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Mit Dosenbier zum Klassenerhalt? Wie der VfL Bochum seine Auswärtsbilanz aufpolierte

Bundesliga

Mit Dosenbier zum Klassenerhalt? Wie Bochum seine Auswärtsbilanz aufpoliert

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    Mit Dosenbier animierten die Spieler des VfL Bochum ihre Fans, zum Auswärtsspiel nach Wolfsburg zu fahren.
    Mit Dosenbier animierten die Spieler des VfL Bochum ihre Fans, zum Auswärtsspiel nach Wolfsburg zu fahren. Foto: Ralf Hirschberger, dpa

    Als Fan des VfL Bochum hat man es nicht leicht. Zwar spielt der Klub im nunmehr vierten Jahr wieder Bundesliga, aber der Klassenerhalt ist jedes Jahr mit Heulen, Klappern und Zähneknirschen verbunden – und zwischendurch sieht ohnehin alles danach aus, als ob der Drops gelutscht sei. Nach 14 Spielen zum Beispiel hatte Bochum in dieser Saison nur drei Punkte auf dem Konto, was gar nicht mal so gut ist.

    Mittlerweile ist Bochum mit 15 Zählern wieder voll im Geschäft, ein Makel bleibt aber: Fernab des Heimstadions an der Castroper Straße läuft weiterhin nur sehr wenig zusammen. Gerade einmal zwei Zähler waren es vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg, weswegen der Verein im Vorfeld der Partie zu einer ungewöhnlichen Motivationshilfe griff: Wer die 300 Kilometer aus Bochum nach Wolfsburg fuhr, bekam von den VfL-Spielern am Stadion ein Lunchpaket zur Abfahrt überreicht. Konkret bedeutete das: Auf jeden Auswärtsfahrer wartete eine Ration Dosenbier, dazu gab es Schokolade, Chips und Mineralwasser. Obendrein einen Aufkleber mit dem Rettungs-Motto sowie für die ersten 100 Autofahrer einen Fanschal. Finanziert wurde alles aus der Mannschaftskasse des VfL.

    Schokolade, Chips und Dosenbier - ein angemessener Anreiz für eine Fahrt nach Wolfsburg

    Geholfen hat es bekanntlich: Beim 1:1 in der Autostadt holte Bochum den dritten Auswärtspunkt der Saison und ist deswegen punktgleich mit Heidenheim, das auf dem Relegationsrang liegt. Ob‘s an der Unterstützung der beschwingten Fans lag? Auf Videos der Aktion ist zu sehen, wie teilweise eine ganze Palette Dosenbier ins Innere des Autos wandert.

    Bier, Schokolade und Chips scheinen jedenfalls ein angemessener Anreiz zu sein, um Menschen dazu zu bringen, die Stadt Wolfsburg zu besuchen. Bekanntlich schaffte es die dortige Vereinsführung in der Vergangenheit nicht immer, die Spieler dazu zu bewegen, die Vorzüge des Autowerks mit angeschlossener Stadt zu schätzen. Unvergessen ist dabei der Brasilianer Marcelinho, der es nach dem Wechsel als unverbindlichen Vorschlag erachtet hat, seinen Hauptwohnsitz nach Wolfsburg zu verlagern - und stattdessen lieber in Berlin Partys feierte.

    Ob die Bochumer Fans auch für die nächsten Auswärtsspiele einen Wegproviant vom Verein erhalten? Angebracht wäre jedenfalls jedwede Art der Unterstützung. Denn der Spielplan will es, dass die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking als nächstes zum FC Bayern und anschließend nach Leverkusen muss. In beiden Fällen dürfte die Motivation für eine Auswärtsfahrt wohl etwas höher sein als für eine Fahrt nach Wolfsburg. Andererseits hat Dosenbier noch nie geschadet. Speziell in Bochum.

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