Das große Flattern beginnt wieder
Vor einigen Wochen haben wir die Erste gesehen. Und uns gedacht: Hat doch tatsächlich einer seine Deutschlandfahne fast zwei Jahre im Wind hängen lassen. Eigentlich hätte einem damals auffallen müssen, dass sich das Textilteil in bemerkenswert gutem Zustand befand. Inzwischen ist klar: Hier fuhr kein WM-2006-Nostalgiker an uns vorbei.
Wir sahen einen Vorboten des EM-2008-Sommers. Am Samstag beginnt das Fußballspektakel in der Schweiz und Österreich. Am Sonntag, Anpfiff 20.45 Uhr, sind die deutschen Spieler erstmals im Einsatz. Die Fans im Lande zeigen schon vor der Partie gegen Polen Flagge. Die Zahl beflaggter Autos nahm zuletzt sprunghaft zu.
Das Vergnügen, mit Fahne zu fahren, lässt sich der Deutsche auch gerne etwas kosten. Um bis zu einen halben Liter pro hundert Kilometer könne der Verbrauch eines beflaggten Kleinwagens steigen. Das hat der Österreichische Automobilclub mitteilen lassen. Typisch! Beim Gastgeber mag sich keine vorbehaltlose EM-Begeisterung einstellen.
Erst vor wenigen Wochen wurde es den Österreichern offiziell erlaubt, ihr Fahrzeug zu beflaggen. Zunächst stand dem ein Ungetüm namens Kraftfahr-Gesetz-Durchführungsverordnung im Wege. Das gestattete es bislang nur höchsten Würdenträgern, mit rot-weiß-roten Fähnchen samt Adler durch Austria zu ziehen. Deutschland ist da lockerer. Die Autofahrer dürfen aufrüsten und in vielen Städten werden jetzt wieder die Großbildleinwände aufgebaut. Allerdings nicht überall. Während sich zum Beispiel Augsburg auf ein Sommermärchen, Teil 2, einrichtet, konnte sich München nicht zu einer großen Fanveranstaltung durchringen.
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