Die Abteilung Sturm bei Union Berlin war vor diesem Spieltag bestenfalls ein laues Lüftchen: Nur 16 Treffer gelangen dem Abstiegskandidaten bis dato in 20 Partien. Bedeutet: Der Angriff der Eisernen war der schlechteste der Liga – mit Betonung auf war. Denn beim 4:0 bei der TSG Hoffenheim feierte das Team von Steffen Baumgart nicht nur den höchsten Saisonsieg, sondern traf eben auch gleich vierfach. Einer, der entscheidenden Anteil daran hatte, trägt erst seit einer Woche das Union-Trikot und hatte auch nur eine gute halbe Stunde Zeit, sich mit etwas Zählbarem zu melden.
Marin Ljubicic war vor dem Spiel aus Linz in die Hauptstadt gekommen und saß beim Anpfiff in Sinsheim erstmal auf der Bank. Nach 59 Minuten schickte Baumgart den Kroaten aufs Feld – und sollte schon bald dafür belohnt werden. Schon zwei Minuten nach seiner Einwechslung traf der 22-Jährige zum 2:0. Es war Ljubicics erster Ballkontakt überhaupt in der Bundesliga – keine schlechte Quote. Bei seiner Premiere in der höchsten deutschen Spielklasse sammelte der Juniorennationalspieler seines Landes auch noch die erste Vorlage: Drei Minuten vor dem Ende bediente er Benedict Hollerbach, der zu seinem zweiten Tor des Nachmittags zum 4:0-Endstand einschob.
Union Berlin: Marin Ljubicic glänzt beim 4:0-Sieg in Sinsheim
Ist der Offensiv-Knoten bei Union nun endlich geplatzt? Wenn es nach Ljubicic geht, gerne: „Wir reden jeden Tag über das Toreschießen und ich hoffe, dass wir es nach den vier Treffern heute auch in Zukunft so machen“, sagte der Kroate nach Abpfiff. Gut möglich, dass er bald auch nicht nur von der Bank kommt. Sein neuer Trainer Steffen Baumgart gab sich diesbezüglich gewohnt knorrig: „Insgesamt gibt es wenig zu meckern.“ Ljubicic gilt zudem als Glücksbringer: Seine Teams verloren nur vier der 31 Partien, in denen er Treffer erzielt hat. Ob sich Baumgart davon überzeugen lässt, ist unklar. Tore dürften das bessere Argument sein.
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