Zu viel Wind: Vierschanzentournee-Springen in Innsbruck abgesagt
Der dritte Wettkampf der Vierschanzentournee muss abgesagt werden, der Wind bläst am Bergisel zu stark. In Bischofshofen finden nun zwei Wettbewerbe statt.
Beinahe hätte es die nächste Trophäe erwischt. Nachdem Ryoyu Kobayashi ja in Garmisch-Partenkirchen wenig sorgsam mit seinem Siegerpokal umgegangen war, stand nun der goldene Adler kurz vor dem Absturz. Zumindest der, den das ZDF bei seiner Übertragung aus Innsbruck vor den Moderatoren aufgebaut hatte. Es windete kräftig in Innsbruck, der Föhnsturm hatte zugeschlagen. Der Goldene Adler, den am Ende der Tourneesieger bekommt, hielt stand. Das geplante dritte Springen aber musste abgesagt werden. Nichts ging am Dienstag in Innsbruck, um kurz nach 15 Uhr erfolgte die Absage.
Vierschanzentournee-Springen erst zum zweiten Mal in der Geschichte abgesagt
Immer wieder hatten die Organisatoren den Start verschoben. Immer mit der Hoffnung, dass der Wind nachlassen würde. Tat er aber nicht. Ein Föhnsturm brauste über die Schanze am Bergisel hinweg. „Es war die richtige Entscheidung, es war zu gefährlich zum Springen“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. In diesem Winter findet die Tournee zum 70. Mal statt. Erst einmal hatte zuvor ein Wettkampf abgesagt werden müssen: 2008 ebenfalls in Innsbruck. Nun also wieder. In Bischofshofen sollen am Mittwoch (16.30 Uhr) und Donnerstag (17.30 Uhr) zwei Wettkämpfe stattfinden. Beide Male mit vorheriger Qualifikation, sodass die Ergebnisse des Ausscheidungsspringens von Innsbruck gestrichen werden. Die Vierschanzentournee wird somit zu einer Dreischanzentournee.
Die Jury hatte lange gewartet. Die Hoffnung, dass ein Wettkampf würde stattfinden können, war da. Letztlich aber war das Risiko zu groß. „So ist unser Sport“, sagte der Rennleiter des Weltverbandes Fis, Sandro Pertile. Skispringen ist wie kaum eine andere Sportart sehr von den äußeren Bedingungen abhängig.
Absage in Innsbruck könnte den deutschen Athleten entgegenkommen
Für die deutschen Athleten ist die Nachricht der Absage gar nicht so schlecht. In Innsbruck fühlten sie sich nie so richtig wohl. Das trifft vor allem auf Markus Eisenbichler zu, der rund zwölf Meter als Vierter in der Gesamtwertung hinter dem Führenden Ryoyu Kobayashi zurückliegt. Allerdings sind auch für Bischofshofen die Wetteraussichten nicht die besten. Mit so heftigem Wind wie in Innsbruck sollte allerdings nicht zu rechnen sein. Zumal in Bischofshofen eine Flutlichtanlage für mehr Flexibilität sorgt. Die Startzeiten können weiter nach hinten geschoben werden, während in Innsbruck der letzte Starttermin um 15 Uhr gewesen wäre.
Innsbruck sei die Föhn-Hauptstadt Europas, hatte Stefan Horngacher schon während des Wartens gesagt. Zumindest ist die Bergiselschanze sehr anfällig für Wetterkapriolen. So ging das lange Warten am Dienstag ohne einen Sprung zu Ende. Die österreichischen Springer hatten sich die Zeit mit Dartspielen vertrieben. Lieber wären sie freilich gesprungen.
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