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Nico Hülkenberg: Rekord ohne Podiumsplatz – Sauber und die Hoffnung auf Audi

Formel 1

Rekordhalter wider Willen

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    Nico Hülkenberg hat in dieser Saison bereits Punkte für Sauber gesammelt.
    Nico Hülkenberg hat in dieser Saison bereits Punkte für Sauber gesammelt. Foto: Hasan Bratic, dpa

    Nico Hülkenberg konnte es sich gemütlich machen. Entspannt saß er auf dem grauen Sofa, er trug die schwarz-grüne Sauber-Teamjacke und Turnschuhe. Der einzige deutsche Pilot im Formel-1-Feld war Teilnehmer der zweiten Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag in Suzuka. Da direkt neben ihm Yuki Tsunoda saß, konnte sich Hülkenberg der Veranstaltung größtenteils als Zuhörer widmen. Die meisten Fragen gingen an den Japaner, der zum Teamkollegen von Max Verstappen bei Red Bull aufgestiegen ist – direkt vor seinem Heimrennen in Suzuka am Sonntag (7 Uhr).

    Hülkenberg kennt die Situation. Er weiß, dass er nicht im Mittelpunkt des Interesses steht. Sauber gehört zu den schwächeren Teams der Formel 1, es geht darum, den Anschluss ans Mittelfeld zu schaffen. Noch fährt das Team aus dem Schweizer Hinwil mit einem Motor von Ferrari. Ab 2026 aber soll alles anders werden. Mit Start des neuen Reglements übernimmt Audi den Rennstall und stellt sich als Werksteam den Herausforderungen der Königsklasse. Im Hintergrund werkelt der deutsche Hersteller schon mit. Mehr aber auch noch nicht.

    Nico Hülkenberg hat Audi in Neuburg besucht

    Nico Hülkenberg war vor wenigen Tagen erstmals in Neuburg an der Donau. Dort steht die Fabrik, in der Audi den Motor für die neue Saison baut. Interessant sei es gewesen, so Hülkenberg, den Standort zu sehen und vor allem all die Mitarbeiter zu treffen. Es sei beeindruckend, was dort alles in den vergangenen Jahren entstanden sei. Doch auch in Hinwil, dem Standort von Sauber, sei vieles im Umbruch. Es sei sehr vieles am Wachsen, Infrastruktur, Gebäude, aber auch die Anzahl an Mitarbeitern werde größer. Der Einfluss von Audi macht sich bemerkbar.

    Und doch ist klar, dass es dauern wird, bis der deutsche Autobauer seine eigenen Erwartungen erfüllen kann. Neueinsteiger brauchen Zeit, um bis an die Spitze der Formel 1 zu kommen. Das haben BMW und Toyota gespürt. Audi wird es kaum anders gehen. Mehrere Jahre hat sich die Teamspitze Zeit gegeben, um um Siege kämpfen zu können. Weil die Basis, die das neue Team bei Sauber vorfindet, eben nicht für Spitzenleistungen reicht.

    Hülkenberg hat in dieser Saison bereits Punkte gesammelt. Das dürfte ihn wohl selbst überrascht haben. Beim Auftaktrennen in Melbourne holte der 37-Jährige Platz sieben und damit sechs Zähler. Zum Vergleich: In der gesamten vergangenen Saison hatte es Sauber auf gerade mal vier Zähler gebracht. Eingefahren von Guanyu Zhou beim vorletzten Rennen in Katar. Achter war er da geworden.

    Sauber kämpft im hinteren Mittelfeld

    Hülkenberg also hatte bereits in Rennen Nummer eins die Leistungen aus der vergangenen Saison übertroffen. Was ihn vor dem Rennen in Suzuka zu der Erkenntnis brachte, dass es bislang recht positiv laufe. „Die ersten Punkte zu holen, war für uns eine große Sache und sehr wichtig“, sagte er. Wohl wissend, dass es im Mittelfeld der Formel 1 eng zugeht. Die ersten acht Plätze seien im Normalfall an die Topteams vergeben – also McLaren, Red Bull, Ferrari und Mercedes. Der Rest streitet sich um die beiden verbliebenen Ränge, die noch Punkte versprechen. Sauber wäre da gerne so oft wie möglich vertreten.

    Hülkenberg fährt seit 2010 mit einigen Unterbrechungen in der Formel 1. 229 Rennen ist er dabei gefahren – auf dem Podium stand er noch nie. So lange musste kein anderer Pilot auf einen Platz unter den ersten Drei warten. Ein Rekord, auf den Hülkenberg verzichten könnte. Diese Erfolglos-Serie liegt weniger an ihm, vielmehr hatte er bislang noch kein Team gefunden, das ihm Spitzenplatzierungen ermöglichte. Die Hoffnung heißt Audi, wenngleich er auch hier Geduld wird mitbringen müssen.

    Wie sich Rennsiege anfühlen, weiß der 37-Jährige sehr wohl. 2015 gewann er mit Porsche das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Ein prestigeträchtiger Erfolg. Lange Zeit hatte Hülkenberg in der Nähe des Bodensees auf Schweizer Seite gewohnt, mittlerweile ist er mit seiner Familie nach Monaco gezogen. Verheiratet ist er mit der Modedesignerin Egle Ruskyte, seit September 2021 haben die beiden eine Tochter. Fehlt nur noch die erste Podiumsplatzierung in der Formel 1. Auf die aber wird er wohl noch eine Weile warten müssen.

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