Button lässt bei Saisonauftakt der Formel 1 Vettel hinter sich
Red-Bull-Star Sebastian Vettel muss sich in diesem Jahr auf heftige Gegenwehr bei der Titelverteidigung einstellen: Er sah im ersten Rennen das Heck des McLaren von Jenson Button.
Sebastian Vettel hat nach einer starken Aufholjagd seine Mission Titel-Hattrick auf dem Podest begonnen. Vom schlechtesten Startplatz seit mehr als einem Jahr rettete der Formel-1-Weltmeister beim Saisonauftakt in Melbourne Platz zwei hinter dem souveränen Jenson Button.
"Jenson war unschlagbar"
"Was für eine perfekte Art, das Jahr zu starten", schwärmte Button. Der zum dritten Mal nach 2009 und 2010 im Albert Park siegreiche Brite und sein Landsmann Lewis Hamilton als Dritter zeigten im McLaren gleich in Australien, dass Red-Bull-Star Vettel sich in diesem Jahr auf heftige Gegenwehr bei der Titelverteidigung einstellen muss. Umso wichtiger, dass der von Rang sechs gestartete Deutsche sofort wichtige Punkte für die WM sammelte. "Jenson ist ein fantastisches Rennen gefahren. Er war heute unschlagbar. Hier mit dem zweiten Platz wegzukommen, darauf bin ich sehr stolz", bekannte der Doppel-Champion.
Die Hoffnungen auf seinen ersten Podestplatz seit seiner Rückkehr musste Michael Schumacher dagegen früh begraben. Der von Rang vier gestartete Rekordchampion rollte mit seinem Mercedes wegen eines Getriebeschadens bereits nach elf Runden an die Box. "Wir haben definitiv mal ein besseres Auto, mit dem wir uns noch steigern können und müssen", urteilte der 43-Jährige.
Nico Rosberg und Michael Schumacher hatten Pech
Auch Nico Rosberg hatte im zweiten Silberpfeil Pech. Der Wiesbadener handelte sich im Duell mit Sauber-Pilot Sergio Perez in der Schlussrunde einen platten Reifen ein und rutschte noch von Platz acht auf zwölf. "Es war kein guter Tag für uns", befand Rosberg. Für Nico Hülkenberg war sein Renn-Comeback im Force India nach einem Jahr Zwangspause schon nach wenigen Kilometern beendet. Marussia-Fahrer Timo Glock landete an seinem 30. Geburtstag abgeschlagen auf Rang 14.
Um 17.03 Uhr Ortszeit erloschen zum ersten Mal in dieser Saison die roten Startampeln. Hamilton konnte seine Pole Position nicht verteidigen, Teamkollege Button rauschte auf Platz eins. Dahinter machten auch Schumacher, Rosberg und Vettel Plätze gut und ordneten sich auf drei, vier und fünf ein.
Der große Start-Verlierer war der Franzose Romain Grosjean. Von Rang drei wurde der Lotus-Pilot durchgereicht, in Runde zwei war nach einer Kollision mit Williams-Fahrer Pastor Maldonado bereits Schluss. Auch Rückkehrer Hülkenberg hatte unfreiwillig früh Feierabend. Schon in der ersten Kurve beschädigte er sein Auto und musste kurz darauf aufgeben. "Richtig schade", twitterte sein Force-India-Team. "Ich weiß nicht genau, was passiert ist, aber das ist natürlich sehr übel", klagte Hülkenberg.
Vettel arbeitet sich auf Platz zwei vor
Titelverteidiger Vettel arbeitete sich dagegen schnell nach vorn. An Rosberg war der 24-Jährige bald vorbei. Beim ersten Angriffsversuch auf Kumpel Schumacher rutschte der Hesse noch neben die Strecke. In Runde elf aber raste Vettel dann mühelos vorbei, weil der dritte Gang an Schumachers Mercedes streikte. Enttäuscht rollte der Rekordchampion an den Garagen aus. "Wenn man sich die Zeiten ansieht, sind wir im Renntrimm zu langsam", erklärte Schumacher.
An der Spitze fuhr Button einen komfortablen Vorsprung von mehr als zehn Sekunden heraus, Hamilton konnte Vettel auf Distanz halten. Witali Petrow machte es dann wieder spannend. Der Russe musste seinen Caterham in der 36. Runde auf der Zielgeraden abstellen. Das Safety Car kam auf die Strecke. Button und Hamilton hatten gerade die Reifen gewechselt, Vettel profitierte und ordnete sich nach seinem zweiten Boxenstopp zwischen den beiden McLaren-Piloten auf Rang zwei ein.
Beim Neustart allerdings war Vettel chancenlos gegen den davonstürmenden Button. Damit war der erste Akt der mit 20 Rennen längsten Saison der Formel-1-Geschichte entschieden. "Das Auto sieht gut aus, und es ist schnell", urteilte Button nach 58 packenden Runden. "Eine weltmeisterliche Leistung", meinte Teamchef Martin Whitmarsh und drohte mit Blick auf das nächste Rennen am Sonntag in Malaysia: "Ich denke, wir werden stark sein." dpa
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