Ein Volk von schnellen Schlittenfahrern
Die Erfolge, die die Sportler im Rodeln und Skeleton eingefahren haben, bringen das deutsche Team, das in manchen Sportarten schwächelt, seinem Ziel näher.
Diese Dominanz ist beeindruckend. Schnell Schlittenfahren scheint den Deutschen im Blut zu liegen. Egal, ob auf dem Rücken oder auf dem Bauch – der Eiskanal in Yanqing ist ein Ort ständigen Jubels. Gold im Rodeln, Gold im Skeleton, die olympische Welt blickt neidisch auf Team D. Die Erfolge in dieser größten Rodel- und Bobbahn der Welt haben nicht für die betroffenen Sportler einen besonderen Wert, sie hieven Deutschland auch im Medaillenspiegel sehr weit nach vorne. Woche eins also lässt sich mit einem Lächeln auf den Lippen bilanzieren. Die deutsche Mannschaft ist in der Anzahl der Medaillen zwar noch nicht auf dem Weg der Spiele von Pyeongchang, aber deutlich besser als vor acht Jahren in Sotschi. Alles gut also, war doch eine letztliche Anzahl zwischen den 31 Medaillen von Südkorea und den 19 Plaketten in Russland das Ziel. Sollte funktionieren.
Das deutsche Team kann in manchen Disziplinen noch glänzen
Vier Bobbahnen gibt es alleine in Deutschland, im Rest der Welt wird es da schon deutlich dünner. Rodel- und Bobgold haben also ihren Ursprung auch in einem Standortvorteil. Und darin, dass es weltweit nicht gerade die beliebtesten Sportarten sind. Sei’s drum, hilft es im Medaillenspiegel, steigt auch das Interesse an Rodel- und Skeletonwettbewerben. Das aber täuscht nicht darüber hinweg, dass Team D in vielen Sportarten international zweitklassig ist. Ein Skeleton-Team hat es erst gar nicht nach China geschafft, auch im Eisschnelllaufen, Eiskunstlaufen oder Shorttrack sind die Medaillenchancen ähnlich vielversprechend wie der Versucht, Wladimir Putin davon zu überzeugen, seine Truppen von der ukrainischen Grenze zurückzuziehen.
In den alpinen Wettbewerben hat sich der deutsche Beitrag bislang auf das Füllen der hinteren Ergebnisränge beschränkt, immerhin Kira Weidle scheint noch eine Hoffnungsträgerin. Gut, dass zumindest Karl Geiger seine Krise überwunden hat und die Langläuferinnen in der Staffel über sich hinausgewachsen sind.
Und wenn gar nichts mehr hilft, muss sich der Blick wieder Richtung Eiskanal richten. Da haben die Bobfahrer mittlerweile ihre Arbeit aufgenommen. Und auch die sollte wieder erfolgreich sein. Deutschland darf sich auf weitere Feierlichkeiten freuen.
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