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TSV Göggingen plant für 14,3 Millionen Euro eine Dreifachsporthalle in Augsburg

Sportpolitik

TSV Göggingen plant Dreifachsporthalle für 14,3 Millionen Euro

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    Zwischen dem Karl-Mögele-Stadion und der B17-Kreuzung soll die neue Multifunktionssporthalle des TSV Göggingen entstehen.
    Zwischen dem Karl-Mögele-Stadion und der B17-Kreuzung soll die neue Multifunktionssporthalle des TSV Göggingen entstehen. Foto: Ulrich Wagner

    Überdachte Sportflächen sind in der Stadt Augsburg seit langem Mangelware. Deshalb will sich der TSV Göggingen nun selbst diesem Problem annehmen und plant den Bau einer Multifunktionssporthalle. Einen perfekten Standort hat er bereits gefunden. Auf der sogenannten „Kleewiese“ zwischen der Gögginger B17-Kreuzung Oberbürgermeister-Müller-Ring und Gabelsberger Straße im Umgriff des Karl-Mögele-Stadions. Insgesamt 14,3 Millionen Euro soll der zweigeschossige Bau der Sportstätte kosten, allein 8,5 Millionen Euro könnte der Verein aus dem Verkauf seines Geländes samt alter Turnhalle an der Gögginger Von-Cobres-Straße erwirtschaften. Plus Fördergelder von Stadt und Land würde sich am Ende laut der Planungen einen restlichen Eigenkostenanteil für den Verein von knapp 500.000 Euro ergeben. Da die Flächen rund um das Karl-Mögele-Stadion allerdings der Stadt gehören, muss sie dem TSV Göggingen die entsprechenden Grundstücke in Erbpacht überlassen. Der Antrag dafür wurde am Dienstag im Sportausschuss der Stadt Augsburg einstimmig genehmigt.

    Somit sind die Weichen gestellt, der Stadtteilverein kann mit seinen knapp 1000 Mitgliedern die nächsten Schritte einleiten. Vier Vertreter des Vereins hatten das Großprojekt, dessen Finanzierung und Zielsetzung mit einer ausführlichen Präsentation im Sportausschuss vorgestellt: TSV-Vorsitzender Werner Eickert, der 2. Vorstand und Stadtrat Matthias Fink (CSU), Organisations- und Planungsleiter Alexander Scheurer und Geschäftsstellenleiter Herbert Diener. Sie alle waren anschließend erleichtert über die Zustimmung und die positive Bewertung des Hallenneubaus.

    TSV Göggingen präsentiert ein „funktionelles, auf das Sportliche reduziertes“ Gebäude

    Eickert hob bei der Präsentation besonders hervor, dass die Multifunktionshalle ein „funktionelles, auf das Sportliche reduziertes Gebäude“ sei – ohne Restaurant, Wellnesscenter oder Tiefgarage. Entsprechend solide sei auch die Finanzierung durchgerechnet, wofür ein spezielles parametrierbares Tool zur Wirtschaftlichkeitsprüfung benutzt worden sei. „Wir befinden uns nicht im Fantasyland. Diese Zahlen, die sehr gut aussehen, sind nicht irgendwie schön gerechnet“, betonte Herbert Diemer.

    Die neue Halle des TSV Göggingen bekommt auch einen Leichtathletik-Bereich

    Der Verein habe das Grundstück auch schon auf eigene Kosten vermessen lassen und die Halle als zweigeschossigen Bau auf die zur Verfügung stehenden Fläche geplant. Es handelt sich um eine Dreifachhalle samt Tribüne und Bereiche für Kraftsport, Fitnessgeräte und Turnen. Das Besondere: Integriert ist ebenfalls ein Leichtathletik-Bereich mit einem Sprintschlauch sowie einer Wurf- und Sprunganlage. Ein Entwurf, der im Gremium auf große Zustimmung stieß. „Wir finden es gut, dass es eine konservative Planung ist, damit man sich nicht übernimmt und es finanziell kein Desaster wird. Das brauchen wir nicht. Gut finden wir es, dass es im Stadtteil bleibt und die Planungen so zurückhalten sind“, brachte Melanie Hippke (Bündnis 90/Die Grünen) die allgemeine Stimmung auf den Punkt.

    Unklarheiten über das maximale Fassungsvermögen auf der Tribüne

    So war man sich in allen Punkten grundlegend einig, nur bei einem Passus in der Beschlussvorlage der Stadt forderten die Vertreter des TSV Göggingen noch eine Klarstellung. Die Begrenzung des maximalen Fassungsvermögens der Halle auf maximal 199 Personen. Mit einer solchen Begrenzung lasse sich eine Halle nicht wirtschaftlich nutzen, zudem verstoße diese Formulierung gegen Vorgaben aus der Versammlungsverordnung. „Es wäre gegebenenfalls justiziabel und nicht mit unserer Planung vereinbar“, machte Eickert deutlich. Das Gögginger Vorstandsteam betonte, die Formulierung müsste auf „maximal 199 Zuschauer auf der Tribüne“ korrigiert werden. Auf Vorschlag von Stadtrat und Sportausschussmitglied Hans Wengenmeir (Freie Wähler) wurde die umstrittene Formulierung schließlich aus der Beschlussvorlage gestrichen. Die korrekte Zahl und Begrifflichkeit müsse dann im Rahmen der Baugenehmigung behandelt werden. Eine Lösung, mit der auch die Abordnung des TSV Göggingen leben konnte.

    2022 hatte der Verein mit den Planungen begonnen, da dessen alte Vereinsturnhalle aus dem Jahr 1892 stammt und keinerlei modernen Ansprüchen mehr genügt. Augsburgs Sportreferent Jürgen Enninger begrüßte die Planungen und sieht ähnlich wie auch andere Ausschussmitglieder den Leuchtturmcharakter des Projekts. „Ich glaube, auf dieser Basis kann man andere Vereine ermutigen, zu bauen. Vereine, die den Mut haben, sich dieser Verantwortung zu stellen.“

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