport ist letztlich nichts anderes als die Wiederholung des immer Gleichen mit zarten Detail-Veränderungen. Also die H&M-isierung der Leibesertüchtigungen.
Schön also, dass die Bundesliga doch noch den Weg aus der Winterpause gefunden hat und sofort wuchtig glauben lässt, dass ja nun alles besser wird. Weil jedem Anfang ja ein Zauber und so. Schalke spielt sehenswert, Wolfsburg ebenso und Freiburg wird versohlt. Allerdings war den Gelsenkirchenern trotzdem kein Punkt vergönnt und der Rest der Liga kam zwar größtenteils attraktiv daher, aber eben ohne große Veränderungen. Die Dortmunder gönnen den Fans ein Spektakel und zeigen gleichermaßen, dass sie mal wieder kein Kandidat für höhere Aufgaben sind.
Uli Hoeneß gibt zuverlässig den Bösewicht der Bundesliga
Auch darauf ist Verlass. Wie ebenso auf dem Aufleuchten der immer gleichen Protagonisten. Rudi Völler macht wichtige Sachen für den DFB und Uli Hoeneß kritisiert eine SPD-Ministerin. Vollkommen daneben fand der Bayer ohne Amt, wie sich Nancy Faeser während der WM mit der „albernen Binde“ neben Gianni Infantino gesetzt hatte. Damit habe sie sich „ja nur lächerlich gemacht“, sagte er im „Doppelpass“ von Sport1. Legitime Sichtweise. Für einen, der den FC Bayern in eine finanziell lukrative Beziehung mit den Katarern getrieben hat. Auch das nicht neu, aber eben doch immer wieder unterhaltsam.
Die Bundesliga ist eine Seifenoper, in der die Rollen klar verteilt sind. Auf die sympathischen Freiburger können sich alle verständigen, eine Niederlage macht sie nur noch handfester. Ähnliches gilt für Bremen. Es existieren relativ egale Nebendarsteller wie Hoffenheimer und Wolfsburger, die dann und wann für ein wenig Auflockerung sorgen. Am bekanntesten aber ist der Bösewicht. Hoeneß und die Münchner haben die Rolle kultiviert. Sie gehen geradezu darin auf. Das sorgt für schauderndes Frösteln und geborgene Wärme.
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