Thole/Wickler verpassen WM-Sensation
Es ist eine Karriere im Blitztempo: Nicht einmal zwei Jahre bilden Thole und Wickler im Sand ein Team. Den WM-Titel verpassten die deutschen Youngster knapp.
Das junge deutsche Beachvolleyball-Nationalteam Julius Thole und Clemens Wickler hat bei der Heim-WM in Hamburg die Sensation knapp verpasst. Das Duo verlor das Finale 1:2 (21:19, 17:21, 11:15) gegen die Russen Wjatscheslaw Krasilnikow und Oleg Stojanowski.
Silber bedeutet dennoch die insgesamt siebte WM-Medaille für Deutschlands Sandvolleyballer. Knapp zwei Jahre nach ihrer unfreiwilligen sportlichen Zusammenstellung zeigte das Duo auch im Endspiel vor 12.000 Zuschauern am Hamburger Rothenbaum eine starke Leistung, die nach dem ersten gewonnen Satz am Ende aber nicht zum großen Coup reichte.
Die Russen entschieden den zweiten und dritten Durchgang recht souverän für sich und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Anders als in den Partien zuvor machten Thole/Wickler zu viele Fehler, sie brachten ihre Angriffe zu selten durch. Beim 4:4 im entscheidenden Durchgang musste Blocker Thole am Nacken behandelt werden, auch der zwischenzeitliche Ausgleich wenig später im Tie-Break half den Deutschen nicht.
Die Fans in Hamburg feierten das deutsche Duo trotz der Niederlage
Nach Wicklers nationalem Meistertitel 2017 mit Tim Holler hatte ihn der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) überraschend mit Talent Thole zwangsvereint. Weltmeister Russland sicherte sich auch den ersten Startplatz für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.
Die 12.000 enthusiastischen Fans im proppevollen Stadion am Rothenbaum feierten das deutsche Duo trotz der Niederlage minutenlang. In den zehn WM-Tagen haben sich Thole/Wickler nicht nur als neue Elitespieler entpuppt, sondern auch zu absoluten Fan-Lieblingen entwickelt. "Sie sind schon jetzt das neue Aushängeschild", erklärte DVV-Sportdirektor Niclas Hildebrand.
Vor zehn Jahre hatten die Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann in Stavanger den ersten WM-Titel für Deutschland geholt. 2017 in Wien gewannen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst, die 2016 in Rio auch Olympiasieger waren, den Weltpokal. (dpa)
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