DOSB-Chef Weikert zu Hörmann-Vorwurf: "Gibt keine Belege dafür"
Exklusiv Dass der ehemalige DOSB-Chef Alfons Hörmann eine Kampagne gegen sich sieht, kann sein Nachfolger Thomas Weikert nicht nachvollziehen.
Thomas Weikert, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hat gegenüber unserer Redaktion über die Vorwürfe seines Vorgängers Alfons Hörmann gesprochen, wonach dieser das Opfer einer Kampagne geworden sei: "Ich konnte das seinerzeit nicht nachvollziehen und kann es auch heute nicht. Ich befürchte für Herrn Hörmann: Es werden keine Belege dafür da sein, weil es nichts zu belegen gibt."
Der 61-jährige Hörmann war im Dezember 2021 nach acht Jahren als DOSB-Präsident abgewählt worden, nachdem es gegen ihn und seinen Führungsstil massive Anschuldigungen gegeben hatte. Auf professioneller Ebene habe es eine gute Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger gegeben, sagte Weikert: "Es war ja eine ordnungsgemäße Übergabe zu machen. Das waren sehr ordentliche Gespräche im Hinblick auf die Problemlagen, die es im DOSB aufzuarbeiten gilt."
Die strengen Corona-Regeln in Peking findet Weikert gut
Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking nahm Weikert Stellung zum strikten Corona-Kurs, der in China herrscht: "Diese strengen Maßnahmen sind ja gut, damit jeder gesund bleibt. Das halte ich für absolut notwendig. Wir wissen jetzt, weil es bei der Anreise einen positiven Fall im Betreuerstab gab, dass die Tests vernünftig ablaufen." Die oftmals kritisierten Zustände in den chinesischen Unterkünften hätten sich zudem verbessert: "Wir wissen auch, dass das Quarantäne-Hotel nun gut ist. Wir hatten die Zustände bei den Testwettkämpfen angesprochen und hatten dann eine Videokonferenz mit dem chinesischen Sportminister, in der er sinngemäß und erstaunlicherweise gesagt hat, dass das nicht gut gewesen sei und nicht mehr vorkommen werde."
Zu den Menschenrechten in China will sich das DOSB positionieren
Bezüglich eines anderen Vorwurfs gegenüber dem Gastgeberland China hat der DOSB ebenfalls Vorkehrungen getroffen: der eingeschränkten Meinungsfreiheit. Weikert sagte dazu: "Wir haben die Athleten vorbereitet mit Experten vom Auswärtigen Amt und Human Rights Watch, die sich in China auskennen. Bei Olympischen Spielen gilt Meinungsfreiheit beispielsweise in Interviews oder Pressekonferenzen. Unsere Sportlerinnen und Sportler können sich auch politisch äußern. Sie können es aber auch lassen und sich auf den Sport konzentrieren. Beides werden wir respektieren. So oder so – wir werden uns vor die Athleten stellen und sie schützen." Auch der DOSB werde Stellung beziehen: "Wir haben eine Stellungnahme veröffentlicht, in der unter anderem steht, dass die Einhaltung der Menschenrechte unverzichtbar ist. Ansonsten werden wir uns vor Ort punktuell und von der Situation abhängend äußern oder nicht."
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