Auf die Frage, was man denn später mal machen wolle, haben viele Kinder nur eine Antwort: Fußballprofi. Doch egal, wie sicher man sich im Alter von sieben Jahren ist, irgendwann einmal in der Bundesliga zu spielen: Für die meisten bleibt es nur ein Traum.
Für all diejenigen, bei denen es im ersten Anlauf wegen einer ominösen Knieverletzung nicht mit der großen Fußballerkarriere geklappt hat, könnte sich nun aber eine neue Tür aufmachen. Und zwar in der Regionalliga West, die seit zwei Jahren offiziell als Profiliga eingestuft wird.
Düren sucht neue Spieler über Instagram
Dort hat der 1. FC Düren ein großes Problem: Nachdem der Verein Insolvenz angemeldet hat, kündigten neben dem Trainer auch fast alle Spieler. Und da diese für den Spielbetrieb nun mal ziemlich wichtig sind, hat sich der Verein zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden. Der Influencer Bilal Kamarieh postete auf seinem Profil einen Aufruf, dass sich vereinslose Spieler für ein Probetraining bewerben können.
Insgesamt soll er so über 1000 Bewerbungen erhalten haben. Daraus habe Kamarieh 30 Fußballer zu einem Probetraining am Dienstagnachmittag eingeladen, bei dem wiederum zehn Spieler für die 1. Mannschaft ausgewählt werden. Für dieses Vorgehen erhält Düren viel Kritik, unter anderem vom kommenden Gegner aus Dusiburg. MSV-Coach Dietmar Hirsch bezeichnete das Vorgehen etwa als „Comedy-Show“.
Kein Geld, aber Ruhm und Ehre
Andere Vereine dürften das Vorgehen in Düren hingegen mit großem Interesse verfolgen. Bei RB Leipzig und der TSG Hoffenheim könnte man eine Einladung für ein Probetraining beispielsweise an die Bedingung knüpfen, dass Interessenten vorher ein Bundesliga-Heimspiel von RB oder TSG anschauen müssen. Sollte das ebenfalls 1000 Bewerber anlocken, würde sich der Zuschauerschnitt der beiden Vereine deutlich erhöhen. Wobei vereinslose Profis, die gerne eine gute Stimmung bei Heimspielen haben, vermutlich lieber auf den nächsten insolventen Regionalligisten warten, ehe sie in Leipzig oder Hoffenheim anheuern.
Die Dürener verteidigen ihr Vorgehen übrigens und erklären in einem Statement, dass der Aufruf dem klaren Ziel diene, den Spielbetrieb bis zum Saisonende fortzuführen. Zudem ist es dem Verein wichtig zu erwähnen, dass die Spieler kein Geld erhalten. Für auswärtige Spieler soll es lediglich kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten gebe. Aber wer wird denn schon Geld verlangen wollen, wenn einem die Ehre zuteilwerden kann, in der Regionalliga West auflaufen zu dürfen?
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