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Tennis: Alexander Zverev macht den ersten Schritt

Tennis

Alexander Zverev macht den ersten Schritt

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    Alexander Zverev ist erfolgreich in das Sandplatzturnier von München gestartet.
    Alexander Zverev ist erfolgreich in das Sandplatzturnier von München gestartet. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Die Aufregung nimmt zu. „Weg da“, ruft der Mann im dunklen Anzug. Irgendwie muss Alexander Zverev jetzt hier durch. Da darf es auch mal etwas rabiater zugehen. Zverev ist auf dem Weg zu seinem ersten Spiel bei den BMW Open in diesem Jahr. Viele Fans, die meisten davon Kinder, warten auf ihn vor dem Match gegen Alexandre Muller. Sie hoffen auf ein Autogramm des Superstars. Die nächste Gelegenheit aber wird sich ergeben. Zverev ist nach dem 6:4, 6:1-Erfolg weiter im Turnier.

    Bereits am Montag ist auf der Anlage des MTTC Iphitos München viel los. Das Sandplatzturnier hat in diesem Jahr eine Aufwertung bekommen, erstmals gehört es zur Top-500-Kategorie der Männertennisvereinigung ATP. Es geht um 500 Weltranglisten-Punkte, das Gesamtpreisgeld ist auf 2,5 Millionen Euro gestiegen. Direkt vor dem Klubhaus steht der neue Center Court. 6000 Fans finden auf den Stahlrohrtribünen Platz, die sich in den Himmel strecken.

    In den vergangenen Jahren war es am Montag und Dienstag meist ruhiger. Weil die Topstars erst später ins Turnier eingriffen. In diesem Jahr aber müssen der Topgesetzte Zverev ebenso wie Mitfavorit Ben Shelton gleich am Montag ran. Als der junge US-Amerikaner um kurz nach 14 Uhr Richtung Center Court marschiert, stellen sich ihm viele junge Fans in den Weg. In ihren Händen halten sie riesige Tennisbälle, die Shelton doch bitte unterschreiben möge. Der 22-Jährige nickt höflich, lässt sich aber nicht aufhalten. Auch weil die Security-Mitarbeiter ihm den Weg freimachen.

    Die ersten beiden Spiele gehen über drei Sätze

    Zverev ist für das dritte Match des Tages auf dem Center Court geplant. Er muss lange warten. Partie eins zwischen Miomir Kecmanovic und Marcos Giron dauert fast drei Stunden, Kecmanovic gewinnt im Tiebreak des dritten Satzes. Shelton hat es mit dem Qualifikanten Borna Gojo zu tun. Eine deutlich zügigere Partie erwarten die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer. Sie fiebern mit Shelton. Tatsächlich aber müht sich auch der US-Amerikaner, um seinen Rhythmus zu finden. Immerhin gewinnt er am Ende mit 4:6, 7:6 (8:6) und 7:6 (7:3). Die beiden Kontrahenten aber stehen auch weit über zwei Stunden auf dem Center Court.

    Zverev also braucht Geduld. Aus der geplanten Nachmittagspartie wird eine Abendveranstaltung. Um kurz nach 17 Uhr ist er erst an der Reihe. Die Sonne hat sich mittlerweile hinter Wolken verzogen, es ist deutlich kühler geworden. Zverev aber zeigt einen couragierten Auftritt gegen den Franzosen Muller. Ein guter Auftakt für den Deutschen. Er ist das Aushängeschild des Turniers.

    Allerdings hat er sich in den vergangenen Jahren in München stets schwergetan. Weiter als ins Viertelfinale ist er nicht gekommen. Seine beiden Turniersiege liegen lange zurück - 2017 und 2018 hatte er in München gewonnen. Die vergangenen Wochen waren ernüchternd für den 27-Jährigen. Nach seiner Final-Niederlage bei den Australian Open kam er aus dem Tritt. Enttäuschung reihte sich an Enttäuschung, zuletzt scheiterte er in Monte-Carlo frühzeitig. München soll zum Wendepunkt werden. Eine „Initialzündung“, wie es sein Bruder vor Turnierbeginn angekündigt hatte.

    Justin Engel greift erstmals am Dienstag ein

    Zumindest der Auftakt ist ansehnlich. Zverev dominiert die Partie, wenngleich er im ersten Satz kurzzeitig um den Erfolg bangen muss. Als das 6:4 aber feststeht, feuert er sich zunächst selbst und gleich danach das Publikum an. Viele Plätze sind auf den Tribünen nicht leer geblieben. Auch im zweiten Durchgang legt der 27-Jährige ein frühes Break vor, in der Folge spielte er routiniert und clever. Am Ende darf er zufrieden sein.

    Zverev ist die erfolgsversprechende Gegenwart im deutschen Tennis, Justin Engel gehört die Zukunft. Der 17-Jährige aus Nürnberg hat eine Wildcard für das Turnier bekommen, er trifft am Dienstag in Runde eins auf den Ungarn Fabian Maroszan. Sie trennen 266 Plätze in der Weltrangliste. Dennoch ist Münchens Turnierdirektor Patrik Kühnen von Engel überzeugt. Er sei der „beste deutsche Perspektivspieler“, so Kühnen. Trainiert wird Engel von seinem Vater Horst und dem ehemaligen Profi Philipp Kohlschreiber aus Augsburg. Ein Traum gehe für ihn in Erfüllung, sagte Engel am Samstag bei der Auslosung. Selbstbewusst fügte er hinzu: „Ich habe nichts zu verlieren.“

    Ganz im Gegensatz zu Zverev. Er ist mal wieder der Topfavorit in München, in diesem Jahr möchte er diesen Erwartungen gerecht werden. Zudem will sich die deutsche Nummer eins ein gutes Gefühl für die im Mai anstehenden French Open in Paris holen. Schritt eins ist immerhin gelungen. Wenngleich er am Montag viel Geduld braucht und verspätet zu der um 19.30 beginnenden Players Party kommt.

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