Die 68 ist vergeben, zumindest die Trikotnummer der Augsburger Panther in der kommenden Saison. Fabrizio Pilu wird sie künftig tragen. Die Augsburger Panther gaben die Verpflichtung des 22 Jahre jungen Verteidigers von den Adlern Mannheim bekannt. Bei dem DEL-Halbfinalisten von Trainer und Sportdirektor Dallas Eakins besetzte Pilu in der aktuellen Spielzeit eine U-23 Stelle. Da er dafür künftig zu alt ist, verzichtete Eakins auf die Dienste des Abwehrspielers. Die Panther griffen zu. Sportdirektor Larry Mitchell sagt über die zweite Neuverpflichtung in der Augsburger Abwehr nach Ryan Button aus Wolfsburg: „Der deutsche Verteidigermarkt ist umkämpft. Umso mehr freut es uns, dass wir mit Fabrizio Pilu einen umworbenen Spieler für die Augsburger Panther gewinnen konnten. Wir bekommen einen läuferisch und stocktechnisch gut ausgebildeten, sehr physisch spielenden Rechtsschützen mit Entwicklungspotenzial.“
Pilu wurde im Mannheimer Nachwuchs ausgebildet und mit der U20 der Jungadler zweimal Deutscher Meister in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL). Der 1,83 Meter große und 86 Kilogramm schwere Rechtsschütze durchlief zudem alle Nachwuchs-Nationalmannschaften des Deutschen Eishockey-Bundes. Seine ersten Spiele in der DEL bestritt Pilu in der Saison 2021/22 im Trikot der Nürnberg Ice Tigers. In den vergangenen drei Jahren lief der Abwehrspieler dann wieder für seinen Heimatverein Mannheim auf. Trotz seines jungen Alters kann Pilu bereits auf 210 DEL-Einsätze zurückblicken, dabei stehen für ihn sechs Tore und 15 Assists in der Statistik.
Ein Verteidiger mit Potenzial für die Panther
Die ausreichend vorhandene Spielpraxis sprach wohl auch für die Verpflichtung von Pilu, wie Mitchell meint: „Fabrizio verfügt schon über viel Erfahrung in der DEL und möchte bei uns nun den nächsten Schritt in seiner immer noch jungen Profikarriere gehen.“ Auch Bundestrainer Harold Kreis hat den künftigen AEV-Verteidiger bereits auf dem Radar. Für die deutsche Nationalmannschaft kam Pilu sechsmal zum Einsatz. Zuletzt wurde er im Februar dieses Jahres von Kreis zu einer Maßnahme des DEB-Perspektivteams in der Slowakei eingeladen.
AEV-Sportdirektor Mitchell in Nordamerika unterwegs
Der AEV-Sportdirektor kehrte vor wenigen Tagen von seiner Scouting-Tour in Nordamerika zurück. 13 Spiele ausschließlich in der American Hockey League (AHL) standen im umfangreichen Reiseprogramm. Vom Osten Nordamerikas ging es in den Westen und dann in Etappen wieder zurück nach Osten. „Ich habe in jedem Spiel drei bis vier Kandidaten beobachtet, die für uns grundsätzlich infrage kommen. Grundsätzlich ist die Auswahl an Spielern, die nach Europa kommen wollen, kleiner geworden. Auch weil die älteren Spieler in der AHL fast so gut bezahlt werden, wie die Spitzenspieler der DEL“, erzählt Mitchell.
Auf der 20-tägigen Scoutingtour ging es Mitchell nicht nur darum, mögliche Kandidaten für die Panther live zu sehen, sondern auch seine Kontakte mit Coaches und General Managern aufzufrischen. Er habe einige Vorstellungsgespräche mit Trainer-Kandidaten geführt, auch zuvor in Europa. Diese wichtige Position ist bei den Panthern ebenso noch unbesetzt wie die des Torwarts.
Strauss Mann beim AEV noch im Gespräch
Den letztjährigen Keeper Strauss Mann, dessen jüngste Aussagen in den sozialen Medien bereits als Abschied aus Augsburg gedeutet wurden, sieht Mitchell immer noch als einen möglichen Kandidaten. „Strauss und ich hatten bei den Saisonabschluss-Gesprächen einen sehr offenen und ehrlichen Dialog. Es ist noch nicht entschieden, ob er zurückkommt oder nicht“, sagt der 58-jährige Deutsch-Kanadier. Mitchell traf sich in Burlington mit Thomas Schemitsch. Den Nummer-eins-Verteidiger würden die Augsburger gerne halten und haben ihm ein verbessertes Angebot unterbreitet. Schemitsch habe noch keine Entscheidung über seine persönliche Zukunft getroffen, berichtet Mitchell und fügt an: „Die Chance ist da, dass er zum AEV zurückkehrt.“ Die Panther sind noch nicht aus dem Rennen. Letztendlich wird es jedoch auch eine Frage sein, wie gut dotiert die Angebote der Konkurrenz ausfallen.
Weit oben auf Mitchells Prioritätenliste stehen ausländische Verteidiger. Während die Panther im Angriff mit Cody Kunyk, Riley Damiani, Anthony Louis und Donaldd Busdeker bereits vier Import-Stürmer der Vorsaison verlängert haben, fehlen bislang ausländische Verteidiger. Mit dem Deutsch-Kanadier Ryan Button und Pilu stehen bislang lediglich zwei Neuzugänge mit deutschem Pass fest.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden