So ein Sportlerleben lässt sich ein bisschen auch anhand der Trophäen nachvollziehen, die sich währenddessen angesammelt haben. Klar gibt es für den fünften Platz beim Edi-Simmelgruber-Gedächtnis-Turnier einen Pokal – der deutet aber darauf hin, dass es wohl nicht die ganz große Karriere war. Ist ja auch nicht schlimm. Aber umso wertvoller sind die Belege dafür, dass man seine Sache nicht ganz so schlecht gemacht hat. Wer etwa von den Olympischen Spielen eine Medaille nach Hause gebracht hat, wird diese bis zum Lebensende wie einen Schatz hüten.
Zumindest im Fall der 5000 Medaillen, die im vergangenen Sommer in Paris verteilt wurden, scheint aber die Frage erlaubt zu sein, welches Lebensende eigentlich gemeint ist – das der Athleten oder das der Medaille?. Denn nur fünf Monate nach Olympia sehen manche der Trophäen aus, als ob sie schon mehrere Jahrzehnte in einem Kartoffelacker verbracht hätten. Vor allem die Qualität der Bronzemedaillen lässt offenbar sehr zu wünschen übrig – und das, obwohl sie vom französischen Luxus-Juwelier Chaumet entworfen wurden und ein Stück Eisen des Eiffelturms enthalten.
Laut dem Portal La Lettre sollen über 100 Athletinnen und Athleten beim Olympischen Komitee bereits Ersatz gefordert haben. Wie die staatliche Münzprägeanstalt Monnaie de Paris bestätigte, soll schon im August, also wenige Wochen nach dem Ende der Spiele, die erste Medaille umgetauscht worden sein. In den kommenden Wochen sollen nun systematisch alle beschädigten Medaillen nach und nach ersetzt werden. Aber will man das überhaupt? Ist das rostige Original, mit dem man auf dem Siegertreppchen stand, nicht wertvoller als ein glänzendes Ersatzstück?
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden