Ski alpin: Feiertag in Ofterschwang: Mikaela Shiffrin gewinnt Gesamt-Weltcup

Fünf Jahre hatten Veranstalter und Fans warten müssen, bis der alpine Weltcup-Tross der Frauen endlich wieder im Allgäu Station machte. Doch das Warten hat sich gelohnt: Der Freitag wurde am Ofterschwanger Horn gleich zum mehrfachen Feiertag – und das im wahrsten Sinne des Wortes. 6000 begeisterte Zuschauer feierten zunächst die besten Skirennläuferinnen der Welt generell und am Ende der beiden Durchgänge dann die Besten der Besten.

Rebensburg-Sieg fehlt zum perfekten Weltcup

Die Norwegerin Ragnhild Mowinckel gewann das erste Weltcuprennen ihrer Karriere. US-Superstar Mikaela Shiffrin sicherte sich als Dritte bereits eine Woche vor dem Finale im schwedischen Are zum zweiten Mal den Gesamtweltcup. Und Lokalmatadorin Viktoria Rebensburg, die auf Platz zwei fuhr, ist die kleine Kristallkugel für den Sieg im Riesenslalom-Weltcup praktisch nicht mehr zu nehmen. 92 Punkte beträgt vor dem letzten Rennen in Are der Vorsprung der Kreutherin auf Weltmeisterin Tessa Worley aus Frankreich, die sich am Freitag mit Rang 13 begnügen musste.

Auch wenn zu einem perfekten Freitags-Feiertag der Rebensburg-Heimsieg als i-Tüpfelchen fehlte (ihr Rückstand auf Mowinckel betrug 0,66 Sekunden), ließ sich die 28-Jährige die Stimmung nicht vermiesen. „Es macht unglaublich Spaß, hier zu fahren, und wenn beim Heimrennen Grün aufleuchtet, wenn du ins Ziel fährst, ist das ein unglaubliches Gefühl“, sagte Rebensburg.

Auch in Are will sie noch einmal „Vollgas“ geben, selbst wenn sie von Worley nur noch eingeholt werden kann, wenn die Französin den letzten Riesenslalom gewinnt und die Oberbayerin selbst nicht unter die besten 15 kommt. „Man weiß es nie, aber klar, es müssten viele Faktoren zusammenkommen“, sagte Rebensburg, die aber „unbedingt noch mal ein Rennen gewinnen“ will.

Ski-Weltcup: US-Amerikanerin feiert Gesamtsieg

Eine kleine Revanche an Shiffrin ist ihr in Ofterschwang schon mal gelungen: Bei Olympia hatte die 22-Jährige aus Colorado Silber im Riesenslalom gewonnen, Rebensburg war Vierte geworden. Shiffrin, die nicht mehr von Platz eins der Gesamtwertung verdrängt werden kann, war dennoch zufrieden mit Platz drei im Allgäu. „Es war ein guter zweiter Lauf von mir, im ersten hatte ich doch einige Fehler.“

Was ihrer Meinung nach nicht an den warmen Temperaturen und dem dadurch relativ weichen Schnee lag. Wie ihre Konkurrentinnen lobte das US-Girl „die für alle fairen Bedingungen“. Für die 25-jährige Premieren-Siegerin Ragnhild Mowinckel fand Shiffrin lobende Worte: „Man hat ihr schon angemerkt, dass sie gar nicht nervös ist und so ist sie auch total entspannt gefahren.“

Was auch die Olympia-Zweite aus Molde in Norwegen bestätigte: „Ich fahre zurzeit einfach sehr stabil Ski. Mit diesem Sieg geht ein Traum für mich in Erfüllung.“ Weitaus kleinere Brötchen müssen die restlichen Starterinnen des Deutschen Skiverbands (DSV) backen. Wobei Veronique Hronek (Unterwössen) mit Rang 24 immerhin ein vielversprechendes Comeback nach langer Verletzungspause mit mehr als drei Jahren ohne Weltcup-Rennen gelang. Lena Dürr (Germering) und Ann-Kathrin Magg (Überlingen) verpassten das Finale.

An diesem Samstag (9.30/12.30 Uhr) steht in Ofterschwang der Slalom auf dem Programm. Auch er könnte für Shiffrin wieder zum Feiertag werden, da sie die Disziplin-Wertung im Slalom bereits entscheiden kann. Auf Petra Vlhova aus der Slowakei hat sie zwei Rennen vor dem Ende 175 Punkte Vorsprung.