Es gibt zwei Arten von Menschen. Zum einen diejenigen, die mit preußischer Disziplin beim ersten Weckerklingeln einen Salto aus der Schlafstätte vollführen. Und dann die, die das Unvermeidliche gerne noch ein bisschen hinauszögern. Bevorzugtes Mittel der Liegenbleiber ist die Schlummertaste. Also jener Knopf, mit dem einem noch ein paar Minuten der Gnade im warmen Bett gewährt werden, bevor sich das Bimmeln wieder meldet.
Kaum zu glauben, aber in Deutschland – also der Geburtsstätte jener preußischen Disziplin – ist die Schlummertaste besonders beliebt. Hierzulande wird diese im Schnitt 2,5 Mal pro Morgen gedrückt. Nur Schweden ist mit einem Wert von 2,7 noch etwas schwerer von der Bettdecke zu lösen. Diszipliniert geht es hingegen in Japan (2,2) zu. Das zeigt eine Studie der Harvard Medical School. Die Wissenschaftler untersuchten die Daten von weltweit mehr als 21.000 Nutzern der App Sleep Cycle. Demnach gönnen sich weltweit 80 Prozent noch eine Extra-Mütze Schlaf und verschaffen sich so durchschnittlich elf zusätzliche Minuten. Frauen schlummern übrigens lieber als Männer.
Der leichte Schlaf nach der Schlummertaste ist nicht so wertvoll
Ganz gesund ist die Technik, sich noch fünf (oder mehr) Minuten zu gönnen, übrigens nicht, wie Schlafmedizinerin Rebecca Robbins, die die Studie leitete, sagt: „Die Schlummertaste stört leider einige der wichtigsten Schlafphasen. Die Stunden kurz vor dem Aufwachen sind reich an REM-Schlaf.“ Alles, was nach dem Drücken der Schlummertaste kommt, sei nur noch leichter Schlaf und nicht mehr so wertvoll. Aber sind wir mal ehrlich: Viel gemütlicher ist es eben doch.
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