40 Millionen reichen nicht: Bayern schaltet auf stur bei Lewandowski
Barcelona verkauft einen Teil seiner Fernsehrechte. Die so erzielten 200 Millionen Euro sollen auch in die Ablöse für Lewandowski fließen. Daraus wird wohl nichts.
Eine der wichtigsten Regeln beim FC Bayern lautet: Uli Hoeneß sollte man bei Möglichkeit nicht widersprechen. Das gilt auch dann, wenn der langjährige Manager keinen Posten mehr hat, der ihn in der ersten Reihe des Tagesgeschäfts verortet. Am Rand des Kongresses "Neuland" in Aachen hatte sich der 70-Jährige zur Zukunft von Robert Lewandowski geäußert.
Der Stürmer will bekanntlich mit allen Mitteln zum FC Barcelona wechseln und die Spanier sollen ein deutlich verbessertes Angebot in Höhe von 40 Millionen Euro plus Bonuszahlungen für den Polen vorgelegt haben. Wenn es nach Hoeneß geht, kann sich Barca das sparen: "Die Aussagen des FC Bayern waren eindeutig. Sie besagen, dass Robert den Vertrag in München erfüllen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Betrag gibt, bei dem wir schwach würden." Tatsächlich will der FC Bayern laut Bild aber auch dieses Angebot ablehnen.
Fernsehrechte, Marketingrechte, Spieler: Barcelona will alles zu Geld machen
Auch das würde sich mit der Sichtweise von Hoeneß decken: "Ich weiß nichts von einem neuen Angebot. Aber so, wie der Stand in München ist, was ich in mehreren Gesprächen gehört habe, kann sich Barcelona ein weiteres Angebot sparen." Die spanische Zeitung Sport hatte berichtet, dass es sich um den letzten Versuch der Katalanen für den 33-Jährigen handle, der beim FC Bayern noch einen Vertrag bis 2023 hat. Barcelona, deren Liga am 12. August startet, will den zweimaligen Weltfußballer noch im Juli verpflichten.
Barcelona, das einen horrenden Schuldenberg in Höhe von 1,35 Milliarden Euro vor sich herschiebt, versucht in diesen Tagen alles, um neues Geld zu beschaffen. Wie der Klub mitteilte, hat er einen Teil seiner Fernsehrechte für mehr als 200 Millionen Euro verkauft. Demnach investiert die Investmentfirma Sixth Street 207,5 Millionen Euro im Austausch für zehn Prozent der Fernsehrechte für die nächsten 25 Jahre. Nach Vereinsangaben ermöglicht die Transaktion jetzt Barcelona einen Kapitalgewinn von insgesamt 267 Millionen Euro für die laufende Saison. Auch der Verkauf einer Beteiligung von 49,9 Prozent an der Barça Licensing and Merchandising (BLM), soll 200 bis 300 Millionen Euro einbringen. Präsident Joan Laporta sieht darin eine Vorgehensweise, mit der die "geduldige, nachhaltige und effiziente Strategie, um die finanzielle Basis zu stärken", fortgesetzt wird. Auch das dürfte Hoeneß wohl ein wenig anders sehen.
Der rund 60 Millionen Euro schwere Wechsel des Niederländers Frenkie de Jong nach Manchester United steht ebenfalls noch im Raum. Der 25-Jährige war erst im Sommer 2019 für 86 Millionen Euro aus Amsterdam verpflichtet worden. (mit dpa)
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