
Warum Mourinho ein ganz besonderer Fußballtrainer ist


José Mourinho polarisiert. Er kritisiert viel und legt sich gerne mit dem Gegner an. Am Mittwoch könnte er seinen nächsten europäischen Titel gewinnen.
Wahrscheinlich muss er so sein. Ganz genauso so, wie er nun mal ist. "The special one" - ein ganz besonderer Typ eben. José Mourinho gibt sich sehr viel Mühe, dem gerecht zu werden. Nicht normal zu sein, nicht erwartbar. Dem 60-Jährigen gelingt das eindrucksvoll.
An diesem Mittwoch steht Mourinho mit der AS Rom im Finale der Europa League, es wird sein sechstes Endspiel in einem europäischen Fußball-Wettbewerb sein. Die bisherigen fünf hat er allesamt gewonnen, was nicht gerade zu mehr Bescheidenheit beigetragen hat. Mourinho trägt so viel Selbstbewusstsein mit sich herum, als habe er nicht nur den Fußball erfunden, sondern sorge ganz alleine dafür, dass er sich so erfolgreich entwickelt. Vor dem Spiel gegen den FC Sevilla in Budapest sagte Mourinho gewohnt bescheiden: "Meine Motivation wächst jeden Tag. Ich denke, dass ich jetzt noch besser bin." Das muss einem erst mal gelingen, der von sich ohnehin stets behauptet, bereits perfekt zu sein.
Mourinho hat zweimal die Champions League gewonnen
Mourinho hat in Portugal als Co-Trainer begonnen, das ist mehr als 30 Jahre her. Seine erste Station als Cheftrainer war 2000 bei Benfica Lissabon. Es folgten viele weitere Klubs mit vielen Erfolgen. Unter anderem beim FC Porto, FC Chelsea, Inter Mailand oder Real Madrid. Zweimal hat er die Champions League gewonnen, achtmal wurde er in verschiedenen Ländern Meister.
Mourinho gilt als streitbar, er kritisiert häufig Schiedsrichter oder Offizielle. Häufig muss er dafür Geldstrafen bezahlen. Zu seinem Erfolgsweg gehört es auch, sich mit anderen Klubs oder Spielern anzulegen. Mourinho polarisiert. "So ist der Fußball, es gibt immer Stoff für Diskussionen. Natürlich ist Mou auch darin ein Meister und eine Figur, die man liebt oder hasst", sagt sein derzeitiger Spieler Paulo Dybala.
Mourinho ist ein Trainer mit Ecken und Kanten
Mourinho ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Vater Felix war Profifußballer. Ihm eiferte er nach, erkannte jedoch irgendwann, dass ihm die physischen Voraussetzungen fehlten, um selbst auf höchstem Niveau zu spielen. Also wurde er Trainer. Einer mit Ecken und Kanten. Im Februar 2019 war er wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden. Die Strafe: ein Jahr Gefängnis auf Bewährung und zwei Millionen Euro. Umwerfen lässt sich ein Mourinho dadurch freilich nicht. Irgendwie gehört auch das zu seiner ganz besonderen Geschichte. "The special one" eben.
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