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Team des Augsburger Kajak Vereins hat große Ziele mit dem Drachenboot

Kanusport

AKV hat ambitionierte Ziele mit dem Drachenboot

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    Die Mitglieder des Augsburger Kajak Vereins trainieren mit dem Drachenboot auf dem Lech.
    Die Mitglieder des Augsburger Kajak Vereins trainieren mit dem Drachenboot auf dem Lech. Foto: Michael Hochgemuth

    Zwei Schläge zurück“, schallt es über den Lech, als der Steuermann seiner Mannschaft Anweisungen gibt. Einen kurzen Moment später stechen die elf Paddel im gleichmäßigen Takt ins Wasser und lassen das rund zwölf Meter lange Boot flussaufwärts gleiten. Teamwork ist gefragt, wenn die Augsburger Drachenjäger auf dem Wasser sind.

    Als Teil des Augsburger Kajak-Vereins (AKV) trainieren sie am Hochablass das Drachenbootfahren auf dem Lech. Ohne das funktionierende Zusammenspiel der einzelnen Athletinnen und Athleten würde der Sport nicht funktionieren, erklärt Dörte Heinemann. Sie ist Organisatorin einer ehrgeizigen Gruppe innerhalb der Drachenjäger, die vergangenes Jahr zusammengefunden hat. Angetrieben sind sie von einem gemeinsamen Ziel: Teilnehmen an den großen Wettkämpfen.

    Mannschaftsgedanke ist im Drachenbootsport entscheidend

    Von diesen gibt es in Deutschland mittlerweile viele. Denn das Drachenboot ist auch hierzulande eine feste Größe unter den Wassersportarten. Folgt man einer der vielen Entstehungsmythen, reicht der Ursprung der Drachenboote bereits in das Jahr 278 v. Chr. zurück: Der chinesische Dichter Qu Yuan soll sich aus Sorge über die politischen Zustände in seinem Heimatland in den Fluss Milou gestürzt haben. Als die Nachricht die Runde machte, eilten die Menschen der Erzählung nach zum Ufer, um Yuan mit ihren Booten zu retten. Doch ohne Erfolg. Zu Ehren des verstorbenen Dichters kehren die Menschen in China noch heute jährlich mit den Booten zurück an den Fluss und feiern das Drachenbootfest.

    Mit der Zeit fanden die mit bunten Drachenköpfen verzierten Boote, auf denen über zwanzig Personen Platz finden können, auch ihren Weg nach Deutschland. Ende der Achtziger Jahre hätte es anlässlich des 800. Hamburger Hafengeburtstags die ersten Rennen in Deutschland gegeben, erzählt Heinemann bei einer Trainingseinheit der Drachenjäger. Über die Jahre entwickelte sich ein Sport, der bis zur Nationalmannschaft in allen Leistungsklassen betrieben wird.

    Zur Augsburger Mannschaft gehören größtenteils Hobby-Sportler, viele von ihnen betreiben den Paddelsport als Quereinsteiger erst seit Kurzem. Gelebt wird beim Drachenbootsport der Mannschaftsgedanke. Es ist gerade die teils fehlende Erfahrung bei den Drachenjägern, die verdeutlicht, wie wichtig dieser ist. Schwächen können gegenseitig ausgeglichen werden und auch die Sitzordnung im Boot orientiert sich an jeweiligen Stärken, um die bestmögliche Leistung auf das Wasser zu bekommen. Nur wenn alle im Einklang miteinander sind, kann das Boot zügig und gleichmäßig fortbewegt werden. Schon ein Paddel außerhalb des Takts würde alles durcheinanderbringen. „Der absolute Reiz des Sports ist die Betätigung in der Natur auf dem Wasser und der Teamgeist. Nur, wenn beides stimmig ist, gibt es Erfolge!“, sagt Heinemann. Beobachtet man die Drachenjäger bei der Arbeit, wird schnell klar, dass das Mannschaftsgefüge funktioniert.

    Den Takt im Drachenboot gibt Schlagmann Gerhard Auer vor

    Angewiesen vom Steuermann, gibt den Takt der Mannschaft dabei AKV-Schlagmann Gerhard Auer vor. Neben seiner Mitgliedschaft im Team der Drachenjäger Augsburg möchte Auer ein Teil der deutschen Senioren-Nationalmannschaft werden. Um die Kaderberufung zu schaffen, nahm er bereits an einem ersten Trainingscamp teil. Doch die Konkurrenz sei riesig, erzählt er. Von den 70 Bewerbern würden nur 35 ausgewählt. Messen muss sich Auer zudem mit ehemaligen Leistungssportlern und Olympiateilnehmern.

    Bis zur Entscheidung hoffen Auer und die weiteren Drachenjäger, dass sich die Trainingseinheiten auf dem Lech auszahlen werden. Teilnehmen möchte man dieses Jahr, wie Heinemann erzählt, beim Drachenbootfestival in Schwerin und einem Wettkampf in Ulm. Die gesetzten Ziele? „In Schwerin nicht Letzte werden und in Ulm im Mittelfeld mitfahren“, antwortet sie scherzend. Dabei wäre das ein Achtungserfolg für eine Mannschaft, die sich überwiegend auch Freizeitsportlern und Quereinsteigern zusammensetzt. Denn in Schwerin würden international fahrende Teams antreten, die bereits seit vielen Jahren professionell trainieren, erklärt die Paddlerin weiter.

    Neue Teammitglieder sind bei den Augsburger Drachenjägern willkommen

    Abseits der ambitionierten Trainingsgruppe gibt es bei den Augsburger Drachenjägern noch eine größere Trainingsgruppe, die sich abseits des Wettkampfgedankens der Freude am Paddelsport widmet. Teilnehmen würde man dort nur an Spaß-Wettkämpfen, erklärt Trainingskoordinator Thomas Hanel. Sportinteressierte seien herzlich willkommen. „Ich finde es sehr schade, dass die Sportart in Augsburg nur eine unbekannte Nebensportart ist. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn wir einige neue Gesichter begrüßen könnten“, sagt Organisatorin Heinemann.

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