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  4. Viele Männer, kaum Frauen: Trainerinnen-Mangel im Wintersport: "Es braucht Verständnis"

Viele Männer, kaum Frauen
21.02.2023

Trainerinnen-Mangel im Wintersport: "Es braucht Verständnis"

Sandra Flunger ist die Trainerin der Schweizer Biathletinnen.
Foto: Hendrik Schmidt, dpa

Im Trainerbereich ist der Wintersport weiterhin eine absolute Männer-Domäne. Die Verbände würden das gerne ändern und mehr Frauen einbinden. Doch die Probleme sind vielschichtig.

Das Alleinstellungsmerkmal von Sandra Flunger fällt erst auf den zweiten Blick auf. Die 40-Jährige ist die einzige Cheftrainerin im Biathlon-Weltcup. Prinzipiell ist der gesamte Wintersport, wenn es um die Trainerposten geht, nach wie vor eine Männer-Domäne.

"Ich finde es schade, dass ich immer noch die Einzige bin. Aber ich bin froh, dass es im IBU-Cup oder im Junioren-Bereich mittlerweile die eine oder andere Frau gibt"", sagte die 40-Jährige, die die Schweizer Skijägerinnen betreut, der Deutschen Presse-Agentur. 

Im Deutschen Skiverband (DSV) gibt es auf der Top-Ebene derzeit keine Trainerin. Eine der wenigen im deutschen Spitzen-Wintersport ist die frühere Skeleton-Weltmeisterin Anja Selbach (geb. Huber) als Bundestrainerin für den Skeleton-Nachwuchs. In Maria Konstantin gibt es eine Bob-Landestrainerin in Bayern. Die US-Amerikanerin Karin Harjo ist seit dieser Saison Cheftrainerin der kanadischen Ski-Rennfahrerinnen und damit erst die zweite Frau in dieser Position seit der Gründung des Weltcups vor 55 Jahren. Der Anteil der Trainerinnen, die in den vergangenen zehn Jahren an Olympischen Sommer- und Winterspielen teilnahmen, lag laut ARD-"Sportschau" nur bei zehn Prozent.

Häufige Unvereinbarkeit von Beruf und Familienleben

"Es kommen immer mal wieder Mädchen oder Frauen in den Trainer-Beruf, aber sie hören früher oder später auch wieder auf", sagte Karlheinz Waibel, Bundestrainer Wissenschaft beim DSV und Geschäftsführer der DSV Technologie GmbH, der dpa. Waibel glaubt nicht, dass Verbände Frauen bewusst aus dem Metier heraushalten wollen. Der Hauptgrund sei vielmehr die häufige Unvereinbarkeit von Beruf und Familienleben. "Gerade die ersten Jahre ist es extrem schwierig, Beruf und Familie zu vereinbaren. Und von einer Frau zu verlangen, auf eine Familie zu verzichten, ist ganz sicher auch kein Weg."

Bis zu sechs Monate im Jahr reisen Trainer und Spitzensportler. Schon für Männer nicht immer einfach, für Frauen mit Familienplanung oder bereits Kindern fast unmöglich. "Du kannst nicht monatelang im Weltcup umherziehen und ein kleines Kind mitnehmen, das funktioniert einfach nicht. Es sei denn, du kannst es dir leisten, noch eine Nanny dazuzunehmen", sagte DSV-Alpinchef Wolfgang Maier der dpa.

Im Biathlon gab es mehrere Athletinnen, die nach der Geburt ihrer Kinder in den Weltcup zurückkamen. Auch im Betreuerbereich sei das möglich, meint Flunger. "Aber es braucht auch das Verständnis und es darf nicht gesagt werden, mit einer Frau wird es kompliziert. Wenn es darauf hinausläuft, dann haben wir ein Problem und werden nie Frauen in diesen Positionen haben", sagte die Österreicherin, für die irgendwann auch das Thema Familie ansteht. "Dann muss man schon schauen, wie man es macht. Ich habe das Glück, dass ich eine Frau an meiner Seite habe und einen Verband, für den es vollkommen ok ist, dass wir auch gemeinsam reisen." 

In der Saison 2021/2022 gab es im Biathlon-Weltcup, IBU-Cup und Junior-Cup nur sechs Cheftrainerinnen, das waren knapp über fünf Prozent. Der Biathlon-Weltverband hat aufgrund seiner Gleichstellungsstrategie zwar in Ausschüssen und Gremien bereits eine feste Frauenquote, bei der Ausbildung von Trainerinnen sei das aber schwieriger. "Wir arbeiten generell daran, künftige weibliche Führungskräfte auszubilden, weibliche Führungskräfte sichtbarer zu machen und die gesellschaftlichen Barrieren zu beseitigen, die mit allen Berufen in unserem Sport verbunden sind", teilte die IBU mit. So wolle man unter anderem einen Trainerlehrgang nur für Frauen und ein Mentoring-Programm für ehemalige Athletinnen anbieten, "die den nächsten Schritt in ihrer Biathlon-Karriere machen wollen, einschließlich einer Trainerposition".

Mehr weibliche Ansprache gewünscht

René Spies, deutscher Cheftrainer Bob/Skeleton, hätte gerne Pyeongchang-Olympiasiegerin Mariama Jamanka als Trainerin in sein Team geholt. Doch keine Chance. Aus seiner Sicht gibt es noch ein weiteres Problem - die Bezahlung. "Es stellt sich immer die Frage: ist der Trainerjob so lukrativ, dass ich dorthin wechsle. Und da kann ich ganz klar sagen: nein. Wir sind an fast jeder Pilotin, die aufhört, dran und versuchen, sie ins System zu bringen", sagte Spies. Erfolg gleich null.

Dabei würden Frauen als Trainerinnen viel mitbringen. "Diese weibliche Seite der Ansprache von Athleten und Athletinnen wäre total wichtig, auch für uns", sagte Waibel. Besonders bei Tabuthemen wie etwa Menstruation sind Trainerinnen, auch durch eigene Erfahrungen, sensibler. "Gerade im jungen Alter und in der Pubertät ist es für viele Sportlerinnen einfacher, mit einer Frau über solche Angelegenheiten zu sprechen", sagte Selbach der ARD-"Sportschau".

Auch Vorurteilen, Geschlechterklischees und mangelnder Akzeptanz sind Trainerinnen ausgesetzt. "Leider gibt es überall Vorurteile, nicht nur wegen des Geschlechts. Ich versuche, diese nicht mein Verhalten oder meine Handlungen beeinflussen zu lassen", sagte Kanadas Ski-Alpin-Cheftrainerin Harjo der "Sportschau". Auf Harjo bezogen meinte Waibel: "Vielleicht ist das mal ein Beispiel für junge Frauen, durchzuhalten und gemeinsam mit den Verbänden Lösungen zu finden."

Weibliche Vorbilder gesucht

Nacht Ansicht von Selbach muss man als Frau auch mal die Ellenbogen ausfahren. Und es brauche dringend Vorbilder: "Trainerinnen, die Türen öffnen und anderen Frauen damit zeigen, dass der Beruf auch für sie machbar ist." Flunger könnte so ein Vorbild sein. "Ich habe von zu Hause mitbekommen, dass ich alles machen kann, was ich möchte. Aber für viele ist es nicht selbstverständlich. Dementsprechend ist es schon immens wichtig, dass junge Athletinnen sehen, ja, das kann man auch machen."

Die internationalen Wintersport-Verbände haben das Fehlen von Trainerinnen mittlerweile auch als Problem erkannt und diverse Initiativen gestartet. Der DSV geht laut DSV-Vorstand Thomas Braun aktiv auf Athleten und Athletinnen zu. "Wir versuchen, sie dahingehend zu motivieren, nach ihrer Karriere in die Trainerausbildung einzusteigen – unabhängig vom Geschlecht", sagte Braun der "Sportschau". Doch nach wie vor würden sich deutlich mehr Männer für den Hauptjob Trainer interessieren.

Der DSV passte seine Trainerausbildung so an, dass eine spätere Rückkehr in den Trainer-Beruf, wenn die Kinder älter sind, möglich ist. "Wir haben insgesamt schon zu wenig Trainer, deshalb wäre es ein großer Fehler, die Frauen aus den Augen zu verlieren", sagte Braun.

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