
Alexander Zverev hat noch eine Rechnung offen


Im vergangenen Jahr war der deutsche Tennis-Star in München früh ausgeschieden. Nun möchte er zeigen, dass er nach seiner Verletzung immer besser in Schwung kommt.
Alexander Zverev hat nicht die besten Erinnerungen. Vor einem Jahr war der deutsche Tennisprofi voller Ehrgeiz nach München gereist. Die Laune war gut. Wenige Tage vor Turnierstart war er schon in der Stadt. Der 25-Jährige mag das Turnier und die Region einfach. In jedem Jahr ist er bei den BMW Open dabei, das gehört zu seinem festen Plan. Auch heuer schlägt er wieder auf. Am Samstag beginnt bereits die Qualifikation, Zverev wird am Mittwoch ins Turnier einsteigen.
So wie vor einem Jahr. Da musste Zverev seine erste Partie gegen Holger Rune bestreiten. Es war eine einseitige Angelegenheit. Zur Überraschung für viele Fans allerdings nicht mit Zverev als Sieger. Nach zwei Sätzen saß er traurig im Raum der Pressekonferenz. Immer wieder schüttelte er den Kopf, er konnte kaum erklären, was da passiert war. Zverev hatte sich und die Fans enttäuscht. Dabei waren seine Hoffnungen doch groß gewesen.
In Monte Carlo verlor Zverev unglücklich
Nun kehrt er zurück nach München. Allerdings nicht mit einem Erfolgserlebnis. Beim Turnier in Monte Carlo verlor er unglücklich im Achtelfinale gegen Daniil Medwedew in drei Sätzen. Es war eine aufwühlende Partie, in der Zverev lange Zeit geführt hatte und zweimal mit eigenem Aufschlag die Möglichkeit zum Sieg hatte. Medwedew aber kam zurück, auch mit fragwürdigen Aktionen. Beim Stand von 5:4 für Zverev im zweiten Satz baute er den Netzpfosten ab und legte ihn auf den Boden. Zverev ließ sich irritieren, was zu einer 6:3, 5:7, 6:7 (7:9)-Niederlage führte.
Die Zuversicht bei ihm ist dennoch groß, dass er sich nach seiner Rückkehr mehr und mehr der Spitze nähert. Lange hatte Zverev pausieren müssen, nachdem er sich im Halbfinale der French Open schwer am Knöchel verletzt hatte. Sieben Bänder waren damals gerissen, Zverev brauchte lange bis zu seinem Comeback. Nun kämpft er Woche für Woche um den Anschluss – mit steigender Form. "Er ist angekommen. Er muss die Tür nur noch öffnen", sagte sein Bruder Mischa Zverev am Freitag und fügte an: "Er spielt wirklich gutes Tennis. Die Schläge sind da, er bewegt sich gut."
Das möchte Alexander Zverev auch in München zeigen. Er weiß aber auch, dass ihn schwere Aufgaben erwarten werden. Das Teilnehmerfeld ist stark besetzt. "Wir haben in diesem Jahr eines der hochkarätigsten Felder in der Turniergeschichte und dürfen eine sehr spannende Woche hier in München erwarten", sagte Turnierdirektor Patrik Kühnen. Neben Zverev werden Titelverteidiger Holger Rune, Taylor Fritz und der Wimbledon-Finalist Matteo Berrettini aufschlagen. Hinzu kommt der frühere US-Open-Sieger Dominic Thiem aus Österreich. Er hat ebenso wie der Deutsche Oscar Otte eine Wildcard erhalten.
Etliche Tage sind in München bereits ausverkauft
Otte hatte im vergangenen Jahr das Halbfinale erreicht und war damit deutlich weiter als Zverev im Turniergeschehen vorangekommen. Aber auch für ihn war damals gegen Holger Rune in zwei Sätzen Schluss. Da sein Finalgegner Botic van de Zandschulp bereits im ersten Satz hatte aufgeben müssen, gelang dem Dänen am 1. Mai des vergangenen Jahres sein erster Turniersieg. Seitdem hat er häufiger auf sich aufmerksam gemacht.
Rune wird Stand jetzt erstmals am Donnerstag auf dem Platz stehen, Alexander Zverev wohl einen Tag früher. Der Viertelfinal-Freitag, der Halbfinal-Samstag und der Final-Sonntag sind bereits ausverkauft. Für die anderen Tage sind noch Restkarten erhältlich. Das Interesse ist also groß. Vor allem an Zverev. "Es ist eines meiner Lieblingsturniere und ich liebe es, in Deutschland zu spielen", sagte der 25-Jährige. Im Idealfall möchte er dieses Vergnügen länger erleben als vor einem Jahr. (mit dpa)
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