Phänomen Journeyman: Wenn Profi-Boxer für Geld verlieren sollen
Plus Journeyman-Boxer werden für ein paar hundert Euro engagiert, um zu verlieren - und damit die Karrieren anderer zu fördern. Einblicke in eine kranke Branche.
Sein Kampf in Köln ist noch nicht lange vorbei, da klingelt das Smartphone von Mazen Girke. Es ist der Manager des Mannes, dem Girke an diesem Novemberabend 2019 ein Unentschieden abgerungen hat. Der Manager schreibt: „Vielen Dank für die Zerstörung einer Illusion.“ Girke ist kein Boxprofi, der seine Kämpfe normalerweise mit Unentschieden beendet, schon gar nicht mit Siegen. Er steigt in den Ring, um genau eine Funktion zu erfüllen: verlieren. „Wenn du einen Mazen Girke nicht schlagen kannst, hast du oben nichts verloren“, sagt Mazen Girke. Er ist Journeyman – ein Profiboxer, bezahlt und geschlagen für den Ruhm anderer.
Ein schlechter Boxer war er nie, sagt Girke, im Gegenteil. Sportlich hätte es für einen Weltmeistertitel reichen können, ist er sich sicher. „Ich bin aber an die falschen Leute geraten, habe mich von gierigen Managern und Promotern ausnutzen lassen“, sagt der 36-jährige Berliner über den Beginn seiner Karriere 2002. Fünf Jahre danach stand Girke vor einer Entscheidung: aufhören – oder weitermachen, das System für sich nutzen und Geld damit verdienen. Girke hat weitergemacht. Seine Profi-Bilanz heute: 129 Kämpfe, 108 Niederlagen.
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