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Tage der Entscheidung: Was macht Joshua Kimmich?

FC Bayern

Tage der Entscheidung für Kimmichs Vertragsverlängerung

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    Bald wird sich entscheiden, ob Joshua Kimmich auch künftig für den FC Bayern aufläuft.
    Bald wird sich entscheiden, ob Joshua Kimmich auch künftig für den FC Bayern aufläuft. Foto: Tim Groothuis, Witters

    Vor ein paar Jahren noch haben die Bayern ihre Freude über Vertragsverlängerungen gerne mit der Öffentlichkeit geteilt. Als die Münchner 2010 etwa enttäuscht vom verlorenen Champions-League-Finale nach Hause gekehrt waren, stand noch die anberaumte Sause mit den Fans auf dem Marienplatz an. Wenige Tage vorher hatte sich Trainer Louis van Gaal noch als Feierbiest auf dem Rathausbalkon präsentiert, den Oberbürgermeister Christian Ude mit einem Tänzchen überrumpelt und zum Muttertag Küsse an die Muttis verschickt. Nach der Niederlage gegen Mailand ging der Holländer weniger freizügig mit Liebkosungen um. Es brauchte schon französischen Charme, um die Stimmung etwas aufzuheitern. Also schritt Franck Ribéry ans Mikrofon und französelte: „Isch hab gemacht fünf Jahre mehr.“ Der Offensivspieler hatte die Tage zuvor mit Monsieur Rummenigge und Monsieur Hoeneß geredet und sich darauf verständigt, weiterhin im schönen Bayernlande Fußball zu spielen. Das fanden die Fans gut.

    Taten sie auch, als wenige Monate später Bastian Schweinsteiger zu ihnen sprach. „Ich habe meinen Vertrag für fünf Jahre verlängert für euch“, verkündete er im ausverkauften Stadion. Uli Hoeneß wagte danach zaghaften Widerspruch, wonach Schweinsteiger nicht ausschließlich aufgrund der Anhänger seine fußballerische Zukunft weiter in München sah: „Wir müssen uns davon verabschieden, dass auf diesem Niveau das Herz über einen Vertrag entscheidet. Wir haben nicht um Walnüsse gekämpft, sondern um harte Euro. Da muss man richtig viel Geld hinlegen. Und das haben wir getan. Das sind Profis, da geht es Gott sei Dank nur um Geld.“

    Mittlerweile verdienen die Profis des FC Bayern noch besser. Möglicherweise will Joshua Kimmich auch deswegen nicht „den letzten Euro rauspressen“. Dieser Eindruck hätte ja entstehen können, schließlich konnten sich der Mittelfeldspieler und die Münchner lange Zeit nicht auf eine Ausdehnung ihres Arbeitsverhältnisses über den kommenden Sommer hinaus einigen. Sportvorstand Max Eberl bestätigte, dass Kimmich keinesfalls von der Gier getrieben sei. Offensichtlich konnte sich der 30-Jährige tatsächlich lange Zeit nicht entscheiden, wo er seine berufliche Zukunft sieht. Nicht zu vergessen die privaten Umstände, die ein möglicher Wechsel des Arbeitsplatzes mit sich bringt. Kimmich ist verheiratet und hat vier Kinder. In den vergangenen Tagen hat sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Familie Kimmich auch künftig in München wohnt.

    Joshua Kimmich wird sich bald entscheiden

    Nachdem der Verein erst ein Vertragsangebot zurückgezogen hatte, bewilligte nun der Aufsichtsrat wieder einen hochdotierten Kontrakt mit Kimmich. Dem Vernehmen nach enthält er eine Laufzeit von vier Jahren. Der Mittelfeldmann selbst stellte eine baldige Entscheidung in Aussicht, und Sportdirektor Christoph Freund verwies vor dem Spiel gegen Bochum am Freitag darauf, dass „zeitnah eine Entscheidung“ fallen werde. So zieht die Partie gegen den Abstiegskandidaten den größten Reiz daraus, ob Kimmich vielleicht am Rande des Spiels die Entscheidung bekannt gibt.

    Am vergangenen Mittwoch zeigte er abermals, weshalb die Münchner gerne mit ihm verlängern würden. Er war mit großem Abstand der aktivste Spieler auf dem Feld gegen Leverkusen und hatte mit 114 Ballkontakten mehr als doppelt so viele wie Exequiel Palacios, der für die Bayer-Elf am häufigsten am Ball war. Kimmich initiierte etliche der bayerischen Angriffe und nahm eine Halbzeit lang Florian Wirtz komplett aus dem Spiel – ehe Xabi Alonso diesen auf den linken Flügel versetzte. Kimmich spielt derzeit die wohl beste Saison seiner Karriere. Es wäre nicht zum Schaden der Münchner, wenn er machen würde vier Jahre mehr.

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