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Nico Sturm feiert Stanley-Cup-Sieg und kehrt zu Minnesota Wild zurück

Eishockey

„Alles voller Rauch und Alkohol“: Augsburger Nico Sturm feiert den Stanley-Cup-Triumph – und wechselt

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    Party unter Palmen: Nico Sturm feiert in Fort Lauderdale/Florida mit den Fans der Panthers ausgelassen den Gewinn des Stanley Cups.
    Party unter Palmen: Nico Sturm feiert in Fort Lauderdale/Florida mit den Fans der Panthers ausgelassen den Gewinn des Stanley Cups. Foto: Michael Laughlin, dpa

    Sein neuer Klub gab die Nachricht mit einem Wortspiel bekannt. „Sturm-Warnung in Minnesota“, verkündete die Organisation der Minnesota Wild die Verpflichtung von Nico Sturm. Unter einem Foto, das den Stürmer mit dem 16 Kilogramm schweren Riesenpokal zeigt, stand in großen Lettern : „signed“ – unterzeichnet. Der zweimalige Stanley-Cup-Sieger unterschrieb einen Zweijahresvertrag und bekommt dafür insgesamt vier Millionen US-Dollar Gehalt, wie die Wild mitteilten. Sturm hatte seine NHL-Karriere 2019 für die Franchise begonnen und bereits 111 Spiele für die Minnesota Wild bestritten. In dieser Zeit verbuchte er 20 Tore und 16 Vorlagen. Nach seinem Abschied wurde er mit den Colorado Avalanche und zuletzt vor zwei Wochen mit den Florida Panthers NHL-Meister und gewann den Stanley Cup.

    Seine Zeit bei den Panthers ist vorbei. Der gebürtige Augsburger war seit dem 1. Juli ein „free agent“. Sein Vertrag in Florida war ausgelaufen und er konnte sich einen neuen Arbeitgeber aussuchen. Der 30-Jährige freut sich darauf, zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Sturm hatte nach einem Feier-Marathon einen Berg von Umzugsarbeit in den USA vor sich. In Florida musste der gebürtige Augsburger seine Wohnung auflösen. Auch bei seiner Station davor in der National Hockey League, den San Jose Sharks in Kalifornien, musste er seine Wohnung räumen und die Gegenstände nach Minnesota schicken. „Dort haben meine Verlobte und ich ein Haus, das wir jetzt wieder beziehen“, erzählt Sturm. In Minnesota ist die Heimat des Stürmers, der in den vergangenen Wochen einen großartigen Erfolg feierte. Mit den Florida Panthers hatte Sturm im Finale gegen die Edmonton Oilers mit dem deutschen Superstar Leon Draisaitl den Stanley Cup gewonnen.

    Die Erinnerungen an die turbulenten Tage nach dem größten Triumph, den der Eishockeysport zu bieten hat, sind noch frisch. „Direkt nach dem Cupgewinn haben wir noch bis fünf Uhr morgens mit Freunden und Familien in der Kabine gefeiert“, erzählt der Mann aus Neubergheim. Die Panthers tragen ihre Heimspiele in der Amerant Bank Arena in Sunrise aus. Es ging hoch her in der Umkleide, die nach dem Titelgewinn des Teams vor einem Jahr generalsaniert worden war. „Dieses Mal war alles so voller Rauch und Alkohol, dass danach die Tatort-Reiniger anrücken mussten, um alles wieder sauber zu bekommen“, berichtet der deutsche Nationalspieler.

    Eine Party jagt für Nico Sturm die nächste

    In den folgenden Tagen folgte eine Party auf die andere. „Mal waren wir mit den Frauen essen. Mal ist nur die Mannschaft mit dem Boot von einer Bar zur nächsten gefahren. Der Höhepunkt war die Parade. Bei der Stanley-Cup-Parade damals mit Colorado waren vielleicht mehr Leute da, aber das Setting in Florida mit einer Feier unter Palmen war schon speziell“, sagt der Stürmer.

    Sturms Beitrag zum Cup-Gewinn: In 15 Hauptrunden-Partien steuerte der Angreifer eine Torvorlage bei, in den anschließenden Play-offs stand er in acht Spielen auf dem Eis. Zu mehr Einsätzen sollte es in der Endrunde nicht kommen, da Cheftrainer Paul Maurice im Laufe der Endrunde den kompletten Kader zur Verfügung hatte. Im Finale blieb Sturm in einem stark besetzten Kader die Zuschauerrolle. Der Augsburger ordnet seinen zweiten Stanley-Cup-Triumph so ein: „Ich hätte mir gewünscht, dass ich ein bisschen mehr gespielt hätte. Andererseits: Mit meiner Rolle in einer so starken Mannschaft als Stürmer für die vierte Reihe oder Ergänzungsspieler komme ich gut klar.“ Sein Ziel sei es gewesen, in den Play-offs zu spielen und die Chance zu bekommen, wieder die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt zu gewinnen. „Das ist mir gelungen. Am Ende ist es eine Erfolgsgeschichte. Wahrscheinlich werde ich erst raffen, was passiert ist, wenn ich mit dem Eishockeyspielen fertig bin. Ich bin allen Beteiligten unheimlich dankbar“, fasst Sturm seine unwirkliche Reise vom Verliererteam San Jose zum Cup-Erfolge in Worte.

    Sturms kurzer Kontakt zu Superstar Leon Draisaitl

    Nach dem Match kam es beim Händedruck auf dem Eis mit den unterlegenen Oilers zu einem kurzen Kontakt mit Superstar Leon Draisaitl. „Ich kann mir vorstellen, dass er extrem enttäuscht war. Aber das war nicht der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch. Leon zählt für mich zu den fünf besten Eishockeyspielern der Welt. Er ist der Beste, den wir in Deutschland haben“, sagt Sturm und fügt an: „Ich bin mir sicher, dass Leon und Edmonton den Stanley Cup noch gewinnen. Dafür sind sie zu gut, dass es nicht klappt.“

    Für den NHL-Profi ist jetzt Urlaub angesagt. Auch in die Heimat nach Neubergheim will er kommen. Nach dem Sieg mit Colorado 2022 präsentierte Sturm den riesigen Silberpokal im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses. Was in diesem Jahr geplant ist, kann er nicht sagen, auch weil der Zeitplan für die Rundreise der knapp 16 Kilogramm schweren Sporttrophäe rund um die Welt zu allen beteiligten Spielen bisher nicht steht.

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