Noch hat Michael Thor Zeit, sich auf die Bayernliga-Tennisspielerinnen des TC Schießgraben zu konzentrieren. Die machen dem 1. Vorstand und sportlichen Leiter des traditionsreichen Tennisklubs derzeit viel Spaß. „Sie stehen ungeschlagen an der Spitze“, freut sich Thor. Eine Rückkehr in die Regionalliga wäre er nicht abgeneigt, doch sieht er das drei Spieltage vor dem Saisonende ganz entspannt. „Es kommt, wie es kommt.“

Ganz so entspannt ist Thor allerdings nicht, wenn es um das sportliche Aushängeschild des Vereins, das Regionalliga-Team der Männer, geht. Die starten am 28. Juni in die neue Saison und da ist die Erwartungshaltung schon etwas größer. Der Abstieg soll auf jeden Fall kein Thema sein, schließlich belegte man nach dem Zweitliga-Abstieg im Vorjahr Platz fünf. Doch ist das bei drei sicheren Abstiegsplätzen in der Achter-Liga gar nicht so einfach.
TC Schießgraben will mit „deutscher Welle“ spielen
Bei der Aufstellung möchte Thor darum kein Risiko eingehen. Die Ausländerpositionen wird er vorwiegend mit den beiden Neuzugängen Johan Nikles (28, Spanien, ATP 447) und Stefano d’Agostino (21, Italien, ATP 793) sowie dem Österreicher Jurij Rodionov (26, ATP 201) besetzen. „Ansonsten werden wir wieder mit unserer deutschen Welle spielen“, sagt Thor und meint damit die bewährten Stammkräfte Kai Lemstra, Johannes Härteis, Hannes Aigner, David Eichenseher und Patrick Nystroem. Und auch die große Schießgraben-Nachwuchshoffnung Jaron Held soll Regionalliga-Luft schnuppern. Der 17-Jährige steht auf der deutschen Rangliste auf Platz 174. Allerdings darf Held nur zweimal in der Regionalliga eingesetzt werden. Ansonsten würden den anderen Teams, in denen er spielt, die Punkte abgezogen, die mit ihm gewonnen wurden. Und das sind einige. „Das riskieren wir nicht. Aber Jaron wird bei uns behutsam aufgebaut“, sagt Thor.
TC Schießgraben würde sich gegen Aufstieg nicht wehren
Für ihn sind der TC Ruhla 92, 50 Kilometer von Erfurt in Thüringen gelegen, und der TC RW Straubing die Aufstiegsfavoriten. Wenn seine Mannschaft oben mitspielen würde, würde sich Thor gegen einen Aufstieg nicht wehren, er sagt aber auch klar: „Ich werde jetzt nicht durchladen und den Kern der Mannschaft opfern.“ Wohin die Reise geht, wird er schon nach dem ersten Doppel-Spielwochenende sehen. Dann gastiert der TC Schießgraben am 28. Juni beim TC Ruhla und einen Tag später am 29. Juni in Leipzig beim TC RC Sport.
TC Schießgraben erwartet den TC RW Gersthofen zum Derby
Am dritten Spieltag (5. Juli) kommt es dann zum Derby gegen den TC RW Gersthofen. Wie bei den Frauen. Die Schießgraben-Frauen bezwangen Gersthofen mit 7:2, mit einem ähnlichen Ergebnis wäre Thor auch bei den Männern wohl sehr zufrieden. Thor: „Gersthofen ist schwer einzuordnen.“
Gersthofen: das gallische Dorf in der Regionalliga
Für Herbert Heinzel nicht. „Wir sind das kleine gallische Dorf in der Regionalliga und wären froh, wenn wir das eine oder andere Spiel gewinnen könnten“, sagt der Sportwart der Gersthofer mit einer Prise Galgenhumor. Der Klassenerhalt ist für Heinzel schwer vorstellbar. „Das wäre ein Traum.“
Klassenerhalt wäre für den TC RW Gersthofen ein Traum
Der Aufsteiger von der nördlichen Stadtgrenze Augsburgs sieht nicht mit Neid, aber mit Realitätssinn zu den beiden großen Tennis-Brüdern TC Schießgraben und Zweitligist TC Augsburg hinüber. „Wir haben nicht die finanziellen Mittel“, sagt Heinzel. Aber trotzdem setzen auch die Gersthofer auf ausländische Spieler. Topspieler wird der Italiener mit südamerikanischen Wurzeln, Iannis Miletich, sein. Der 19-Jährige steht auf Weltranglisten-Position 809. Um ihn herum gruppiert Heinzel dann noch einige junge Tschechen. Fest eingeplant sind zudem immer zwei deutsche Spieler. Einer ist Neuzugang Moritz Kudernatsch. Der 20-jährige Münchner studiert normalerweise in den USA.
Tom Bittner wechselt von Gersthofen zum TC Augsburg
Er soll Eigengewächs Tom Bittner ersetzen, der zum Zweitligisten TC Augsburg gewechselt ist. „Mit Moritz können wir den Wechsel von Tom gut kompensieren“, sagt Heinzel. Als zweiter Deutscher wird sein 25-jähriger Sohn Maximilian agieren. „Von der Position vier an können wir mithalten“, sagt Heinzel, „aber für die Top-Positionen benötigst du Spieler, die in der Weltrangliste um 400 stehen. Unser Bester steht bei 800.“
Der Spielplan (alle Spiele beginnen um 11 Uhr)
Sa., 28. Juni
TC RW Gersthofen – TC Amberg a. S.
TC Ruhla 92 – TC Schießgraben
So., 29. Juni
TC RW Straubing – TC Gersthofen
TC RC Sport – TC Schießgraben
Sa., 5. Juli
TC Schießgraben – RW Gersthofen
So., 6. Juli
TC RW Gersthofen – TC Ruhla 92
TC WB Würzburg – TC Schießgraben
Sa., 12. Juli
WB Würzburg – TC RW Gersthofen
TC Amberg – TC Schießgraben
So., 13. Juli
TC Schießgraben – TC RW Straubing
TC RW Gersthofen – RB Regensburg
So., 20. Juli
TC RC Sport – TC RW Gersthofen
TC Schießgraben – RB Regensburg
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