Alkohol und Sport gehen oft eine unheilvolle Beziehung ein. Lediglich wenn der Teamarzt die Ethanol-Verbindung zum Desinfizieren von Wunden nutzt, hat sie eine segensreiche Auswirkung auf die Sportlerin oder den Sportler. Ansonsten: Obacht! Zuletzt machten die Fußballer des FC Bayern unliebsame Bekanntschaft mit alkoholhaltigen Getränken. Beziehungsweise mit den Reaktionen auf den Genuss derartig gefüllter Gläser. Die Münchner hatten sich nach der errungenen Meisterschaft gen Ibiza verabschiedet. Hätten sie sich dort zu Regenerationsmaßnahmen versammelt, wäre die Kritik ausgeblieben. Manch einer vermutete aber ein intensives Trainingslager im einarmigen Reißen in der Halbliterklasse. Mit Dietmar Hamann meldete sich unter anderem ein profunder Kenner der Szene zu Wort.
Die Münchner Lustreise aber ist nur ein Wegpunkt in der langen Geschichte des Alkoholeinflusses auf den Leistungssport – und dessen Begleiter. Zuletzt etwa geriet der Kölner Stürmer Tim Lemperle in die Schlagzeilen. Mit zehn Saisontoren hat er maßgeblichen Anteil daran, dass sich sein Team einen Spieltag vor Schluss berechtigte Hoffnungen auf die Bundesliga-Rückkehr machen darf. Möglicherweise aber wird der Angreifer das letzte Saisonspiel verpassen. Er zog sich am Sonntag einen Nasenbeinbruch zu, als er alkoholisiert in eine handgreifliche Auseinandersetzung geriet. Zuvor war er offensichtlich recht aktiver Teilnehmer einer Day-Drinking-Party auf dem Eventschiff Rhein Roxy.
Das Trinken auf Gewässern scheint auf Sportler (und deren Anhang) große Anziehungskraft zu haben. Die deutschen Hockey-Männer begossen ihren Olympiatitel 2012 auf der MS Deutschland derart heftig, dass die Reederei im Nachgang einen Schaden von rund 500.000 Euro geltend machen wollte. Offensichtlich vorsichtiger gingen die Frauen der englischen Fußball-Nationalspieler zu Werke. Von Schäden ist nichts bekannt, wohl aber von einer 23.000-Euro hohen Rechnung, die sich die Damen bei der WM nach einem Sieg ihrer Gemahlen in einem Hotelschiff im Hafen Dohas ertrunken hatten.
Waldemar Hartmann hat keine drei Weizenbiere getrunken
Von derartigen Summen ist der Moderator Waldemar Hartmann weit entfernt. Nach Meinung von Rudi Völler hätte er lediglich „drei Weizenbiere getrunken“, ehe er den Bundestrainer interviewte. Wenig später verteidigte sich Hartmann empört: Stimmt gar nicht. Und überhaupt, er trinke lieber Wodka.
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