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Verabschiedet sich Karim Jallow mit dem Titel aus Ulm?

Basketball

Karim Jallow will mit Ratiopharm Ulm noch einmal deutscher Meister werden

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    Karim Jallow ist der Mann, der oft den Unterschied ausmacht zwischen Ratiopharm Ulm und dem Gegner. So war es auch am Mittwochabend gegen die Bayern.
    Karim Jallow ist der Mann, der oft den Unterschied ausmacht zwischen Ratiopharm Ulm und dem Gegner. So war es auch am Mittwochabend gegen die Bayern. Foto: IMAGO/DeFodi Images

    Im SAP-Garden seiner Basketballer sitzt Herbert Hainer bestimmt bequemer, in der Allianz-Arena seiner Fußballer sowieso. In der Ratiopharm-Arena nahm der Präsident des FC Bayern München am Mittwochabend am Ende der Spielerbank Platz und der Abend war für ihn generell nicht erbaulich. Hainer musste miterleben, wie seine Bayern im zweiten Finalspiel um die deutsche Meisterschaft im Basketball von Ratiopharm Ulm mit 79:64 abgefertigt wurden. Es steht damit 1:1 in der Serie, in Spiel drei am Samstag (20 Uhr) in München fällt also definitiv noch keine Entscheidung. Aber Hainer konnte immerhin aus nächster Nähe einen Mann beobachten, der auch für den mit Weltmeistern und ehemaligen NBA-Profis besetzen Kader der Bayern eine Verstärkung darstellen würde. Sein Name: Karim Jallow.

    Karim Jallow spielt seine bisher beste Saison für Ratiopharm Ulm

    Die Stars in der Basketball-Bundesliga kommen in der Regel aus dem Ausland, meist aus den USA. Karim Jallow ist einer der ganz wenigen deutschen Profis, die das Spiel einer Mannschaft dominieren. Beim Sieg von Ratiopharm Ulm am Mittwochabend kam der Sohn eines Vaters aus Gambia und einer deutschen Mutter auf 23 Punkte bei einer Trefferquote aus dem Feld von 80 Prozent, sechs Rebounds und sechs Ballgewinne. Derzeit spielt der 28 Jahre alte und 1,98 Meter große Modellathlet seine vierte und die ganz klar beste Saison für die Ulmer, vor zwei Jahren feierte er mit ihnen die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Die zweite könnte in ein paar Tagen dazu kommen.

    Und was wird dann aus Karim Jallow? Sein Vertrag bei Ratiopharm Ulm läuft aus, die Fans warten seit Wochen bei jedem Heimspiel vergeblich darauf, dass eine Verlängerung verkündet wird. So langsam schwindet der Glaube daran. Jallow soll Angebote von mehreren Euroleague-Vereinen haben, unter anderem aus Spanien. Aber es mehren sich die Spekulationen, dass auch die Bayern dran sein könnten an dem Mann, den Kommentatoren aufgrund seiner Dynamik, Athletik und Sprungkraft gerne auch als menschliche Abrissbirne bezeichnen. Es gibt ein paar weiche Faktoren, die dafür sprechen: Jallow ist in München geboren, er hat in der Jugend und drei Jahre lang auch im Aktivenbereich für die Bayern gespielt. Wenn er die in dieser Finalserie weiterhin so ärgert, dann könnte auch eine weitere und für die Bayern im Basketball und Fußball nicht ganz untypische Strategie greifen: Man holt sich einen starken Spieler und schwächt damit gleichzeitig den größten Konkurrenten.

    Aber wo auch immer er in der nächsten Saison spielt – noch ist Jallow mit Körper, Kopf und einem unbändigen Willen ganz bei den Ulmern. Mit denen will er wieder deutscher Meister werden, so spielt er und das hat er schon vor der Saison gesagt: „Wer dieses Gefühl einmal erlebt hat, der will es immer wieder erleben.“ Ratiopharm Ulm ist auf einem sehr guten Weg.

    Nach einem knappen 35:37-Rückstand zur großen Pause wurden die Bayern am Mittwochabend in Halbzeit zwei förmlich an die Wand gespielt. Das dritte Viertel ging haushoch mit 21:7 an Ulm, damit war die Sache frühzeitig durch. Auch Bayern-Trainer Gordon Herbert lobte die Ulmer: „Ihre Intensität, der Fokus und der Wille spiegeln ihre Siegermentalität wider.“ Der Druck auf den Kanadier, der mit Deutschland Weltmeister geworden ist, und seine Mannschaft wächst derweil. Den Pokal haben die Bayern nicht gewonnen, in der Euroleague haben sie die Play-offs verpasst. Eine tolle Saison wird es also für sie so oder so nicht mehr. Wenn Bayern München nicht einmal deutscher Meister wird, dann wird daraus sogar eine verkorkste Saison.

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