Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

U21-Nationalspieler im Fokus: Diese Talente starten in eine große Fußballkarriere

Fußball

Goldene Generation? Fünf U21-Nationalspieler, denen eine große Karriere bevorsteht

    • |
    • |
    • |
    Wächst hier eine goldene Generation heran? Vorne von links: Pharrel Nnamdi Collins, Nathaniel Brown, Rocco Reitz, Brajan Gruda und Paul Nebel. Hinten von links: Max Rosenfelder, Nick Woltemade, Torhüter Noah Atubolu, Bright Akwo Arrey-Mbi, Nicolo Tresoldi und Eric Martel.
    Wächst hier eine goldene Generation heran? Vorne von links: Pharrel Nnamdi Collins, Nathaniel Brown, Rocco Reitz, Brajan Gruda und Paul Nebel. Hinten von links: Max Rosenfelder, Nick Woltemade, Torhüter Noah Atubolu, Bright Akwo Arrey-Mbi, Nicolo Tresoldi und Eric Martel. Foto: Lukáš Grinaj, dpa

    Wenn man so will, war der U21-Titel von 2009 der Vorläufer des späteren WM-Titels. Neuer, Boateng, Höwedes, Hummels, Khedira und Özil bestiegen in Brasilien den Thron, nachdem sie fünf Jahre zuvor den bedeutenden Nachwuchstitel geholt hatten. Groß sind die Hoffnungen, aktuelle U21-Spieler könnten einen ähnlichen Weg beschreiten. Dienen ein Endspiel gegen England (Samstag, 21 Uhr/SAT.1) und der Titel als nächster Ausgangspunkt? Zu welchen Taten ist die Generation Z fähig? Jedenfalls hat U21-Trainer Antonio di Salvo etliche Spieler in seinen Reihen, die eine Ära prägen könnten.

    Der neue Neuer Welch außergewöhnliche Fähigkeiten er mitbringt, zeigte Noah Atubolu im Halbfinale gegen Frankreich. In der zweiten Hälfte bewahrte der 23-Jährige das deutsche Team mehrfach vor einem Anschlusstreffer. Atubolu hatte in seiner Bundesliga-Premieren-Saison beim SC Freiburg mit Kritik zu kämpfen. Genoss aber das Vertrauen seiner Trainer, erst Christian Streich, danach Julian Schuster. In seiner zweiten Spielzeit entwickelte sich Atubolu zum Leistungsträger und verpasste mit dem Sportclub knapp die Champions League. Atubolu, 1,90 Meter groß, 100 Kilogramm schwer, verfügt über Stärken im Eins-gegen-Eins, bringt als ehemaliger Feldspieler aber zugleich Fertigkeiten mit dem Ball am Fuß mit. Nach dem Neuer-Rücktritt und der Zwischenlösung mit Marc-André ter Stegen stehen Atubolus Chancen nicht schlecht, in der A-Nationalmannschaft zum Zug zu kommen.

    Der Problemlöser Philipp Lahm war Rechtsfuß, im Nationalteam allerdings musste er jahrelang auf der linken Seite agieren. Weder links noch rechts verfügt Julian Nagelsmann über einen Lahm, daher muss aktuell Joshua Kimmich den Lückenfüller geben. Dass der Kapitän des FC Bayern München im Nationaltrikot rechts verteidigt, sagt viel aus. Auf links gibt es keinen Kimmich. Und so könnte Nathaniel Brown in eine Lücke stoßen. Eintracht Frankfurt holte den 22-Jährigen aus der Talentschmiede des 1. FC Nürnberg – und durfte sich freuen: Brown überzeugt, ist Stammspieler – drei Tore und sieben Vorlagen in der Liga – und wird in der nächsten Saison in der Champions League internationale Erfahrungen auf höchstem Niveau sammeln. Verwunderlich wäre es nicht, würde Brown an Mittelstädt, Raum oder Gosens vorbeiziehen.

    Der Spieldesigner Die Erfolge von Mainz 05 standen in der abgelaufenen Bundesligasaison im unmittelbaren Zusammenhang mit Paul Nebel. Seine Leistungen explodierten. Im Jahr zuvor war er noch an den Zweitligisten Karlsruher SC ausgeliehen, nach seiner Rückkehr steuerte er zehn Treffer und sechs Torvorlagen bei, die Mainz in den Europapokal verhalfen. Seine rasante Entwicklung lässt sich an seinem Marktwert ablesen. Laut Branchenportal Transfermarkt.de steigerte er seinen Wert innerhalb einer Saison von 3,5 auf 24 Millionen Euro. Nebel designt das Offensivspiel, findet in engsten Räumen Lösungen und beweist außergewöhnliche Spielintelligenz. Zugleich ist auf seiner Position die Konkurrenz schier übermächtig: mit Wirtz und Musiala. Daher könnte Nebel Option B wählen. Weil er eine irische Großmutter hat, kann er auch für dieses Land spielen.

    Der Unterschiedsspieler Mitunter treibt der Profifußball seltsame Blüten. So zahlte vor einem Jahr der englische Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion die irre Summe von rund 32 Millionen Euro für einen 20-jährigen Spieler aus Mainz. Ob Brajan Gruda das viele Geld wert ist? In England erlebte er einen zähen Start, erst mit dem Jahreswechsel verbesserte sich seine Situation unter Trainer Fabian Hürzeler. Gruda deutete seine Ausnahmefähigkeiten an, wenn er auf dem rechten Flügel ins Dribbling kam. Tempo und Torgefahr strahlt er zugleich bei der laufenden U21-EM aus. Jüngstes Beispiel: sein Treffer gegen Frankreich. Im A-Team ist ein Platz im WM-Kader 2026 nicht abwegig – weil die Leistungen von Adeyemi, Leweling und Sané schwanken.

    Die Sturmhoffnung Nach dem 3:0 gegen Frankreich war es mal wieder so weit: Nick Woltemade sicherte sich die Trophäe als „Man of the Match“ – zum dritten Mal während dieser U21-EM. Sechs Treffer und drei Vorlagen hat er in vier Partien gesammelt und somit nahtlos an seine Rückserie mit dem VfB Stuttgart angeschlossen. Fallen Tore, ist Woltemade nicht weit. Der 23-Jährige hat nun in 16 U21-Spielen zwölf Tore erzielt. Oft wirkt der Schlaks unkonventionell, zugleich verfügt er über Technik und Torinstinkt. Hose und Trikot trägt er im luftigen XXL-Format, auch das Longsleeve darunter klebt nicht hauteng an ihm. Ob er mit seiner Lässigkeit in die Sphären eines Völler, Klinsmann oder Klose vordringen kann, muss der gebürtige Bremer noch beweisen. In seinen ersten beiden A-Länderspielen gegen Portugal und Frankreich war der Lerneffekt groß.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden