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Zerstörungswut von Profi Wyndham Clark bei den US Open schockiert die Golfwelt

Golf

Golfetikette mit Füßen getreten: der nächste Wutausbruch von Wyndham Clark

Andrea Bogenreuther
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    Wenn es bei Golfprofi Wyndham Clark nicht gut läuft, brennen schon mal die Sicherungen durch.
    Wenn es bei Golfprofi Wyndham Clark nicht gut läuft, brennen schon mal die Sicherungen durch. Foto: David Davies, dpa

    Im Allgemeinen verkörpern Golfprofis das Bild eines perfekt kontrollierten Menschen. Um den kleinen Kunststoffball über 18 Spielbahnen mit möglichst wenigen Schlägen ins Loch zu transportieren, braucht es über Stunden hinweg höchste Disziplin, Konzentration und Körperbeherrschung. Besonders bei letzterem aber offenbarte der US-amerikanische Golfprofi Wyndham Clark zuletzt gehörige Defizite.

    Wie sonst ist es zu erklären, dass er bei den renommierten US Open zertrümmerte Spinde in der Umkleide hinterließ. Ausgelöst wohl durch einen Wutausbruch, weil er den Cut nicht geschafft hatte, also schon vor den letzten beiden Turnierrunden ausgeschieden war. Als „Schande“ bezeichneten Fans und Medien daraufhin den Vorfall im Locker-Room des Oakmont Country Clubs. Fotos auf den sozialen Plattformen lassen den Schluss zu, dass heftige Fußtritte die demolierten Türen erklären könnten.

    Was wiederum Erinnerungen an eine Werbetonne weckt, die einst ein gewisser Fußballspieler namens Jürgen Klinsmann ähnlich heftig malträtiert hat. Szenen, die belegen, wie stark Sportprofis mitunter unter Druck stehen und wie unkontrolliert Emotionen manchmal herausbrechen. Problematisch wird es, wenn das Ventil an den falschen Stellen platzt. Wenn Sachbeschädigungen oder sogar Gefährdungen für andere entstehen, wie bei Clark. Denn der ist gewissermaßen ein Wiederholungstäter.

    Wyndham Clarks weggeworfener Driver schlägt in einer Werbebande ein

    Erst Ende Mai hatte er bei den PGA Championships nach einem missglückten Abschlag in den Sandbunker seinen Driver frustriert von sich geworfen. Dabei knallte der so heftig in eine Werbebande, dass der Schlägerkopf abbrach. Zumindest verfehlte er noch knapp einen danebenstehenden Turnierhelfer. Dass Clark sich danach für sein Fehlverhalten entschuldigt hat, geschenkt. Schlimmer wiegt, dass er nur vier Wochen später die demolierten Spinde hinterlässt, was infrage stellt, ob er die Entschuldigung für sein „unreifes und respektloses“ Verhalten überhaupt ernst gemeint hat. Reue und Selbstbeherrschung sehen anders aus.

    Spielsperren wären sinnvoller als Geldstrafen

    Was bei den Fans und in der Öffentlichkeit die Frage aufgebracht hat, ob bei solchen Ausrastern im Golfsport Geldstrafen überhaupt noch ausreichend sind. Zumal die Beträge kaum jemals eine Höhe erreichen, die den Profis auch wirklich weh tut. Die deutlich wirkungsvollere Maßnahme dürften Spielsperren sein. Zeit zum Nachdenken. Dann würde vielleicht auch ein Rowdy wie Wyndham Clark überlegen, ob es sich lohnt, die Golfetikette mit Füßen zu treten.

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